H. Woman – H. Neuendorf 3:1 (3:0)

2. Frauen-Bundesliga Nord

Holstein Kiel hat in der 2. Frauen-Bundesliga Nord beim Kampf um den Klassenerhalt seine Hausaufgaben gemacht! Am Donnerstagabend siegte die Mannschaft von Cheftrainer Guido Gehrke im Kellerduell gegen BW Hohen Neuendorf mit 3:1.

Auf dem Kunstrasenplatz der Sportanlage in Kiel-Projensdorf legte der Tabellenzehnte den Grundstein für den eminent wichtigen Erfolg schon in den ersten 45 Minuten. Verantwortlich für den ersten Heimsieg der Kielerinnen in dieser Saison war die fast optimale Chancenverwertung und das gute Herausspielen der Tore. Beim 1:0 hob Marialiiza Kranz im Strafraum von der Torausline den Ball an den zweiten Pfosten. Dort bugsierte Christin Vogt den schwer zu nehmenden Ball mit ihrem ersten Zweitligator per Dropkick unter die Torlatte zur umjubelten Holstein-Führung. Kranz erhöhte in ihrem 50. Spiel in der 2. Frauen-Bundesliga Nord (davon 24 beim FFC Oldesloe) auf 2:0. Ein gutes Zuspiel von Jana Leugers nahm Holsteins Nummer sieben 25 Meter vor dem Gäste-Gehäuse in den freien Raum mit und spitzelte aus acht Metern den Ball ins rechte Eck. Beim 3:0 nutzte Leugers einen aus dem Zentrum flach getreten Freistoss aus 35 Metern von Vogt. Auf Höhe des Strafstosspunktes traf Kiels Spitze aus der Drehung rechts unten zu ihrem ersten Saisontor.

Hohen Neuendorf – mit Libera, zwei Abwehspielerinnen, einer ähnlich einem Vorstopper spielenden Victoria Tagatz, vier Mittelfeldspielerinnen und zwei Angreiferinnen agierend – wurde seinem Ruf als Auswärtsmannschaft gerecht. In sechs Spielen auf fremden Plätzen zuvor hatten die Brandenburgerinnen noch keinen Punktgewinn verbuchen dürfen. Holsteins Trainer Guido Gehrke setzte nach den Ausfällen der gelbgesperrten Rachel Pashley und Kati Krohn im Vergleich zum Wattenscheid-Spiel – mit Libera – auf das System, das vielerorts erfolgreich praktiziert wird. Vor einer Vierer-Abwehrkette fomierten sich mit Svenja Wölki und Kranz zwei „Sechser“. Wobei Wölki erneut in der Defensive eine unauffällige, aber sehr gute und effiziente Leistung zeigte. Kranz hatte zudem in der Offensive ihre Highlights. Hinter der einzigen und sehr beweglichen Spitze Leugers agierte ein Dreier-Mittelfeld. Holstein Kiel spielte konzentriert und zielstrebig. Mit dem 2:0 im Rücken kontrollierten die Nordlichter die Begegnung, die von den Spielanteilen her nur leicht die Kielerinnen im Vorteil sah. Vor allem im Defensivbereich zahlte sich das aufmerksame Spiel der Gehrke-Elf aus. Die Gäste aus Hohen Neuendorf besassen nur eine Torchance vor dem Seitenwechsel. Targatz schoss aus spitzem Winkel aus kurzer Distanz am langen Pfosten vorbei (26.).

Mit Wiederbeginn wurde sich der Tabellenletzte aus dem Norden von Berlin – auch wenn etwas zu spät – seiner prekären Situation bewußt. Es war zu sehen, dass Trainer Michael Roßbach die richtigen Worte in der Kabine gefunden hatte. Engagierter und bissiger begannen die Gäste die zweite Hälfte. Die Heimelf übernahm nun die Passivrolle, blieb aber durch Konter stets gefährlich. Dabei klebte Offensivkraft Rachel Rinast das Pech an den Schuhen. Zweimal war der Linksfuss den Hohen Neuendorferinnen enteilt. Beim ersten Mal legte sie sich den Ball etwas zu weit vor, so dass Torhüterin Stefanie Hundertmark klären konnte (61.). Beim zweiten Mal hatte die Kielerin die Keeperin schon ausgespielt. Doch im letzten Augenblick konnte eine Abwehrspielerin den Schuss auf das leere Tor zum Eckball abblocken (90.). Ein Schuss von Leugers aus 22 Metern streifte in der 62. Minute die Latte. Holstein Kiel punktete in der zweiten Halbzeit mehr in der Defensive, auch wenn Hohen Neuendorf im Vergleich zu Abschnitt eins zu mehr Chancen kam. Bei den Torschüssen von Targatz (51.) und Sommer (52.) war Holsteins Schlussfrau Victoria Bendt jedoch hellwach wie in den gesamten 90 plus zwei Minuten Nachspielzeit. Beim 1:3 blieb Bendt ohne Abwehrchance. Nicole Hansen traf nach einem abgeprallten Ball aus kürzestester Entfernung.

Fazit: ein verdienter Erfolg für die „Holstein Woman“. Die Truppe von Gudio Gehrke zeigte über 90 Minuten das homogenere Spiel, war in seinen Offensivaktionen selbstbewußter und zielstrebiger. Mit diesem Sieg sind die Kielerinnen bei der Vergabe der Klassenzugehörigkeit dick im Geschäft und vorerst auf einem Nichtabstiegsplatz. In Hohen Neuendorf gehen langsam die Lichter aus, wenn demnächst nichts Ungewöhnliches passiert. Der Tabellenletzte hat aktuell sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer bei sieben verbleibenden Spielen .

Holstein Kiel: Bendt – Danielsen (72. Ewering), Schildt, Schrum, Pulkis – Rinast, Kranz, Wölki, Vogt, Güldenzoph – Leugers (84. Nefen)

BW Hohen Neuendorf: Hundertmark – Guhr (46. C. Pantelmann) – Retkowski, Targatz, Schäfer – Neue (64. J. Pantelmann), Gesang, Sommer, Grimske – Hansen, Liebrecht

Schiedsrichter: Meinerling (Hamburg)

Zuschauer: 70

Gelb: Rinast – Targatz, Guhr, Sommer, C. Pantelmann

Tore: 1:0 Vogt (4.), 2:0 Kranz (11.), 3:0 Leugers (42.), 3:1 Hansen (75.)

Foto (Olaf Wegerich): Marialiiza Kranz trifft in ihrem Jubiläumsspiel zum 2:0.

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