Holstein Kiel – Bor. Mönchengladbach II 2:3 (2:2)

Bögers Heimpremiere ist missglückt – Störche verlieren gegen Gladbach II / Fotos im Bildarchiv online

Die KSV Holstein verlor das Heimspiel gegen Gladbach II mit 2:3 (2:2) vor 3063 Zuschauern im Holsteinstadion. Die Gastgeber agierten in den ersten Minuten verunsichert, steigerten sich jedoch im Spielverlauf. Eine Mikolajczak-Ecke schoss Rohwer auf das VfL-Gehäuse, Keeper Richter konnte den Ball nicht konsequent klären und Niedrig stürmte heran und traf zum 1:0 (22.). Dann der Schock für die Böger-Elf. Der bis dato quirlige El Kasmi verletzte sich ohne Fremdeinwirkung (Verdacht auf Achillessehnenriss) und musste ausgewechselt werden. Danach fehlte die Ordnung besonders in der Kieler Defensive. Puhl tankte sich auf der rechten Außenbahn durch, flankte in den Kieler Strafraum und Schuchardt staubt zum Ausgleich ab (34.). Kurz vor der Pause erhöhten erst die Gäste durch eine nicht unhaltbare Bogenlampe von Hoffmann auf 2:1, ehe Kazior den 2:2 Pausenstand per Foulelfmeter herstellen konnte (Rustemi foulte Dobry).

In der zweiten Halbzeit versuchte Holstein sofort nachzulegen, doch Dobry schoss aus kurzer Distanz knapp am Tor vorbei (50.). In dieser guten Phase kassierten die Kieler erneut ein dummes Gegentor. Erst patzte Rohwer, der Schnitzler laufen ließ, dann tauchte Marin frei vor Henzler auf und netzte eiskalt zum 3:2 ein (56.). Fortan tat die KSV zu wenig, um sich gegen die Niederlage zu stemmen. Die Gladbacher hätten das Ergebnis gar noch hochschrauben können, doch Hoffmann (76.) und Schnitzler (83.) vergaben weitere „Riesen“. Holstein rutschte durch die Niederlage auf einen Abstiegsplatz und wartet nun seit dem 19. August auf einen Heimsieg.

Holstein Kiel: Henzler – Spasskov, Molata, Rohwer – Grieneisen, Niedrig, Heithölter – El Kasmi (28. Kazior), Breitenreiter (63. Bartels), Mikolajczak – Dobry (76. Neubert).

Borussia Mönchengladbach II: Richter – Puhl, Stang, Rustemi, van den Bergh – Hoffmann, Sahan, Hammes – Marin – Schnitzlern (88. Mitroglou), Schuchardt (90. Spann).

Tore: 1:0 Niedrig (22.), 1:1 Schuchardt (34.), 1:2 Hoffmann (43.), 2:2 Kazior (45. per Foulelfmeter), 2:3 Marin (56.)

Schiedsrichter Thorsten Joerend (Lübbecke)

Zuschauer: 3063.

(sh)

„Situation ist schwierig, aber nicht hoffnungslos!“

Stimmen zum Spiel

Horst Wohlers (Trainer Mönchengladbach): Das war nicht das erste Mal auswärts, dass wir spielerisch gut drauf waren. Nur diesmal hatten wir das Glück auf unserer Seite. Es gab einige heikle Situationen, die wir unbeschadet überstanden haben. Später hatten wir die klareren Chancen und ich denke, dass wir somit auch verdient gewonnen haben. Wir haben eben die Stiche im richtigen Moment gesetzt. Fußballerisch geht es bei uns weiter voran. Kiel ist eine sehr körperbetonte Mannschaft, da hatten es meine Jungs häufig schwer. Nun bin ich aber glücklich und hoffe, dass das der Anfang für uns sein könnte. Vielleicht gewinnen wir ja auch endlich mal zwei Spiele in Folge.

Stefan Böger (Trainer Holstein Kiel): Ich muss meinen Kollegen korrigieren, denn das war heute kein glücklicher Sieg, sondern ein hochverdientes Resultat für Gladbach. Die haben uns heute vorgemacht wie man Fußball spielt. In keiner Phase des Spiels haben wir unsere Vorsätze umsetzen können. Wir standen heute viel zu weit Weg vom Gegner, der sehr spielstark aufgetreten ist. Die Enttäuschung ist sehr groß, denn wir hatten uns viel vorgenommen. Eine umfassende Analyse ist so kurz nach dem Spiel noch gar nicht möglich. Ich habe sehr viele Mängel sehen können und es wird für uns ein weiter Weg dort unten heraus aus dem Tabellenkeller. Die Jungs sind sehr enttäuscht, denn wir haben meines Erachtens nach zwei Wochen gute und harte Arbeit geleistet auf dem Trainingsplatz. Die Jungs können sicher Fußball spielen, das haben sie oft genug bewiesen, aber momentan zeigt es von 1 bis 23 keiner. Da ist der Trainer gefragt. Ich denke, dass wir nun wieder mit den einfachen Dingen des Fußballs anfangen müssen, um die Gegentorflut zu beenden. Wir werden dort unten herauskommen!

Peter Vollmann (Sportdirektor Holstein Kiel): Vor uns liegt eine ganz schwierige Aufgabe, aber das wussten Stefan Böger und ich auch schon bei Amtsantritt. Wir haben heute große Mängel erkannt und ich glaube, dass viele Spieler wohl auch überschätzt werden. Bis Weihnachten müssen wir trotz widriger Umstände zusehen, dass wir punkten und dann überlegen, welche Veränderungen wir nach der Vorrunden-Analyse anstreben. Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken, aber ganz klar ist auch, dass man, so sagt die alte Floskel, jetzt nur noch von Spiel zu Spiel denken kann. Die Lage ist schwierig, aber nicht hoffnungslos. Langfristig werden wir in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

(nawe)

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