Hamburger SV – Holstein Kiel U17 2:0 (1:0)

B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost

Schade Holstein Kiel. Wacker gekämpft, spielerisch überzeugt und dennoch am Ende mit leeren Händen enttäuscht zu Boden gesunken. Beim favorisierten Hamburger SV setzte es auf dem Kunstrasen des Sportzentrums am Niendorfer Sachsenweg eine 0:2-Auswärtsniederlage. Dabei hätten die Jungstörche durchaus einen Zähler verdient gehabt. Jedoch besiegelten individuelle Fehler und mangelnde Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Tor am Ende das Schicksal der Witt-Elf.

„Wir wollen heute 250 Prozent abrufen“, gab sich KSV-Schlussmann Bjarne-Lasse Horn vor dem Spiel selbstbewusst. Und die Gäste von der Förde gingen dementsprechend aggressiv zu Werke, zeigten sich im Gegensatz zu den letzten drei verlorenen Heimspielen gegen Erfurt, Hannover und Braunschweig stark formverbessert. Nach einem Spurt über die rechte Seite besaß Karl-Christian Melfsen in der 13. Minute die erste Torchance des Spiels. Etwas überraschend dann die Führung der Gastgeber nur 120 Sekunden später. Nach einem Konter über den Hamburger Nagy gelangte das Leder zu Ofuso und der ließ KSV-Keeper Horn aus 12 Metern keine Abwehrchance. Holstein zeigte sich keineswegs geschockt und versuchte weiter, eigene Möglichkeiten herauszuspielen. Erneut war es Melfsen (28.), der, bedrängt durch den HSVer Labus, aus 13 Metern nur knapp am Hamburger Schlussmann Hölscher scheiterte. Holstein nutzte seine Chancen nicht, die Platzherren hingegen zeigten sich bei ihren wenigen Tormöglichkeiten eiskalt. Eine Minute vor der Pause ließ Nagy seinen Gegenspieler Lennart Beckmann bei einem Sprint über die linke Außenbahn alt aussehen und setzte das Leder per Flachschuss ins rechte untere Toreck. Ernüchterung bei den Kielern vor der Halbzeitpause.

Trotz des 2-Tore-Rückstands ließen sich die „Jungstörche“ nach dem Wechsel nicht hängen und hätte mit ein wenig Glück beim 30-m-Freistoß von Timo Klotz (56.) beinahe den Anschlusstreffer erzielt. Und in der 64. Minute klärte HSV-Torhüter Hölscher nach einem neuerlichen Klotz-Freistoß von der rechten Seite per Faustabwehr vor dem einschussbereit an der 5-Meter-Raum-Linie lauernden Danny Heese. Die wenigen zaghaften Bemühungen der Rothosen endeten wie bei den Schüssen von Ofusu (65.) und Nagy (67.) in den Armen von Holstein-Keeper Horn. In der Schlussphase setzte Trainer Arne Witt noch einmal alles auf eine Karte, brachte mit Christopher Avevor einen weiteren Stürmer. Doch den Kielern fehlte einfach das letzte Quäntchen Glück, um mit einem der zahlreichen gepflegten Spielzüge ins Herz der Hamburger Abwehr vorstoßen zu können. Als Holstein alles nach vorne warf, kam der HSV durch den 18-Meter-Lattenkracher von Bertram (83.) und den Pfostenschuss aus 14 Metern durch Nagy noch zu zwei guten Chancen. Letztlich hätte ein dritter Treffer der Hanseaten jedoch nicht das wahre Kräfteverhältnis der Partie widergespiegelt.

„Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft absolut zufrieden, darauf können wir für die Rückrunde aufbauen“, so Holstein-Coach Arne Witt, der trotz der „verschenkten“ Zählers von der Trotzreaktion seiner Störche angetan war. Tiefer saß der Stachel der Enttäuschung hingegen bei Schlussmann Horn: „Schade, dabei hatten wir nach unserer Extrasitzung im Vorfeld des Spiels so sehr auf einen Punktgewinn gehofft.“ (Patrick Nawe)

Hamburger SV: Hölscher (41. Verstege) – Bugrov, Mustafi, Sternberg – Kelbel (61. Behrendt), Bertram, Labus, Lam – Braun (63. Graudenz), Ofuso, Nagy

Holstein Kiel: Horn – Heese, Klotz, N. Meyer – Beckmann (72. Avevor), Kennedy, Gonda (76. Yazgan), Dammann, Kurtaj – Melfsen, Sell (54. Hertel)

Tore: 1:0 Ofuso (15.), 2:0 Nagy (39.)

Schiedsrichter: Bramlage (Vechta)

Zuschauer: 120

Foto: Der Hamburger Nagy kommt vor Kennedy an den Ball.

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