Holstein Women – E. Immenbeck 3:0 (2:0)

Hild, Schäfer und Krohn sorgen für Women-Traumstart

Traumstart für die Frauen von Holstein Kiel in der Regionalliga Nord! Gegen Eintracht Immenbeck siegte das Team von Cheftrainer Christian Fischer im ersten Punktspiel nach Toren von Tina Hild, Janna Schäfer und Kati Krohn verdient mit 3:0.

„Kiel war uns in allen Belangen überlegen“, konstatierte Immenbecks Ingo Merkens, der zusammen mit Cornelia Hillenbrand das Traineramt bekleidet, enttäuscht die Niederlage, „Holstein hat hochverdient gewonnen. Für uns war das atypisch, was wir gezeigt haben. Normalerweise sind wir eine sehr offensivstarke Mannschaft, die sich viele Torchancen erspielt.“ Ein Grund hierfür mag vielleicht die Tatsache sein, dass Immenbecks 36-Tore-Duo aus der letzten Saison nicht in der Startelf stand. Fabienne Stejskal – mit 22 Toren Torschützenkönigin 2010/11 – und Fenna Elfers – 14 Tore 2010/11 – nahmen zunächst auf der Bank Platz. „Die beiden sind noch nicht bei 100 Prozent“, erklärte Merkens die verletzungsbedingten Maßnahmen, „eine Mannschaft besteht aber nicht nur aus zwei Spielerinnen.“

Auch Holstein-Coach Christian Fischer plagten Personalprobleme. Viele Spielerinnen fehlten ob Verletzungen, so dass neben der zweiten Torhüterin Janina Bornhöft und Eda Kahveci mit Jytte Stelck sowie Jenny Riemer zwei U23-Spielerinnen die Auswechselbank bereicherten. files/news/Woman/2011_08/women1_immenbeck_hild.jpgDoch von diesen Problemen war in den ersten 25 Minuten nichts zu merken. Holstein Kiel legte ein flottes Tempo vor und bestimmte das Spiel. Die logische Konsequenz: die verdiente 2:0-Führung. Zunächst stocherte Tina Hild früh das Leder nach einem Gewühl im Torraum zur Führung.

Rechtes Bild: Tina Hild, in der Mitte mit einer Kopfballverlängerung, erzielte den wichtigen Führungstreffer.

Das 2:0 gelang Schäfer mit einem Freistoß von der linken Halbseite. Bedrängt liess Torhüterin Bargsten den gefährlich getretenen Freistoß zum zweiten Gegentreffer durch. Nach knapp 20 Minuten verflachte die Partie. Holstein Kiel legte ob der forschen Startminuten und hochsommerlichen Temeraturen eine Ruhepause ein, Immenbeck konnte sich in der Offensive überhaupt nicht Szene setzen. Dafür sorgte das starke Women-Innenverteidigerpaar Annika Bahr und Julia Kibbel. U23-Spielerin Bahr vertrat die in den letzten Spielen überzeugende U16-Nationalspielerin Marie Becker würdig. Becker hatte sich vor wenigen Tagen bei der Landesauswahl am Oberschenkel verletzt. Bahr überzeugte als beste Spielerin mit Übersicht, Pluspunkten im Spielaufbau und Antizipation. files/news/Woman/2011_08/women1_immenbeck_kibbel.jpgDie groß gewachsene und schussstarke KIbbel ergänzte das Duo optimal, bereinigte sich anbahnende Gefahrenpunkte trotz ihrer erst 16 Jahre wie eine Akteurin, die schon jahrelang in einer wichtigen zentralen Position spielt. Da auch das gesamte Team sich sehr gut bei der Defensivarbeit beteiligte, gab es nicht eine gefährliche Szene vor dem Tor von Victoria Bendt.

Linkes Bild: Julia Kibbel war meistens einen Schritt schneller am Ball. Hier hat Katharina Mertz, die später die rote Karte erhielt, das Nachsehen.

