Holstein weiter auf Spitzenkurs

TSV Havelse – Holstein Kiel 1:2 (1:0)

Holstein Kiel befindet sich in der Regionalliga Nord weiter auf dem Höhenflug. Auch beim TSV Havelse setzte sich die Mannschaft von Thorsten Gutzeit verdientermaßen durch und steht nach dem 2:1 im Wilhelm-Langrehr-Stadion nun punktgleich mit dem Hamburger SV II und RB Leipzig an der Tabellenspitze. Jan Smidt hatte die Platzherren in der 4. Minute in Führung geschossen. Nach der Pause drehte Holstein mit einem Doppelschlag durch Rafael Kazior (53., Foulelfmeter) und Jaroslaw Lindner (55., Vorarbeit Kazior) die Partie. Die Störche hatten erneut zahlreiche Torchancen, mussten sich am Ende jedochmit dem knappen Erfolg gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Gegner zufrieden geben.

„Wir haben die Kugel einfach nicht richtig über die Linie gebracht, das Tor schien wie vernagelt zu sein“, wunderte sich auch Tim Siedschlag über die neuerliche Fahrlässigkeit in der Chancenverwertung, freute sich aber natürlich sehr über den vierten Sieg in Folge und die tolle Ausgangsposition vor dem Landesderby. „Wir sind total heiß auf den VfB Lübeck. Und der mögliche Sprung an die Tabellenspitze am Sonnabend dürfte uns zusätzlich pushen“, so der Mittelfeldspieler der Störche, der in Havelse nur haarscharf an einem Treffer vorbeischrammte. Doch trotz der ansehnlichen Bilanz von zuletzt zwölf Punkten aus vier Spielen verliert Siedschlag, genau wie seine Teamkameraden, nicht die Bodenhaftung: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, das hat man heute in Havelse wieder gesehen.“ Doch das Selbstvertrauen der Störche wächst mit jedem Dreier weiter, so sieht es auch Steve Müller, der erneut eine grundsolide Vorstellung ablieferte. „Wir haben auch nach dem frühen Gegentreffer nie den Glauben an einen Sieg verloren“, meinte Müller nach dem Schlusspfiff.

Holstein-Coach Thorsten Gutzeit meinte nach dem Dreier zufrieden: „Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Wir sind sehr ungemütlich in die Partie gestartet, haben nicht aufgepasst und der erste Torschuss des TSV war drin. Dass Havelse gut kontern kann, das wussten wir vorher. Wir haben uns schwer getan und vor dem Tor fehlten mir die letzte Konsequenz und der letzte Wille. Wir besaßen sehr, sehr gute Abschlussmöglichkeiten. Mit einem Doppelschlag haben wir den TSV geschockt. Leider waren die letzten 30 Minute ein Spiegelbild der bisherigen Saison. Erneut haben wir viel zu viele Torchancen nicht genutzt. Heute sind wir zum Glück nicht bestraft worden und aufgrund der klaren Chancen und der deutlichen Vorteile im zweiten Durchgang haben wir auch verdient gewonnen.

Gutzeits Trainerkollege Andre Breitenreiter meinte enttäuscht: „Ich bin ein wenig erregt, draußen haben sich skandalöse Dinge abgespielt. Wir kämpfen mit ungleichen Waffen und die eigenen Zuschauer bepöbeln uns nach einer starken Leistung gegen eine Spitzenmannschaft. Da muss ich drüber nachdenken, da habe ich keine Lust zu. Meine Mannschaft hat eine tolle erste Halbzeit gespielt, wir hätten auch das 2. Tor machen können. Holstein hat erhebliche Qualität und nutzte nach der Pause zwei Unachtsamkeiten von uns eiskalt aus. Holstein hat das Spiel hochverdient gewonnen, wir haben eine Sensation verpasst.“Am kommenden Sonnabend um 14 Uhr erwartet die KSV im heimischen Holstein-Stadion den Landesrivalen VfB Lübeck.

Das am 5. Spieltag siegreiche Trio RB Leipzig (5:0 in Lübeck), Hamburger SV II (2:0 gegen Halberstadt) und Holstein Kiel steht mit jeweils zwölf Zählern an der Tabellenspitze. Dahinter folgt der Hallesche FC (11 Punkte), der am Wochenende nicht über ein torloses Remis bei Hannover 96 II hinweg kam. Die Störchekönnen im Schlagerspiel gegen den VfB Lübeck am kommenden Sonnabend auf eine stattliche Kulisse im Holstein-Stadion hoffen. Die Kieler Fußballfans dürfen sich auf ein echtes Fußballfest freuen…

Holstein Kiel: Morten Jensen – Patrick Herrmann, Christian Jürgensen, Marco Steil. Fynn Gutzeit (77. Dan Poggenberg) – Tim Siedschlag, Rafael Kazior, Steve Müller, Jaroslaw Lindner – Marc Heider (85. Sofien Chahed), Fiete Sykora

Tore: 1:0 Smidt (4.), 1:1 Kazior (53., Foulefmeter), 1:2 Lindner (55.) – Zuschauer: 500

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