Holstein Kiel – VfL Osnabrück 1:1 (0:0)

3. Liga / 18. Spieltag

Kampf und Leidenschaft prägten beim 1:1-Unentschieden zwischen der KSV Holstein und dem VfL Osnabrück eine intensive Partie. Wulff (51.) sorgte zunächst vor 5038 Zuschauern im Holstein-Stadion für den Führungstreffer der Störche, doch Barnetta (79.) brachte die Gastgeber kurz vor dem Ende um den verdienten Lohn.

„Meine Mannschaft hat gezeigt, dass sie intakt ist. Der Gegner muss mit dem Punkt leben, wir leben sehr gerne mit dem Punkt“, erklärte KSV-Coach Christian Wück und sprach von einer guten Leistung seines Teams. Mittelfeldspieler Alexander Nouri betonte: „Das war heute ein großartiger Fight, einzig das spielerische Element war auf dem tiefen Boden schwierig umzusetzen.“ VfL-Trainer Karsten Baumann zeigte sich dagegen etwas enttäuscht: Wir haben uns im Vorwege fest vorgenommen, hier drei Punkte zu entführen.“

Die Gäste nahmen zunächst das Heft bis zum gegnerischen Strafraum in die Hand, blieben aber meist in der sattelfesten Kieler Defensive hängen. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Einen strammen Schuss von Schnetzler parierte Henzler ins Seitenaus (37.), auf der anderen Seite setzte Jerat den Ball nach einer Schulz-Flanke über das Tor (40.). Mehr passierte nicht in Halbzeit eins.

Nach der Pause kämpften sich die Kieler zurück ins Spiel. Holt spielte einen Eckball kurz auf Jerat und dessen Flanke wuchtete Wulff in die Tormaschen (51.). Holstein legte nach, erinnerte sich an kämpferische Grundtugenden und agierte fortan mit viel Leidenschaft. Eine Holt-Ecke setzte Müller per Kopf knapp neben das Osnabrücker Gehäuse (54.). KSV-Keeper Henzler lenkte dagegen einen Lindemann-Kracher gerade noch an den Innenpfosten (59.).

Die 5038 Zuschauer, darunter 600 Schlachtenbummler aus Osnabrück, kamen nun endgültig auf ihre Kosten. Beide Teams spielten plötzlich mit offenem Visier und kamen zu zahlreichen Torraumszenen. Anfällig zeigten sich die Lila-Weißen allerdings weiter bei Standardsituationen. So wie in der 61. Minute, als Holt einen Freistoß auf das VfL-Tor zirkelte, Berbig den Ball nicht unter Kontrolle bekam und Wulff aus kurzer Distanz vorbeischoss. „Hätte Holstein das zweite Tor gemacht, wäre es schwierig für uns geworden“, sagte Baumann später.

In der Schlussphase setzte der VfL Osnabrück dann alles auf eine Karte. Ein Grieneisen-Kracher landete nur ins Außennetz (72.), aber Barnetta köpfte den Ball anschließend nach einem Freistoß von Lindemann sehenswert zum 1:1 über die Torlinie (79.). Baumann: „Chancen waren genügend vorhanden – schade, dass es am Ende nur zu einem Zähler gereicht hat.“ Der VfL rutschte zwar nach dem Remis auf den vierten Tabellenplatz ab, hält aber weiterhin den Anschluss zur Spitze. Kiel blieb das dritte Mal in Folge ungeschlagen. „Ein Sieg wäre heute durchaus drin gewesen, nun müssen wir halt auswärts nachlegen“, meinte Holsteins Schlussmann Henzler.

Holstein Kiel: Henzler – Lamprecht, Müller, Schyrba, Schulz – Nouri – Vujcic (59. Nagel), Jerat, Meyer – Holt – Wulff (85. Guscinas)

Osnabrück: Berbig – Engel, Barletta, Nickenig, Schnetzler (70. Reichenberger) – Siegert, Hansen (61. Herrmann), Grieneisen, Lindemann – Schmidt, Bencik (58. Kotuljac)

Tore: 1:0 Wulff (51.), 1:1 Barnetta (79.)

Schiedsrichter: Beitinger (Regensburg)

Zuschauer: 5038

Foto: Tim Wullf im Zweikampf mit Tobias Nickenig und Alexander Schnetzler.

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