Das schien sich nach dem Seitenwechsel zu ändern. Mit der Einwechselung des Duo Infernale aus der letzten Spielzeit wehte zunäcst ein anderer Wind in Richtung Bendt-Gehäuse. Mit langen Bällen auf die schnellen Spitzen Stejskal und Elfers bei einer außergewöhnlich hoch gewachsenen Rasendecke wollte Immenbeck seinen Ruf als offensivstarkes Team wahren. Die erste Möglichkeit zu 1:2-Anschlußtreffer gab es schon nach wenigen Minuten. Nach einem weiten Pass in die Spitze verfehlte der Heber von Elfers frei vor Bendt nur um Zentimeter den linken Torpfosten. Nach einigen kleinern Möglichkeiten hatte sich Kiels Defensive akklimatisiert. Das Spiel plätscherte ab der 55. Minute im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Prädikat „Sommerfußball“ dahin. Hilds Chance über das Tor läutete aber die interessante letzte Viertelstunde ein. In der 81. Minute überlistete Krohn mit einem schnell ausgeführten Freistoss über die Mauer Immenbecks Keeperin Bargsten. Nur zwei Minuten später entschied Schiedsrichter Derlin nach einem Dreikampf zwischen Bahr/Ibrahimi und Stejskal im Strafraum zugunsten der Stürmerin. Doch den Foulelfmeter setzte Mertz neben das Kieler Gehäuse.files/news/Woman/2011_08/elfmeter.jpg Sekunden später zeigte Schiedsrichter Derlin Mertz die rote Karte nach einer Tätlichkeit gegen Janna Schäfer. Eintrachts Nummer 15 hatte schon in der 50. Minute Glück, als sie nach einem rüden Foul mit der gelben Karte gut bedient war.

Linkes Bild: Kein Ehrentreffer! Der Elfmeter von Mertz (15) fliegt am rechten Pfosten vorbei.

„Der Spielaufbau war noch nicht in Ordnung“, hatte Coach Fischer auch das unsaubere Passspiel vor allem zwischen der 30. und 75. Minute gesehen , „der Wille war da und zeitweise auch das Tempo.“ Nichtsdestotrotz hält die ansteigende Formkurve des Absteigers aus der 2. Frauen-Bundesliga Nord an. Als besseres Team behielt Holstein die drei Punkte in Kiel. Mit positiver Entwickelung im Passpiel und vollständigem Kader darf eine weitere Leistungssteigerung der Holstein Women erwartet werden. Eintracht Immenbeck, einer der heißesten Meisterschaftsanwärter, war in Kiel mit dem falschen Fuß aufgestanden. Eine ähnlich schlechte Offensivleistung wird man in Zukunft beim TSV Eintracht Immenbeck aber mit Sicherheit nicht mehr sehen!

Holstein
Women:
Victoria Bendt – Jeska Danielsen (76. Jytte Stelck), Julia Kibbel,
Annika Bahr, Emine Ibrahimi – Kati Krohn, Janna Schäfer, Stephanie Hofmann-
Tabea Lycke, Tina Hild, Joy Grube

Eintracht
Immenbeck:
Milena Bargsten – Franziska Albers, Mayline Danner (66. Patricia
Stelling), Maleen Gerkens, Sophie Gerkens – Anna Wuelfgen (46. Fenna Elfers),Sarah
Stöckmann, Ann-Kathrin Lüth, Maria Marrocu – Katharina Mertz, Nadia Papist (46.
Fabienne Stejskal)

Schiedsrichter:
Mirka Derlin (Bad Schwartau)

Zuschauer: 98

gelbe Karten: keine – Mertz, Albers

rote
Karte:
Mertz (84., Tätlichkeit)

besondere
Vorkommnisse:
Mertz verschießt Foulelfmeter (83.)

Tore:
1:0 Hild (3.), 2:0 Schäfer (15.), 3:0 Krohn (81.)

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