Holstein Kiel – SV Wilhelmshaven 1:1 (1:0)

Oberliga Nord

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Holstein Kiel und Verfolger SV Wilhelmshaven trennten sich vor 2591 Zuschauern 1:1 (1:0). Die Führung durch Michael Holt in der 28. Minute konnte die ersatzgeschwächte Vollmann-Elf trotz einer Vielzahl bester Tormöglichkeiten nicht über die Zeit retten, denn die Gäste erzielten in der 71. Minute durch Viktor Pekrul mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 45 Metern den Ausgleich.

Wilhelmshaven fand im ersten Durchgang überhaupt nicht ins Spiel. Der Spitzenreiter aus der Landeshauptstadt übernahm von Beginn an mit viel Laufarbeit und einer intensiven Zweikampfführung das Kommando. Heiko Petersen, der aufgrund des Verletzungspechs der KSV gemeinsam mit Holger Hasse und Peter Schyrba diesmal die Kieler Dreierkette bildete, gab nach sieben Minuten den ersten Warnschuss aus 30 Metern ab. Fünf Minuten später drückte der Litauer Dmitrijus Guscinas nach gekonnter Vorarbeit von Michael Holt und Mariusz Zmijak aus 16 Metern ab und prüfte SV-Keeper Amir Halilovic. In der 13. Spielminute dann die bis dahin größte Chance für die Vollmann-Elf. Wieder einmal war es Zmijak, der sich auf der rechten Außenbahn ein Herz fasste und seinen Teamkollegen Tim Siedschlag mit einem Steilpass auf die Reise schickte. Dessen platzierte Hereingabe setzte der aufgerückte Michael Holt aus zwei Metern über das Wilhelmshavener Gehäuse. Bereits in dieser Szene hätte Holstein die Führung erzielen müssen. Es sollte aber bis zur 28. Minute dauern, ehe die erwartungsfrohen Kieler Fans Grund zum Jubeln hatten. Im Anschluss an einen Siedschlag-Eckball sprang das Leder KSV-Stürmer Holt vor die Füße und der ließ sich aus sieben Metern nicht zweimal bitten. Halilovic war beim Kieler Führungstreffer machtlos. Wilhelmshaven konsterniert, Holstein drückte weiter. In der 32. Minute verlegte Schiedsrichter Schempershauwe ein klares Foul an Siedschlag unberechtigterweise auf einen Bereich außerhalb des Strafraums. Pech für die Kieler, denn der anschließende Freistoß von Holt strich aus 17 Metern haarscharf über die Torlatte. Und weiter ging es mit besten Kieler Einschussmöglichkeiten. Zwei Minuten vor der Pause gelangte das Leder über die Stationen Zmijak und Holt zum kampfstarken und nimmermüden Guscinas, doch der verpasste den zweiten Torerfolg seiner Mannschaft aus sechs Metern per Kopf.

Nach dem Wechsel kamen die Gäste energischer zurück und suchten ihr Heil in der Offensive. Doch die neu formierte Deckung um Abwehrchef Holger Hasse agierte zunächst weiter überzeugend. In der 54. Minute dann ein Raunen im Holstein-Stadion. Guscinas, Holt und Zmijak gelang es nach einer Unsicherheit in der Gästeabwehr nicht, aus kürzester Distanz den Ball zum 2:0 über die Linie zu drücken. Holstein-Coach Peter Vollmann hielt es in dieser Phase des Spiels nur noch selten auf seiner Trainerbank. Emotional und lautstark unterstützte er die Aktionen seiner Mannschaft, die sich zunehmend in Bedrängnis sah. Das Publikum äußerte erregt seinen Unmut über die wenig inspirierende Vorstellung beider Mannschaften in der zweiten Hälfte. Dem Spitzenreiter kam die im ersten Durchgang überzeugende Aggressivität im Zweikampf mit zunehmender Spieldauer abhanden und die „Störche“ ließen sich immer häufiger zu unnötigen Fouls hinreißen. Die daraus resultierenden Standards schlugen die Gäste gefährlich in das Kieler Abwehrzentrum. So auch in der 71. Minute beim Freistoß von Viktor Pekrul. Aus 45 Metern segelte der Ball durch den Kieler Strafraum, der Wilhelmshavener Riley O’Neill schubste, ungeahndet von Schiedsrichter Stefan Schempershauwe, seinen Gegenspieler Petersen zur Seite und die Kugel schlug zur Überraschung der zu weit nach hinten gerückten Abwehr im langen Eck des Gehäuses von Simon Henzler ein. In der Folgezeit viel Stückwerk auf beiden Seiten. Zwei Minuten nach dem Ausgleich prüfte Waldemar Kowalczyk den Kieler Schlussmann aus 23 Metern. Die letzte Möglichkeit der Partie besaß Guscinas fünf Minuten vor dem Ende, doch aus zwei Metern hämmerte er das Leder über den Querbalken des Wilhelmshavener Tores.

„Auch wenn für uns natürlich diesmal das Sahnehäubchen fehlte, können wir mit dem Resultat gut leben. Unsere Elf war aufgrund der zahlreichen Ausfälle mit vielen U23-Akteuren gespickt“, kommentierte Trainer Vollmann nach dem Spiel das Ergebnis und betonte: „dass gerade diese jungen Spieler ihre Sache heute sehr gut gemacht haben!“ (Patrick Nawe)

Foto: Tim Siedschlag im Zweikampf mit seinem Gegenspieler Waldemar Kowalczyk

Holstein Kiel: Henzler – Petersen, Hasse, Schyrba – Siedschlag, Hummel, Vujcic (77. Brückner), Jürgensen – Zmijak, Guscinas, Holt (85. Meyer)

SV Wilhelmshaven: Halilovic – Puttkammer, Gaebler, Diamesso – Pekrul, Mayer, Kowalczyk, Suchy (46. Conrad) – Sagarzazu – Zimin (89. Franke), O’Neill

Tore: 1:0 Holt (28.), 1:1 Pekrul (71.)

Schiedsrichter: Schempershauwe (Wolfenbüttel)

Zuschauer: 2591

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