Holstein Women steigen aus 2. Liga ab

Trotz ansprechender Leistung kein(e) Punkt(e)

Die Holstein Women sind nach nur einem Jahr wieder aus der 2. Frauen-Bundesliga Nord abgestiegen. Der Aufsteiger benötigte beim starken SV Werder Bremen unbedingt einen Punktgewinn, um wenigstens die Relegation gegen den Südvertreter 1. FFC Recklinghausen zu erreichen. Doch im Fernduell mit dem SV Hohen Neuendorf, der bei Turbine Potsdam II mit 0:7 unterlag, hatte die Mannschaft von Christian Fischer das Nachsehen. Trotz einer ansprechenden Leistung unterlagen die Störchinnen mit 2:4 (0:2) an der Weser.

Dabei ging es gut los: Nach einem Holsteiner Eckball wehrt Bremens Torfrau zu kurz ab, Sarah Begunk flankt nach links außen, Jana Leugers setzt sich durch, ihr Schuss wird wieder zu kurz abgewehrt und landet genau vor Joy Grubes Füße, die den Ball genau vor die Füße der gegnerischen Torhüterin lenkt (5.). 2 Minuten später ein langer Ball von Sarah Begunk, Bremens Schlussfrau ist einen Tick schneller als Jana Leugers am Leder. Aber der Tabellenfünfte lässt sich nicht beirren, fast im Gegenzug spielen Stephanie Goddard und Cindy König per Doppelpass die Holsteiner Abwehr aus, zum Glück schießt letztere daneben. Die Frauen von der Weser kombinieren schnell, sind offensiv sehr gefährlich. Holstein versucht, dagegen zu halten, kommt aber nicht richtig zum Zug. Jana Leugers erkämpft sich in der 17. Minute den Ball, kann sich gegen die sichere Bremer Abwehr durchsetzen, der Ball landet aber in den Armen der Bremer Schlussfrau. Umgekehrt wird ein langer Ball von Kiels Innenverteidigung in die Mitte abgewehrt, landet bei Manjou Wilde, ihr Weitschuss geht nur knapp übers Holsteiner Gehäuse (18.). Die Werderanerinnen bestimmen weitgehend das Spiel, so ist es Stephanie Goddard, die im Holsteiner Strafraum, umringt von 3 Abwehrspielerinnen, aus der Drehung heraus den Führungstreffer für die Gastgeberinnen erzielt (28.). Eine der wenigen Holsteiner Möglichkeiten dann in der 35. Minute: Kati Krohn zu Laila Auerochs, diese zu Jana Leugers, weiter zu Sarah Begunk, deren Pass geht in die Schnittstelle der Bremer Abwehr, leider ist deren Torfrau einen Tick schneller am Ball als Joy Grube. Insgesamt beherrschen die Gastgeberinnen weitgehend das Mittelfeld, haben den meisten Ballbesitz. So kann Manjou Wilde in der 45. Minute Stephanie Goddard anspielen, die ungehindert auf das Holsteiner Tor zulaufend den Ball ins lange Kieler Eck zum 2:0 versenkt.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigen sich die Bremerinnen ballsicherer und zweikampfstärker. So landet nach einem Eckball das Leder genau vor Maike Timmermanns Füßen, die 2 Meter frei vor dem Holsteiner Tor stehend ihn glücklicherweise über dasselbe bolzt (47.). Obwohl Kiel seine Angriffsbemühungen verstärkt, kann erneut Bremen jubeln: Nach Pass von links auf Stephanie Goddard setzt sich diese durch, spielt Maike Timmermann an, deren Schuss prallt von der Unterkante der Latte ab, landet vor der freistehenden Meggi Schröder, die die zu spät kommende Holsteiner Abwehr umspielt und das 3:0 markiert (51.). Da sich Innenverteidigerin der Women Annika Bahr beim vorausgehenden Zweikampf verletzt hat, wechselt Kiels Cheftrainer Christian Fischer gleich zweimal offensivverstärkend aus, was sich auch in der nachfolgenden Spielzeit positiv bemerkbar macht. Obwohl Stephanie Goddard sich nach einem langen Ball erneut durchsetzen kann, ihr Schuss allerdings am Kieler Gehäuse vorbeifliegt (61.), sehen die zahlreich mitgereisten und ihre Mannschaft lautstark unterstützenden Holsteiner Fans jetzt eine offenere Partie mit mehr Spielanteilen auf Seiten der Störchinnen. Nach erneuter durch Auswechslung verstärkter Offensive drängt Holstein auf den (die) Anschlusstreffer. Der Schuss von Jana Leugers nach Freistoß von Julia Kibbel geht nur knapp am Bremer Tor vorbei (67.). Eine Minute später ist es dann soweit: Langer Abschlag auf Jana Leugers, diese legt auf Levke Walczak zurück, deren Zuspiel auf Emine Ibrahimi letztere zu Julia Kibbel weiterleitet, die wiederum nach links auf Joy Grube ablegt, deren Schuss ins lange Eck zum ersehnten 3:1 führt. Kiel versucht weiter alles, um das Ergebnis zu verbessern, muss aber erneut einen Rückschlag hinnehmen. Flanke von Bremen auf Stephanie Goddard, diese kann nur durch Foul im 16er gestoppt werden, den folgenden Elfmeter verwandelt Bremens Schlussfrau Maria Doll sicher zum 4:1 (88.). Trotzdem gibt Kiel nicht auf. In den folgenden Minuten folgt ein Holsteinangriff auf den anderen. Sarah Begunk setzt sich durch, flankt auf Julia Kibbel, diese legt auf Louisa Nöhr ab: gehalten (90+1). Sekunden später: Louisa Nöhr spielt lang nach rechts auf Joy Grube, diese schießt direkt vors Tor, Emine Ibrahima kann zum 4:2 einschieben (90+1). Und wieder kurz darauf die letzte Szene des Spiels: Es gibt indirekten Freistoß für Holstein aus 18 Metern, Louisa Nöhr verwandelt (leider) direkt.

Die Holstein Women zeigten vor allem in der 2. Spielhälfte eine gute Leistung, konnten sich aber gegen offensivstarke Bremerinnen letzten Endes nicht durchsetzen.

Kiels Cheftrainer Christian Fischer meinte nach dem Spiel nur kurz: „Verdient verloren!“.

Werder Bremen: Maria Doll – Nadine Moelter (67. Kea Eckermann), Mayline Danner, Lisa-Marie Scholz – Manjou Wilde, Cindy König (43. Maike Timmermann), Daniela Schacher, Anna Mirbach (79. Michelle Ulbrich), Jessica Golebiewski, Stephanie Goddard, Meggie Schröder

Holstein Kiel:Victoria Bendt – Kati Krohn, Marie Becker, Annika Bahr (53. Louisa Nöhr), Stephanie Hofmann – Levke Walczak, Sarah Begunk, Michaela Brandenburg (67. Emine Ibrahimi), Laila Auerochs (53. Julia Kibbel) – Jana Leugers, Joy Grube

Schiedsrichter:Lena Dittmann (Stadthagen)

Assistenten: Christin Gomes da Silva // Anke Hölscher

Zuschauer:178

Gelb:Danner (31.), Timmermann (79.) – Grube (60.)

Tore:1:0 Goddard (28., Video), 2:0 Goddard (45., Video), 3:0 Schröder (51., Video), 3:1 Grube (68., Video), 4:1 Doll (88., FE, Video), 4:2 Ibrahimi (90.+1, Video)

Fotos vom Spiel gibt es hier mit einem Klick.

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