Holstein Kiel – FSV Gütersloh 1:4 (1:2)

2. Frauen-Bundesliga Nord

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Gestern hui, heute pfui! Das Fußballgeschäft ist schnellebig! Das mussten die Holstein Kiel in der 2. Frauen-Bundesliga Nord am eigenen Leib erfahren. Glänzte das Team von Trainer Guido Gehrke in der Vorwoche beim 4:1-Erfolg in Hohen Neuendorf vor allem im kämpferischen Bereich, war die Landung im Heimspiel gegen das Schlusslicht mit dem 1:4 steinhart. Die Holstein Woman boten komplett über die gesamte Spielzeit eine schwache Vorstellung, bei der es unerklärlichweise an allen Ecken und Enden haperte. Das FSV-Team von Coach Heiko Bonan sammelte weitaus mehr Pluspunkte im läuferischen, kämpferischen und spielerischen Bereich.

Bei Kiel tendierte das Spiel ohne Ball gewaltig gegen die unterste Grenze. Zu naiv, drucklos und “unschuldig“ auch die Aktionen in den Zweikämpfen. Wie beim 2:1 durch Hermes. Mit einem kleinen Haken gegen Vogt verschaffte sich Güterslohs Nummer 15 im Zentrum freie Schussbahn aus 18 Metern. Unhaltbar für Keeperin Bendt landete der Ball vom linken Innenpfosten im Tornetz. Genau in der Phase, wo die Woman dran waren sich vom Druck der Gäste befreien zu können.

Mit einfachem und schnörkellosem Spiel hatte sich der FSV diese erneute Führung vollauf verdient. Gleich vom Anpfiff an spielte nur die Bonan-Elf. Konnte Vogt nach einem Eckstoss den Kopfball von Drewitz aus kurzer Distanz auf der Torline zu Torhüterin Bendt abwehren (12.), war Letztgenannte sechs Minuten später machtlos. Nach einem Fehlpass der Kielerinnen im Mittelfeld lief Schmücker auf der linken Seite auf und davon und traf aus spitzem Winkel überlegt ins lange Eck. Der positive Höhepunkt von Holstein folgte nur Sekunden später mit dem einzig gelungenen Angriff. Krohn flanke von links quer zum Torraum, wo Krause volley zum Ausgleich einschoss. Spätestens mit dem 3:1 für Gütersloh war der Drops jedoch gelutscht. Der FSV hatte sich wieder einmal ganz einfach mit wenig Gegenwehr auf der rechte Seite durchgespielt. Gessat legte von der Höhe Strafraum-/Torauslinie zurück auf Schiller, die mit einem Schuss aus 16 Metern ins lange Eck traf. 35 Minuten Restspielzeit standen da noch auf der Uhr. Doch an der Körpersprache vieler Holstein-Akteurinnen in den Aktionen am und um den Ball war am Sonntag klar, dass dieses Partie nach knapp einer Stunde unter der Rubrik Niederlage ad acta abgelegt war. Kein Aufbäumen und ein schwaches Spiel nach vorne – FSV-Keeperin Berger hatte maximal vier Ballkontakte in Hälfte zwei – liessen einen erhofften Endspurt aus.

Last but not least krönte Schmücker, die einzige FSV-Spitze vor einer Dreier-Mittelfeldreihe, zwei Sechsern und einer Vierer-Abwehrkette, ihre gute Leistung mit Treffer Nummer zwei in der Nachspielzeit. Zum am Ende – auch in dieser Höhe – verdienten Erfolg für die Gäste aus Ostwestfalen. Ein Tiefschlag für die Fußballfrauen von Holstein Kiel, von dem man sich schnell erholen wird. Wie stand es doch eingangs geschrieben: Der Fussball ist schnellebig! Heute pfui, morgen hui!

Holstein Kiel: Victoria Bendt – Christin Vogt (62. Gyde Fuhrmann), Lena Schrum, Svneja Wölki, Tessa Schildt – Kati Krohn (73. Sarah Thode), Rachel Pashley, Justine Pank, Marialiiza Kranz – Sandra Bannas, Christina Krause (58. Martina Pulkis)

FSV Gütersloh 2009: Anja Berger – Lena Hackmann (69. Kira Buller), Christina Drewitz, Lisa Gebhard, Katrin Posdorfer – Anja Schiller, Marina Hermes (55. Saskia Bunte), Anja Barwinsky, Kristina Gessat, Jacqueline Scheuren (85. Leonie Bentkämper) – Brigitta Schmücker

Schiedsrichter: Imke Meinerling (Hamburg)

Zuschauer: 120

Tore: 0:1 Schmücker (18.), 1:1 Krause (18.), 1:2 Hermes (32.), 1:3 Schiller (55.), 1:4 Schmücker (90.+1.)

Foto: Kiels Svenja Wölki im Zweikampf mit Kristina Gessat.

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