Holstein-Women zurück in 2. Bundesliga

Nach Sieg gegen Bergedorf Aufstieg perfekt

Die Holstein-Women sind zurück in der 2. Frauen-Bundesliga. Mit einem 1:0 beim Tabellenzweiten FC Bergedorf 85 machte das Team von Trainer Christian Fischer den Aufstieg vorzeitig perfekt. „Eine hervorragende Leistung unserer Mannschaft nach dem Abstieg und dem personellen Umbruch. Ich freue mich riesig!“, sagte Fischer unmittelbar nach dem Aufstieg in Bergedorf. Auch aus dem fernen Berlin kamen Glückwünsche – von Regionalliga-Trainer Thorsten Gutzeit: „Ich gratuliere den Holstein-Women herzlich zum direkten Wiederaufstieg. Dieser Erfolg ist nicht nur gut für den Verein, sondern für den gesamten Frauenfußball in Schleswig-Holstein.“ Auch Holsteins Präsident Roland Reime gratulierte: „Nachdem es für unsere Women nach dem 13. Spieltag nur noch nach oben ging, habe ich fest an den Aufstieg geglaubt. Eine großartige Leistung!“

Dieser
großartige Saisonerfolg bedurfte am vorletzten Spieltag beim Verfolger FC
Bergedorf 85 einer hohen Energieleistung des gesamten Teams. Die Prämisse für
beide Seiten war vor dem Anpfiff klar. Nur mit einem Sieg konnte Bergedorf
seine letzte Chance auf die Meisterschaft nutzen. Holstein Kiel dagegen reichte
– auch gegenüber dem Tabellendritten Hamburger SV II – ein Unentschieden ob des
Vier-Punkte-Vorsprungs für den Wiederaufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga Nord
aus. Die gastgebenden Elstern begannen auch gleich hochmotiviert. Die
Mannschaft um die Trainer Mato Matrovic und Marco Strauer drängte mit dem Anpfiff auf den ersten Treffer. Schon
nach zwei Minuten traf Torjägerin Maria Albrecht (13 Saisontore) nach einer
flachen Hereingabe von der rechten Seite den Ball aus zehn Metern nicht richtig.

Julia Kibbel schießt Holstein Women in die 2. Frauen-Bundesliga Nord

In der
Folgezeit agierten die Hamburgerinnen mit viel Elan, Spielfreude und
Herzensleidenschaft. Da aber die Kielerinnen in diesen Punkten nicht
nachstanden, entwickelte sich nach zehn Minuten ein rassiges, tempogeladenes
und trotz zu weniger Torchancen gutklassiges Regionalliga-Spiel. Die Holstein
Women agierten taktisch sehr diszipliniert und zeigten im Defensivverhalten kaum
eine Schwäche. Genau wie auch die 85er. Mit einer Ausnahme! In der 18. Minute
wehrte Bergedorf zwar einen Eckball ab, doch den langen Ball von Emine Ibrahimi
vom Mittelkreis in den Strafraum eroberte Julia Kibbel im Luftkampf und traf
mit einem Heber – siehe auch Video unter der Statistik – ins lange Eck zum 1:0
für ihre Kieler Farben. Die aufgerückte Innenverteidigerin baute ihre Bilanz
damit auf vier Tore aus und die Serie der Holstein Women nun auf 16 Spiele mit
mindestens einem Treffer. Kurz vor dem Seitenwechsel gab es noch einmal große
Aufregung auf beiden Seiten. Zuerst verpasste Bergedorf nur knapp den Ausgleich
(42.), dann flog nach einer Freistoß-Flanke ein Kopfballaufsetzer aus kurzer
Distanz von Holsteins Torjägerin Christina Krause (14 Tore) knapp über die
Torlatte.

