Holstein U19 verpasst Viertelfinale

Holstein Kiel U19 – Türkiyemspor Berlin 2:4 n.E. / Fotos im Bildarchiv online !!!

Die U19 der KSV Holstein hat den Sprung in das Viertelfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals verpasst. Die Mannschaft von Thorsten Gutzeit unterlag Türkiyemspor Berlin vor der Rekordkulisse von 400 Zuschauern mit 2:4 nach Elfmeterschießen. Die KSV konnte die Führung der Berliner durch Cihan Selcuk (29.) in der 65. Minute durch Niklas Meyer zwar ausgleichen, doch am Ende siegten die feldüberlegenen Berliner nach einer starken spielerischen und kämpferischen Leistung verdientermaßen. Trotz der Niederlage der Kieler sahen die Holstein-Fans eine jederzeit spannende Partie.

„Wenig Durchsetzungskraft im Zweikampf, Fehlpässe und Mängel im Spielaufbau“, Assistent Frank Wolf hatte nach dem Pokal-Aus eine treffende Erklärung für die Kieler Vorstellung parat. Auch Chef-Coach Thorsten Gutzeit war mit dem Verhalten seiner Mannschaft gegen die bärenstarken Gäste nicht sehr glücklich: „Türkiyemspor war heute einfach bissiger und heißer als wir. Meine Jungs haben den nötigen Willen vermissen lassen, um so einen Pokalfight für sich zu entscheiden.“ Aber vor allem auch eine gehörige Portion Nervosität war den Kieler anzumerken. Darüber hinaus schien Türkiyemspor in seinen Aktionen stets wacher und mutiger zu sein.

Die Gäste legten vor der stimmungsvollen Kulisse los wie die Feuerwehr und setzten die Platzherren von Beginn an massiv unter Druck. Bereits in der 7. Minute musste der auf der Linie fulminant agierende KSV-Keeper Daniel Jeromin Kopf und Kragen riskieren, um den Schuss von Erdi Temer zu parieren. Vier Minuten später der Gegenangriff der Kieler, doch Holstein-Kapitän Lukas Henke verpasste per Hechtkopfball die Kieler Führung. Die gefährlichste Phase von Türkiyemspor dann Mitte der ersten Hälfte. Erst warf sich Yannick Jakubowski mutig in den Kracher des Berliner Angreifers Beyalit Taflan (20.), dann setzte Kapitän Onur Bayram einen wuchtigen Schuss aus zehn Metern haarscharf über die Latte (21.). Und in der 29. Minute war es dann soweit. Holstein-Schlussmann Jeromin wurde durch den tückischen 24-Meter-Freistoß von Selcuk überrascht und konnte das kurz vor dem Gehäuse der Kieler aufsetzende Leder nicht mehr aus der Gefahrenzone boxen. Die verdiente Führung für die clever agierenden Gäste. Doch die Jungstörche ließen sich trotz des Rückstandes nicht hängen. Einen Henke-Freistoß parierte Ömurcon Korkut im Berliner Tor per Faustabwehr (35.). Kurz vor der Halbzeit die Chance zur Vorentscheidung für Türkiyemspor, doch der 13-Meter-Hammer von Julian Bellin knallte zur Erleichterung der Gutzeit-Elf an den Kieler Pfosten.

Bei Holstein keimte angesichts des Ausgleichstreffers durch den Kopfball von Niklas Meyer nach Eckball von Fynn Gutzeit (65.) noch einmal Hoffnung auf, doch in der Folgezeit ließen die Kieler den absoluten Siegeswillen vermissen. Pech für die Jungstörche bei einem Volleyschuss von Henke in der 73. Minute, den Torhüter Korkut im letzten Moment abwehren konnte.

In der Verlängerung gelang es Holstein auch in Überzahl – Taflan sah nach einem Foul an Jakubowski die Gelb-Rote Karte – nicht, das Spiel an sich zu reißen und den Siegtreffer zu erzielen. In der Verlängerung neutralisierten sich beide Teams weitestgehend. Und als die Kieler Fynn Gutzeit, Arne Duggen und Lukas Henke mit ihren Elfmetern am Berliner Schlussmann Korkut oder ihren eigenen Nerven scheiterten, kannte der Jubel bei den Gästen keine Grenzen mehr.

Nach dem Pokal-Aus richtet sich der Blick der Holstein U19 wieder voll und ganz auf den Regionalliga-Alltag. „Ich hoffe, dass meine Spieler nicht zu sehr geknickt sind“, so Trainer Gutzeit, der aus den letzten drei Spielen des Jahres nur zu gerne das Maximale ernten möchte. „Werder Bremen II, Concordia Hamburg und auch Altona 93 werden uns noch einmal richtig fordern. Wir wollen unsere ausgezeichnete Tabellensituation mit in den Winter nehmen“, so Gutzeit vor dem Jahres-Endspurt. (Patrick Nawe)

Holstein Kiel: Jeromin – Kennedy, Jakubowski, Gutzeit, Meyer – Gonda, Henke – Melfsen, Kurtaj (30. Baatz), Gertz – Duggen

Tore: 0:1 Selcuk (29.), 1:1 Meyer (65.).

Elfmeterschießen: Gutzeit scheitert an Korkut, 1:2 Özer, 2:2 Meyer, 2:3 Temel, Duggen scheitert an Korkut, 2:4 Korkut, Henke schießt über das Tor.

Zuschauer: 400

Foto: Rassiger Zweikampf zwischen Andre Baatz und dem Berliner Julian Bellin.

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