Heider trifft zum sechsten Streich

SV Wehen Wiesbaden – Holstein Kiel 0:1 (0:1)

Die KSV Holstein feiert den sechsten Sieg in Folge. Beim SV Wehen Wiesbaden holten sich die Störche mit einem 1:0 den nächsten Dreier. Für das Tor des Tages sorgte Marc Heider nach einem Patzer von SVWW-Schlussmann Markus Kolke (34.). Die Neitzel-Elf bleibt damit auf Tabellenplatz zwei und kann am Samstag die Ergebnisse der Konkurrenz verfolgen.

Kiels Coach Karsten Neitzel nahm nach dem 1:0 gegen den VfL Osnabrück eine Umstellungen vor. Marc Heider bekam das Vertrauen geschenkt. Patrick Breitkreuz nahm zum Anpfiff auf der Bank Platz.

Nach dem spannenden aber torlosen Hinspiel begann auch das zweite Aufeinandertreffen der beiden Klubs auf Augenhöhe. Die erste gefährliche Aktion konnten die Gastgeber für sich verbuchen: Luca Schnellbacher zog aus 16 Metern flach aufs rechte Eck, KSV-Schlussmann Kenneth Kronholm tauchte blitzschnell ab und klärte stark zur Ecke (15.). Gegenüber war es Manuel Schäffler, der nach einem Tänzchen im Strafraum zum ersten Mal in Richtung Gehäuse des SVWW, verfehlte es jedoch (18.). Trainer Karsten Neitzel hatte vor dem schnellen Umschaltspiel der Wiesbadener gewarnt und seine Elf ging gegen die rot-schwarzen Rheinhessen entsprechend griffig zu Werke. Eine der wenigen Hochkaräter ließ José Vunguidica ungenutzt: Alleine zog er an Kronholm vorbei, setzte das Leder aber nur an die Latte (33.). Im Gegenzug machte es Holstein besser und erneut unterstützt von einem Missgeschick des gegnerischen Torwarts: Markus Kolke boxte an einer lang geschlagenen Freistoßflanke vorbei und Heider ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen (34.). Wehen Wiesbaden drängte auf den Ausgleich, doch die KSV nahm die Führung in die Kabine mit.

Der SV Wehen Wiesbaden kam druckvoll aus der Kabine. Mit einer Niederlage wäre der Aufstieg für die Rheinhessen wohl endgültig passé. Nach einer Ecke köpfte Jonas Aquistapace am zweiten Pfosten über das Tor (48.). Die Störche bekamen das Duell jedoch schnell wieder in den Griff und hatte die große Chance zum 2:0. Heiders 15-Meter-Schuss parierte Kolke mit den Fäusten (65.). Holstein versuchte weiter Nadelstiche gegen aufgerückte Gastgeber zu setzen, die ihrerseits weiterhin bemüht aber ohne Durchschlagskraft blieben. Die geordnete KSV-Defensive offenbarte keine Lücke und ließ die Gastgeber verzweifeln. So blieb die Partie bis zum Abpfiff eng, auch wenn die Wiesbadener trotz eines weiteren Offensivwechsels nicht mehr die großen Chancen zum Ausgleich herausarbeiten konnten. Und so war der 1:0-Erfolg dank der konzentrierten Defensivleistung in der zweiten Hälfte der Kieler durchaus verdient.

Stimmen nach dem Spiel

Marc Heider: „Wir haben den Kampf angenommen. Das Glück, was wir hatten, haben wir uns erarbeitet. Der Torwart unterläuft die Flanke und ich mache ihn mit der Hüfte rein.“

Manuel Schäffler: „Wir haben wieder bis zum Ende gekämpft. Wenn wir die Konter besser ausspielen, dann legen wir noch einen nach und machen’s bis zum Ende nicht so spannend. Aber das ist das einzige, was man monieren kann. Sensationell war die Stimmung von den Kieler Fans.“

Wolfgang Schwenke (Holsteins Geschäftsführer): „Tolle Mannschaftsleitung, tolle Fans. Alle haben sich reingekniet. Das war großartig. Wir haben nach dem Lattenknaller gleich nachgelegt, das Tor gemacht und viele Zweikämpfe gewonnen. Das war ein hart erkämpfter Sieg.“

Rafael Kazior: „Schwieriger Gegner, verdient gewonnen. Wir haben einmal mehr gezeigt, dass es uns egal ist, gegen wen wir spielen. Wir haben es mit unserer Leistung selbst in der Hand, wie lange die Siegesserie noch hält.“

Hauke Wahl: „Wir hatten am Anfang ein bisschen Probleme mit den schnellen Stürmern, haben mit der ersten Chance das erste Tor gemacht und waren dann voll im Spiel. Verdienter Sieg.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Das Spiel heute einzuschätzen, ist gar nicht so leicht. Wir hatten Glück beim Lattenschuss von Vunguidica. Die Offensive war eine der besten, gegen die wir bisher spielen mussten. Die Jungs haben das gut verteidigt. Uns hat heute die Coolness an der Box und in der Box gefehlt, so mussten wir es am Ende nach Hause kämpfen. Noch einmal ein Kompliment an die Mannschaft, wie sie es im Moment immer wieder macht. Wir lassen uns nur heute auf die Schulter klopfen, für das Ergebnis. Am Montag geht es dann wieder weiter mit der Vorbereitung auf das nächste Spiel.“

SVWW-Trainer Marc Kienle: „Meine Hochachtung für das, was Kiel bisher in dieser Saison geleistet hat. Wir haben dem Gegner heute alles abverlangt und hatten das Glück und den Schiedsrichter nicht auf unserer Seite. Zudem mussten wir Spieler wegen Verletzungen frühzeitig auswechseln. Trotzdem muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie es versucht hat. Nur einen Ertrag haben wir nicht, das ist sehr ärgerlich.“

SV Wehen Wiesbaden: Kolke – Grupp, Funk, Acquistapace, Mintzel – Wiemann (46. Geyer), Mrowca – Jänicke (80. Benyamina), Blacha, Vunguidica – Schnellbacher (41. Riemann). Trainer: Kienle.
Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Krause, Wahl, Kohlmann – Siedschlag, Kegel, Vendelbo, Heider (75. Breitkreuz) – Kazior (84. Lindner), Schäffler (90. Hartmann). Trainer: Neitzel.
Schiedsrichter: Storks (Velen)
Tore: 0:1 Heider (34.)
Zuschauer: 2.688

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