Historischer KSV-Sieg am Millerntor

Störche siegen dank Serras Tor erstmals in der zweiten Liga beim FC St. Pauli

Der KSV ist es erstmals gelungen, in der Zweiten Liga beim FC St. Pauli zu gewinnen. Im ausverkauften Millerntor-Stadion siegten die Kieler am Sonnabend vor 29.546 Zuschauern dank des goldenen Tores von Janni Serra (60.) mit 1:0 und kletterten in der Tabelle auf Rang acht.

Dabei hatten die Hamburger den besseren Start erwischt und waren gewillt gewesen, ihren Status als Heimmannschaft zu unterstreichen. Sie agierten druckvoll in der Offensive und kamen durch Sami Allagui zur ersten Gelegenheit, dessen Flugkopfball knapp am langen Pfosten vorbeistrich (8.). Holstein musste sich erst finden, St. Pauli wollte die Führung, doch Daniel Buballas Schuss aus zehn Metern geriet zu zentral, sodass KSV-Torhüter Kenneth Kronholm den Ball wegfausten konnte (19.). Die Störche kamen erstmals in der 23. Minute vors gegnerische Gehäuse: Alexander Mühling bediente David Kinsombi, dessen Spannstoß aus 18 Metern aber deutlich zu hoch angesetzt war. Die KSV drehte nun den Spieß um, war feldüberlegen und kam zur nächsten Gelegenheit durch Janni Serra, der St. Paulis Torwart Robin Himmelmann mit einem Abschluss aus spitzem Winkel prüfte (29.). Die größte Chance der ersten Halbzeit hatte Richard Neudecker: Der Mittelfeldmann, in der Vorsaison beim 3:2-Erfolg der Hamburger gegen die KSV noch Doppeltorschütze, kam nach Allaguis Flanke aus sieben Metern frei zum Kopfball, platzierte diesen aber nicht genau genug, sodass Kronholm stark parieren konnte (38.). Ein weiterer Versuch der nun wieder aufkommenden Braun-Weißen blieb ebenfalls ohne Ertrag, als Neudecker aus der Drehung am langen Pfosten vorbeischoss (45.).

Der zweite Durchgang entwickelte sich zu einer von beiden Seiten offener geführten Partie: Marvin Knoll schoss Kronholm direkt in die Arme (47.), Serra tat Selbiges auf der Gegenseite (49.). Für den ersten Knalleffekt sorgte KSV-Kapitän Kinsombi, der sich ein Herz fasste und mit seinem Strahl aus 25 Metern den Querbalken erzittern ließ (51.). Es folgte eine Phase mit Gelegenheiten für beide Teams im Minutentakt: Neudecker traf das Außennetz (56.), Kingsley Schindler schob den Ball aus kurzer Distanz am Pfosten vorbei (57.) und Mats Moeller Daehlis Flachschuss hatte Kronholm im Nachfassen (58.). Das Ende dieses Reigens war die Kieler Führung: Jannik Dehms Flanke wurde abgefälscht und landete bei Serra, der den Ball aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie drückte (60.). Der Führungstreffer gab den Störchen Rückenwind. Sie übernahmen die Spielkontrolle und kamen durch Masaya Okugawa (67.) und Serra (72.) zu weiteren Abschlüssen, die Himmelmann aber parierte. Auf der Gegenseite fand Moeller Daehli mit seinem Schuss aus zwölf Metern in Kronholm zum wiederholten Male seinen Meister (74.). In der Schlussphase drängten die Hamburger naturgemäß auf den Ausgleich, doch bei den zahlreichen hohen Hereingaben war stets ein Kieler Bein, Kopf oder die Arme von Kronholm dazwischen. Der eingewechselte Ryo Miyaichi drosch noch einen Ball aus der Distanz deutlich übers KSV-Tor, doch zu mehr kamen die Gastgeber lange Zeit nicht – bis zur 88. Minute, als Allagui auf einmal vor Kronholm auftauchte. Sein Heber ließ den Kieler Schlachtenbummlern kurz den Atem stocken, landete dann aber an der Oberkante der Latte. Auch in der vierminütigen Nachspielzeit verteidigte die KSV mit Mann und Maus – und brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. So stand am Ende mit dem ersten Sieg der Störche in der 2. Liga beim FC St. Pauli gar Historisches zu Buche.

St. Pauli: Himmelmann – Dudziak, Ziereis, Avevor, Buballa – Flum (75. Zehir), Knoll – Cenk Sahin (57. Miyaichi), Neudecker (66. Veerman), Möller Daehli – Allagui. Trainer: Kauczinski.

Kiel: Kronholm – Dehm, Schmidt, Wahl, van den Bergh – Meffert – Schindler (69. Mörschel), Okugawa (89. Thesker), Kinsombi, Mühling – Serra (76. Karazor). Trainer: Walter.

Schiedsrichter: Dankert (Rostock) – Tor: 0:1 Serra (60.) – Zuschauer: 29546 (ausverkauft).

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