Holstein-Hoffnung fürs Rückspiel

VfL Wolfsburg – Holstein Kiel 3:1 (2:1)

Die KSV Holstein hätte sicher noch ein Tor mehr erzielen können, um das Ergebnis im Relegationshinspiel etwas besser aussehen zu lassen. Doch auch nach dem 1:3 (1:2) beim Bundesliga-16. VfL Wolfsburg am Donnerstagabend muss vor dem Rückspiel am Montag (20.30 Uhr) kein Storch den Kopf in den Sand stecken. Das Tor von Kingsley Schindler vor 28.800 Zuschauern sorgt dafür, dass die Flügel ausgebreitet bleiben dürfen.

Natürlich wechselte Trainer Markus Anfang im Vergleich zum letzten Saisonspiel gegen Braunschweig (6:2) ordentlich durch. Insbesondere da sich die verletzten Störche Dominick Drexler, Patrick Herrmann und Dominik Schmidt wieder einsatzbereit meldeten. Auch Marvin Ducksch, der im letzten Punktspiel zugesehen hatte, kam für Aaron Seydel zurück ins Team. Außerdem spielten Kingsley Schindler und David Kinsombi für Arne Sicker und Alexander Mühling.

Die Wölfe wollten direkt zeigen, wer die Heimmannschaft ist. Es dauerte keine vier Minuten, ehe Josip Brekalo mit einem Schuss knapp vor der Strafraumgrenze eine erste Duftmarke abgegeben hat. Nur hinten reindrängen lassen, wollten sich die Kieler aber nicht. Und so versuchte sich Marvin Ducksch, doch der Ball ging über das gegnerische Gehäuse. Nachdem Patrick Herrmann einen VfL-Angriff klärte, kam der Ball in der 13. Minute von links zurück Richtung Strafraum, in den Malli eindrang, um den Ball nach rechts zu passen. Der grätschende Renato Steffen fälschte den Ball ab und David Origi musste die Kugel nur noch über die Linie drücken. Zwei Minuten später gab es die nächste große Chance, wieder nach Zuspiel von Malli. Doch Williams Schuss konnte Kenneth Kronholm parieren.

Die Störche ließen sich nicht verunsichern. Sämtliche Bemühungen des VfL, der mehr Ballbesitz aufwies, endeten spätestens bei Dominik Schmidt oder Kapitän Rafael Czichos. In der 29. Minute kam es zu einem guten Angriff der Störche. Allerdings konnte Dominick Drexler ein starkes Zuspiel von Kinsombi nicht kontrollieren. Das brachte Wolfsburg wieder in den Angriff. Malli probierte es direkt, aber er legte den Ball gut zwei Meter rechts am Tor vorbei. In der 34. Minute klingelte es erneut – und zwar für die KSV. Konter über die linke Seite, Drexler tankt sich phänomenal an der Torauslinie durch, legt nach hinten ab und da steht Schindler goldrichtig (34.). Während Dominik Schmidt noch knapp zwei Minuten vorher eine gefährliche Hereingabe ausreichend klären konnte, war seine Kopfballabwehr in der 40. Minute nicht weit genug. Der Ball fiel Josip Brekalo vor die Füße und der schweißte den Ball zur erneuten Führung für den Bundesligisten ein. Kurz danach wieder Brekalo. Dieses Mal blieb aber der Holstein-Keeper der Sieger und wehrte zur Ecke ab.

Auch die zweiten 45 Minuten begannen lebhaft. Kingsley Schindler war knapp vier Minuten nach Wiederanpfiff auf rechts durch, von wo aus er den freien Drexler bediente, der Koen Casteels aber nicht überwinden konnte. Der nächste Versuch gehörte den Hausherren: Der belgische Nationalspieler Divock Origi steckte auf Yunus Malli durch. Wolfsburgs Spielmacher ließ Kronholm stehen und stellte auf 3:1 (56.). Gute zehn Minuten später gewann Kronholm ein Eins-gegen-eins-Duell gegen den Brasilianer William, der vor ihm auftauchte und ihn tunneln wollte. Dann gab es Chancen im Minutentakt: Ein Schuss von Renato Steffen zischte links am Tor vorbei (69.), Kronholm wehrte einen Versuch von Maxi Arnold ab (70.) und dann kam die große Möglichkeit zum Anschlusstreffer (71.): Marvin Ducksch lässt eine Hereingabe von Dominick Drexler passieren, sodass der eingewechselte Alexander Mühling frei zum Schuss kommt – vorbei.

Die letzte Viertelstunde stand ganz im Zeichen der Gäste. Holstein erspielte sich einige gute Möglichkeiten. Und je weiter die Zeit voranschritt, desto besser wurden sie. Zwei guten Kopfballversuchen (Seydel, Schmidt) und einem Schuss von David Kinsombi folgte in der 82. Minute eine Riesenchance von Ducksch, dessen Schuss genauso wenig über die Torlinie ging wie die nächste große Möglichkeit von Aaron Seydel (84). Ein zweites Tor für die Störche wäre mittlerweile so etwas von verdient gewesen. Doch es sollte nicht sein.

VfL Wolfsburg:Casteels – William, Knoche, Brooks, Uduokhai – Guilavogui – Malli (Camacho 85.), Arnold – Steffen (Blaszczykowski 81.), Origi (Dimata 90.), Brekalo

Holstein Kiel:Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, van den Bergh – Peitz (Mühling 61.) – Schindler, Kinsombi, Drexler, Lewerenz (Seydel 61.) – Ducksch

Schiedsrichter:Deniz Aytekin (Oberasbach) – Tore:1:0 Origi (13.), 1:1 Schindler (34.), 2:1 Brekalo (40.) – Zuschauer:28.800 in der Volkswagen Arena

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