Holstein Kiel – Altona 93 4:0 (2:0)

Regionalliga Nord (21. Spieltag)

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Tempofußball, drückende Überlegenheit der Platzherren, Torchancen in Hülle und Fülle sowie eine zu jeder Zeit unterhaltsame Regionalliga-Partie erlebten die 3077 Zuschauer im Holstein-Stadion bei dem Duell zwischen den Kieler Störchen und Altona 93. Am Ende siegte die Mannschaft von Trainer Falko Götz auch in der Höhe verdient mit 4:0 (2:0). Mann des Tages war dabei KSV-Stürmer Michael Holt, der gleich drei Treffer (9., 39., 54.) zu dem deutlichen Erfolg beisteuern konnte. Den Schlusspunkt vor den am Ende restlos zufriedenen Besuchern setzte Publikumsliebling Dmitrijus Guscinas eine Minute vor dem Spielende. Holstein bleibt damit weiter Spitzenreiter der Regionalliga Nord und kann nun gelassen Richtung Halle blicken. Dort empfängt der HFC am heutigen Sonntag den 1. FC Magdeburg zum Verfolgerduell.

Von der ersten Spielminute an machte Holstein deutlich, dass die Punkte an der Förde bleiben sollten. Ein aggressives Powerplay, stürmische Vorstöße in Richtung des Hamburger Tores und spielerische Fertigkeiten, denen die Mannschaft von Thomas Seeliger nur selten etwas entgegensetzen konnte. Bereits nach vier Minuten hatte Michael Holt nach feiner Vorarbeit des nimmermüden Alexander Nouri die Führung vor Augen, doch der Ex-Meppener, der erstmals in dieser Saison in der Startformation stand, kam einen Schritt zu spät gegen Torhüter Oliver Hinz. Zwei Minuten später hielt der Kroate Velimir Grgic aus 13 Metern einfach mal mutig drauf – Hinz klärt im Nachfassen. Holstein drängte die Gäste weiter in die eigene Hälfte zurück. In der 9. Spielminute war es dann so weit. Mustergültig hatte Marco Stier zwei Gegenspieler ausgetanzt, Altonas Schlussmann Hinz mit einem wuchtigen Schuss geprüft, den dieser nicht festhalten konnte und der goldrichtig postierte Holt bedankte sich und traf aus kurzer Distanz zur hochverdienten Führung.

Holstein setzte weiter nach. Die offensivfreudigen Stier, Nouri und Lartey wirbelten die gegnerischen Reihen immer wieder durcheinander und setzen ihre Mitspieler gekonnt in Szene. Einem Treffer von Grgic versagte Schiedsrichter Gorniak aus Bremen nach 16 Minuten die Anerkennung, doch Holstein ließ sich davon und auch von dem ausbleibenden Pfiff des Unparteiischen bei einem Foul im Strafraum von Andreas Brück gegen Grgic nicht beirren. In der 18. Minute hätte der Kroate dann eigentlich den zweiten Kieler Treffer markieren müssen, doch Hinz parierte den Kopfball des wuchtigen Kieler Angreifers aus fünf Metern mit einer Klasseparade. In der Folgezeit Holstein mit zahlreichen Standards, doch Zählbares sprang dabei nicht heraus. Auch nicht in der 29. Minute als Hinz einen Holt-Freistoß aus 27 Metern noch mit den Fingerspitzen um den langen Pfosten wischen konnte. Zehn Minuten später klingelte es dann erneut im Tor der Hamburger. Kapitän Andreas Brück brachte Grgic im Strafraum zu Fall und den fälligen Strafstoß verwandelte Holt sicher zum 2:0.

Ohne seinen etatmäßigen Mittelfeld-Regisseur Alexander Nouri kam der Tabellenführer nach der Pause aus der Kabine. Nouri hatte sich unter Einwirkung des Gegners eine Oberschenkelverletzung (Adduktoren) zugezogen und musste passen. Für ihn rückte Florian Meyer in die Formation. Holstein drückte weiter und hatte in der 51. Minute Pech, dass Grgic nach Vorarbeit von Stier nur den Pfosten traf. Besser machte es erneut Holt, der in der 54. Minute mit einem satten Schuss aus 14 Metern auf 3:0 erhöhte. Thomas Seeliger auf der Hamburger Bank reagierte, brachte mit Sören Warnick für den glücklosen Stürmer Jürgen Tunjic einen weiteren Defensiv-Akteur und wollte so einen drohenden Kantersieg der Störche vermeiden.

Zwischen der 70. und 85. Minute ließ es Holstein dann etwas ruhiger angehen und eröffnete den Gästen doch noch eine gute Tor-Möglichkeit – die einzige für Altona während der gesamten 90 Minuten. Heiko Ansorge hatte sich gleich gegen mehrere Kieler durchgesetzt, das Leder auf den vorgerückten Nadler gepasst, aber der zur Pause für Richter eingewechselte Stürmer scheiterte aus 12 Metern völlig freistehend an Michael Frech, der per Fußabwehr klären konnte. Als alle schon dachten, dass Holstein sich mit dem deutlichen 3:0 zufrieden geben würde, kam doch noch der große Auftritt von Publikumsliebling Dmitrijus Guscinas. Der Litauer wuchtete eine Minute vor dem Spielende eine Hereingabe von Meyer per Hechtkopfball in die Maschen des in dieser Szene machtlosen Hamburger Torhüters Hinz.

Viel deutlicher als mit dem klaren 4:0 der Kieler Störche gegen Altona lässt sich das derzeitige Kräfteverhältnis zwischen dem „eiskalten“ Spitzenreiter und dem leckgeschlagenen Hamburger Traditionsverein wohl kaum darstellen. „Wir haben das gespielt, was wir spielen wollten und viel Druck auf den Gegner ausgeübt“, zeigte sich Holstein-Coach Falko Götz nach dem ersten Heimsieg unter seiner Regie zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, die nunmehr seit 12 Spielen ungeschlagen ist. Matchwinner Michael Holt war nach seinen drei Treffern natürlich überglücklich: „Das ist ein geiles Gefühl. Wir haben über die gesamte Spielzeit nach vorne gespielt, besaßen etliche Chacnen und das Ergebnis geht somit völlig in Ordnung.“ Auch der überragende Ex-Bayer Marco Stier meinte hochzufrieden: „Mit unserer Qualität können wir doch eigentlich gar nicht anders als mit voller Power Druck auszuüben.“ Vom Offensivgeist, dem spielerischen Esprit und natürlich auch der verteidigten Tabellenführung angetan war das begeisterte Kieler Publikum dann nach dem Schlusspfiff auch großzügig was den Beifall für die überaus inspirierende – und Hoffnung weckende – Vorstellung der Störche anging. (Patrick Nawe)

Holstein Kiel: Frech – Siedschlag, Boy, Schyrba (63. Hasse), Jürgensen – Vujcic, Stier, Nouri (46. Meyer), Lartey – Holt, Grgic (63. Guscinas)

Altona 93: Hinz – Ansorge, Westphal, Mandic, Brück, Richter (46. Nadler), Siedschlag, Röhr, Becken, Tunjic (59. Warnick), Starck

Tore: 1:0 Holt (9.), 2:0 Holt (39./FE), 3:0 Holt (54.); 4:0 Guscinas (89.)

Schiedsrichter: Gorniak (Bremen)

Zuschauer: 3077

Foto: Torjäger Michael Holt avancierte mit seinen drei Treffern gegen Altona 93 zum Matchwinner.

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