Holstein Kiel – BSV Kickers Emden 0:0

Kieler Störche setzen Zielvorgabe um

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Nach dem überraschenden und überaus wichtigen 2:0-Erfolg beim Aufstieganwärter 1. FC Union Berlin am vergangenen Mittwoch beendeten die Kieler Störche ihre englische Woche in der Fußball-Regionalliga Nord mit einem Teilerfolg gegen die Überraschungsmannschaft der Saison, den BSV Kickers Emden. Nach 90 umkämpften und zu keinem Zeitpunkt langweiligen Minuten vor 4.719 Zuschauern im Holstein-Stadion trennten sich die beiden Teams schiedlich und friedlich mit 0:0. Sowohl KSV-Coach Peter Vollmann als auch der Emder Trainer Marc Fascher konnten am Ende mit dem Resultat „sehr gut leben“.

Von Beginn an ging Holstein mit Einsatz und Entschlossenheit zu Werke und mobilisierte nach dem Kraftakt von Berlin noch einmal alle Energie. Bereits nach acht Minuten lag die Führung für die Vollmann-Elf in der Luft, aber nach Vorarbeit von Dmitrijus Guscinas und Pavel Dobry landete das Leder beim etwas überraschten Youngster Fin Bartels, der den Ball aus acht Metern direkt in die Arme des aufmerksamen BSV-Schlussmannes Sven Hoffmeister verlängerte. Nur fünf Minuten später schickte der erstmals nach seiner Schulterverletzung wieder in der Stammformation stehende Bartels seinen Teamgefährten Martin Hauswald über die rechte Seite auf die Reise, aber der Ex-Braunschweiger wurde achtzehn Meter vor dem Tor von seinem gut reagierenden Gegenspieler Andy Nägelein am Torschuss gehindert. In der 16. Minute hofften die Kieler Zuschauer auf die Schusskraft von Holger Hasse, der sich nach einem Foul von Kickers-Kapitän Mario Neunaber an Pavel Dobry das Leder, wie schon in Berlin beim entscheidenden Treffer zum 2:0, 22 Meter vor dem Tor zum Freistoß bereit legte. Diesmal hatte Hasse jedoch Pech, denn BSV-Keeper Hoffmeister beförderte den wuchtig getretenen Ball per Faustabwehr aus der Gefahrenzone. Einzig ein Flatterball der Gäste durch Nermin Celikovic (27.) sorgte in dieser von den Störchen dominierten Phase des Spiels für Gefahr vor dem Kieler Tor. In der 36. Minute waren wieder die Platzherren am Zug, doch der Litauer Dmitrijus Guscinas verpasste per Hechtkopfball aus zehn Metern nach schöner Hereingabe von Jan „Sandy“ Sandmann von der rechten Seite die Führung.

Nach der Pause blieben die Gäste aus Ostfriesland weiter hinter ihren Möglichkeiten zurück, wussten allerdings durch ihre kompakte und disziplinierte Deckungsarbeit zu gefallen. In der 53. Minute machte der Ex-Kieler Dennis Tornieporth durch einen harmlosen 22.m-Schuss über die Torlatte des von Simon Henzler gehüteten Holstein-Gehäuses auf sich aufmerksam, aber das war es dann auch schon mit der Emder Angriffsherrlichkeit. Holstein drängte die Kickers weiter in die eigene Hälfte zurück. In der 57. Minute warf sich BSV-Verteidiger Jasim Spahic in einen von Dmitrijus Guscinas aus neun Metern halbrechter Position abgegebenen Schuss, zwei Minuten später klärte Rudolf Zedi nach einer Hereingabe von Dobry vor dem einschussbereiten Litauer. Mit dem Doppelwechsel in der 60. Minute – Andre Breitenreiter und Sören Brandy kamen für die entkräfteten Dobry und Hauswald – wollte KSV-Coach Peter Vollmann jetzt noch einmal für neuen Schwung sorgen, um vielleicht doch noch den „Dreier“ unter Dach und Fach bringen zu können. Und schon drei Minuten später hatte der eingewechselte Breitenreiter das 1:0 auf dem Fuß, doch sein satter Schuss aus 14 Metern blieb in der vielbeinigen BSV-Abwehr hängen und auch den Abpraller konnte der aufgerückte Guscinas aus kurzer Distanz nicht in den Maschen unterbringen. Die beste Chance des zweiten Durchganges verpuffte somit ohne Zählbares. Eine Viertelstunde vor dem Ende war es dann erneut Guscinas, der einen Flankenball von Sandmann per Kopf aus 12 Metern nicht verwerten konnte, Kickers-Torwart Hoffmeister war erneut zur Stelle. In der Schlussphase wechselten beide Trainer noch mehrfach aus, am Ausgang der unterhaltsamen Partie änderte sich jedoch nichts mehr.

Der abermals überzeugende Abwehrspieler Holger Hasse kommentierte das letztlich gerechte Resultat mit Zufriedenheit: „Die gezeigten Qualitäten wie Kampf, Einsatz, Kompaktheit und Leistungsbereitschaft werden uns helfen, die nötigen Punkte für das angestrebte Klassenziel einzufahren.“ „Wir haben in den letzten beiden Partien unsere Zielsetzung umsetzen können und haben vier Punkte sichergestellt“, zeigte sich auch Peter Vollmann nach dem Abpfiff durchaus gelassen angesichts der engagierten Vorstellung seiner Mannschaft und schickte seine erschöpften Störche kurzerhand bis Dienstag um 15.00 Uhr in die „Osterferien“. (Patrick Nawe)

STATISTIK ZUM SPIEL:

Holstein Kiel: Henzler – Boy, Hasse, Jürgensen – Sandmann, Hummel, Rohwer – Bartels (85. Grienseisen), Hauswald (62. Breitenreiter) – Dobry (62. Brandy), Guscinas.

BSV Kickers Emden: Hoffmeister – Spahic, Gundelach, Neunaber, Zedi – Tornieporth, Nägelein, Celikovic (82. Tammen), Grgic (46. Altin) – Vujanovic, Cerci (85. Nachtigall)

Schiedsrichter: Malte Dittrich (Bremen)

Zuschauer: 4719 im Holstein-Stadion

STIMMEN ZUM SPIEL

Simon Henzler (Torwart Holstein Kiel): Keinen Gegentreffer zu kassieren war unser oberstes Gebot, das haben wir eingehalten. Mit etwas Glück wäre auch ein Sieg möglich gewesen. Wir hatten noch zwei schwere Auswärtsspiele in den Knochen, daher sind wir letztlich auch mit dem Remis heute zufrieden. Es ist immer eine anspruchsvolle Aufgabe, gegen eine kompakte Mannschaft wie Kickers Emden es derzeit ist, zu bestehen. Aber unsere Konzentration stimmte voll und ganz.

Jan Sandmann (Holstein Kiel): Beide Teams können mit dem Punkt leben. Es ist für mich selbstverständlich, dass der Einsatzwillen und unser Engagement bis zum Ende stimmten. Wir wollen nun in den kommenden Partien den Klassenerhalt endgültig sichern.

Mario Neunaber (Kapitän Kickers Emden): Es war eine sehr kampfbetonte Begegnung. Beide Abwehrreihen standen ausgezeichnet. Kiel war trotz der zurückliegenden englischen Woche sehr aktiv und kampfbereit. Und fehlten einfach die spielerischen Mittel, um mehr zu erreichen. Mit dem einen Zähler sind wir zufrieden. Wir werden sehen, was für uns in dieser Saison noch geht.

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