Holstein erstürmt Spitzenposition

Holstein Kiel – FC Energie Cottbus 5:2 (2:1)

Holstein Kiel steht an der Spitze der Regionalliga Nord. Durch einen auch in der Höhe verdienten 5:2-Erfolg rückten die Störche auf den ersten Platz vor. Vor rund 2500 Zuschauern gelang es der Gutzeit-Elf erneut, einen Rückstand auszubügeln. Es war der 5. Erfolg der KSV im 5. Heimspiel der laufenden Saison.

Holstein-Fans sind in dieser Saison glücklicherweise
abgehärtet, was Rückstände betrifft und so empfanden die 2.400 Fans im
Holstein-Stadion die eiskalte Dusche nach zwei Minuten eher als milden
Thermalquell: Der Cottbusser Andy Hebler hatte zur 1:0-Führung für den Gast
eingeschossen. Holstein zeigte sich aber keineswegs geschockt und bemühte sich
um den Ausgleich. Nach 26 Minuten narrte Marc Heider im FCE-Sechzehner gleich
drei Gegenspieler, legte ab auf Fiete Sykora, der aus elf Metern zum 1:1
einschoss. In der Partie auf gutem Regionalliga-Niveau gab es Chancen hüben wie
drüben, den Unterschied machte einmal mehr Marc Heider. Wieder tankte sich der
Top-Stürmer an zwei Gegenspielern vorbei, hatte dann noch den Blick für den
besser postierten Tim Siedschlag, der den Ball nur noch über die Linie drücken
musste (37.). Wer sich jetzt schon auf den Weg zur schnelle Pausenwurst gemacht
hatte, sah den üblen Tritt von Ex-HSVer Mustafa Kucukovic gegen den am Boden
liegenden Karsten Fischer nicht mehr. Der gute Schiedsrichter Heitmann hatte
ihn gesehen und schickte den Stürmer mit Rot zum vorzeitigen Duschen. Dann war
Pause.

Die zweite Halbzeit begann wieder mit einem frühen Treffer,
jetzt aber für die Störche. Tim Siedschlag hatte einen Freistoß in die Mauer
gejagt, ein Cottbusser die Hand hingehalten, Elfmeter. Marc Heider belohnte
sich mit einem platzierten Schuss ins linke Eck und dem 3:1 (49.). Fünf Minuten
später sorgte Jacob Sachs für den Ausgleich – und zwar der Spielerzahl. Das
übermotivierte Einsteigen ahndete Schiri Heitmann ebenfalls mit Rot. Energie
witterte jetzt noch einmal Lausitzluft und kam zum Anschluss. Die Störche nicht
entschlossen genug und Christian Bubalovic stand goldrichtig schoss zum 3:2
über KSV-Keeper Morten Jensen hinweg (59.). Holstein nun nicht mehr so dominant
wie zuvor, aber Cottbus II ohne Präzision vor dem Störche-Gehäuse. Anders
einmal mehr Jarek Lindner. Drei Minuten zuvor eingewechselt donnerte er den
Ball nach schönem Übersteiger unter die Latte zur 4:2-Entscheidung (87.). Fiete Sykora legte in der Schlussminute gar noch einen Treffer nach und traf
per Distanzschuss zum 5:2-Endstand.

Gästetrainer Vasile Miriuta sagte enttäuscht: „Wir haben gegen eine starke und gut organisierte Mannschaft gespielt. Es war ein schweres Spiel für uns, aber wir haben eine gute Partie abgeliefert. Nach der Pause hat uns der Schiedsrichter nicht gut behandelt. Ich bin lange Zeit in Deutschland, aber so einen Schiri habe ich noch nie gesehen. Aber natürlich war der Kieler Sieg verdient. Mit ein wenig Glück klappt es für Holstein mit der 3. Liga.“

KSV-Trainer Thorsten Gutzeit meinte auf der anschließenden Pressekonferenz: „Cottbus war sehr zweikampfstark. Die ersten 15 Minuten waren wir nicht auf dem Platz. Der Rückstand hat die Sache noch schwerer gemacht. Wir haben dann zurück ins Spiel gefunden, dafür ein Kompliment an mein Team. Nach der Pause und dem dritten Treffer kam leider zu viel Sicherheit auf. Wir haben uns dann zu einer unnötigen Roten Karte hinreißen lassen, wurden zu hektisch und kassierten ein Eigentor. Leider haben wir danach unsere tollen Konter nicht ausgespielt. Erst mit Jarek Lindners erster Aktion kam die Entscheidung. Wir wurden heute sehr gefordert. Meine Mannschaft hat den Kampf angenommen. Solche Spiele müssen wir gewinnen, wenn wir oben dabei bleiben wollen.“

Deran Toksöz, der erstmals seit August wieder für die Störche auflief, freute sich über den Sieg und sein gelungenes Comeback: „Es war anfangs nicht leicht für mich, aber meine Teamkollegen haben mir sehr geholfen. Der Sieg ist auch in der Höhe verdient, jetzt können wir uns auf das Pokalspiel freuen.

Holstein Kiel: Jensen – Herrmann, Marco Steil, Berzel, Poggenberg, Fischer, Siedschlag (84. Lindner), Toksöz (89. Schulz), Jakob Sachs, Sykora, Heider (61. Wetter)

FC Energie Cottbus II: Gladrow – Steinhauer (62. Steffen), Urban (46. Süßenbach), Lemke, Bubalovic, Hempel, Börner, Ziane, Reuer (73. Miriuta), Hebler, Kucukovic

Rote Karte: Sachs (55., Foulspiel) / Kucukovic (39., Tätlichkeit)

Tore: 0:1 Hebler (4.), 1:1 Sykora (28.), 2:1 Siedschlag (37.), 3:1 Heider (49., Handelfmeter), 3:2 EigentorSykora (59.), 4:2 Lindner (87.), 5:2 Sykora (90.)

Schiedsrichter: Heitmann (Diepholz)

Zuschauer: 2400

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