Die immer
mehr zunehmende Zuschauermasse – der FC Bergedorf erwartete aufgrund der
850-Jahrfeier um 15:00 Uhr die Bundesliga-Profis des Hamburger SV – bildete in
der 2. Halbzeit den würdigen Rahmen eines sehr spannenden Titelkampfs. Während
der FC Bergedorf immer mehr auf den Ausgleich drängte, konterte Holstein Kiel
sehr gefährlich (50., 60., 67., 76., 84.). In der 55. Minute parierte Holsteins
Keeperin Victoria Bendt einen sehr gefährlichen Weitschuss meisterlich. Bei den
weiteren Möglichkeiten der schwarzgekleideten Gastgeberinnen avancierte
Holsteins Nummer eins zur Matchwinnerin. Wie in der 63. Minute im direkten
Duell gegen Maria Albrecht. In der 73. lenkte Bendt einen Schuss gegen die
Torlatte und kratzte im Liegen den zwischen den Torpfosten tänzelnden Ball ins
Spielfeld zurück. Den Nachschuss von Kathrin Miotke aus zwei Metern wehrte Gyde
Fuhrmann auf der Torlinie ab. Viele hatten den tänzelnden Ball hinter der Torlinie
gesehen. Zum Glück für Holstein blieb es bei der 1:0-Führung.files/news/Woman/2012_05/120506_bergedorf_women1_torlinie.jpg

Foto oben: Die Szene in der 73. Minute.

Nachdem die
Mannschaft von Christian Fischer die megastarken 20 Minuten des FC überstanden
hatte, gab es ab der 80. Minute etwas Zeit zum Luftholen, um auch drei Minuten
Nachspielzeit unbeschadet zu überstehen. Im 11. Spiel in Folge blieb das
Fischer-Team somit unbesiegt und feierte nach dem Schlusspfiff gegen 13:20 Uhr freudebetrunken
die Meisterschaft und eine grandiose Rückrunde.

Holstein
Kiel zeigte eine überragende Teamleistung mit dem Quäntchen Glück, überzeugte
kämpferisch und war trotz der 20minütigen Powerphase mit Zweitliga-Niveau des
FC Bergedorf in der Defensive wieder wie auch die Heimelf top. Jede
Holstein-Spielerin wusste, worum es in diesem Spiel ging und reizte das eigene
Leistungspotential bis zur Schmerzgrenze aus. Protagonisten in diesem
Meisterstück waren neben Torhüterin Bendt die handlungsschnelle und sicher
auftretende Innenverteidigerin Marie Becker, die aufmerksame und resolute
rechte Aussenverteidigerin Emine Ibrahimi, eine viele Lücken stopfende Mittelfeldspielerin Stephanie Hofmann und
eine Offensivspielerin Tina Hild, die das Laufpensum für zwei absolvierte.files/news/Woman/2012_05/120506_bergedorf_women1_teamjubel.jpg

FC Bergedorf
85:
Jasmin Hadrous, Cindy Pohlmann (65. Franka Dreyer), Pajtesa Kameraj, Maria
Albrecht, Finn Müller, Kathrin Maria Miotke (82. Tanja
Thormählen), Madleen Rohde, Jasmin Sarah Wolf, Sibel Exposito Ballesteros, Desiree
Steinike, Nadine Odzakovic

Holstein
Women:
Victoria Bendt – Gyde Fuhrmann (80. Eda Kahveci), Julia Kibbel, Marie
Becker, Emine Ibrahimi (69. Annika Bahr) – Kati Krohn, Stephanie Hofmann, Sarah
Begunk (89. Franka Röder) – Joy Grube, Christina Krause, Tina Hild

Schiedsrichter:
Anna-Lena Heidenreich (Dahme)

Assistenten:
Antje-Kathrin Willert // Ann-Kristin Wildfang

Zuschauer: 450

gelbe Karten:
Miotke – Becker

Tore: 0:1
Kibbel (18.)

Hier gibt es mit einem Klick das „golden goal“ von Julia Kibbel zu sehen.

Fotos vom Spiel gibt es hier mit einem Klick.

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