HSV gegen KSV endet als Nullnummer

Hamburger SV II – Holstein Kiel 0:0

Der Hamburger SV II und Holstein Kiel trennen sich nach einem hart umkämpften Spiel 0:0. Vor 1350 Zuschauern gab es Torchancen Hüben wie Drüben. Die Partie war über die gesamten 90 Minuten von dem schwer zu bespielenden Boden und zwei kampfstarken Teams geprägt. Letztlich spiegelt die Punkteteilung den Spielverlauf wider.

Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit wechselte zum 3:2-Sieg gegen den FC Oberneuland gehörig durch. Für den grippeerkrankten Morten Jensen begann Niklas Jakusch im Tor. Die beiden gelbgesperrten Patrick Herrmann und Fabian Wetter ersetzten Marlon Krause und Gerrit Pressel. Rückkehrer Marcel Gebers (zuletzt am 28. September 2012 beim 6:0-Sieg gegen den FC St. Pauli II auf dem Rasen) rückte für Deran Toksöz ins defensive Mittelfeld. Und Tim Siedschlag begann für Marc Heider.

Nach kurzem Abtasten entwickelte Holstein – angetrieben von 1000 mitgereisten Kieler Fans – ein Powerplay auf den Hamburger Strafraum. An einer Flanke von Gerrit Pressel rauschten Fiete Sykora und Marcel Schied vorbei (9.). Das Tor wäre leer gewesen, nachdem HSV-Schlussmann Sven Neuhaus sich ebenfalls ins Tumult gestürzt hatte. Direkt im Anschluss kam aus einem ähnlichen Gewühl erneut kein Kieler zum Abschluss. Die anschließende Ecke konnte Neuhaus auf dem Strafraum fausten (12.). Als Marlon Krause einen von der Hamburger Defensive herausgeschlagenen Ball postwendend in den HSV-Strafraum „zurückbog“, hatte sich Casper Johansen geschickt in die ausgehebelte Abseitsfalle geschlichen, die Volleyabnahme aus kurzer Distanz landete jedoch rechts neben dem Pfosten – zum Entsetzen der Kieler Fans (16.). So überstand der Bundesliga-Nachwuchs die Druckphase der Störche, beide Teams fielen in ihr taktisches Korsett zurück und hatten zusätzlich mit dem löchrigen und rutschigen Boden zu kämpfen. Kurz vor dem Seitenwechsel noch eine Doppelchance für die Gastgeber: Der 18-Meter-Schuss von Dennis Bergmann ging zwei Meter neben das Tor von Niklas Jakusch und als eine Flanke von Lennard Sowah quer durch der Holstein-Strafraum zischte, musste der Holstein-Keeper nicht eingreifen. Halbzeit.

Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Störche die erste gute Gelegenheit: Marcel Schied köpfte eine präzise Flanke von Gerrit Pressel um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei (50.). Beide Mannschaften und der Boden enutralisierten sich gegenseitig und wurde es mal gefährlich, ging ein individueller Fehler hervor: David Urban schlug am eigenen Strafraum ein Luftloch, Maggio war bereits durch, legte aber auf den noch besser postierten George Kelbel, der den Ball nur noch über die Linie drücken brauchte, aber am heranfliegenden Niklas Jakusch scheiterte – eine sensationelle Parade und ein Wachmacher (72.). Denn die nächste dicke Chance hatte Johansen, der nach einem langen Einwurf von Marlon Krause den Ball frei vor dem HSV-Gehäuse ins Dachgeschoss säbelte (76.). Die Schlussphase läutete Marcel Gebers ein, der den Ball nach einem Freistoß des eingewechselte Florian Meyer aus sechs Metern am Tor vorbeistocherte (84.). Holstein drängte jetzt mit aller Macht nach vorne, während die HSV-Talente jede Spielunterbrechung zur Ruhepause nutzen. Als dann auch noch Schiedsrichter Ehlers in den letzten Sekunden den Überblick verlor, war das unnötige Hektikfinale perfekt. Schlussendlich blieb es beim 0:0.

Stimmen nach dem Spiel

Niklas Jakusch: „Ich freue mich, dass ich gespielt habe und der Mannschaft helfen konnte. Der Trainer hat mir gestern gesagt, dass ich spiele und so konnte ich mich gut drauf vorbereiten. Dass ich uns mit der Parade im Spiel halten konnte, freut mich natürlich umso mehr.“

Marcel Gebers: „Der Boden hat hier heute ganz klar das Spiel geprägt. In der ersten Halbzeit haben wir noch etwas zu wenig Druck gemacht. In der zweiten Halbzeit sind wir früher drauf gegangen und hatten gute Gelegenheiten das Tor zu machen – auch ich. Aber der Ball trumpft auf dem Boden auf, aber verspringt und so sehe ich natürlich dämlich aus.“

Rafael Kazior: „Der Punkt hier ist viel Wert. Du kannst das Ding hier auch verlieren. Der HSV ist die Mannschaft der Stunde, hat seit vier Spielen gewonnen. Insofern kann der noch Gold wert sein. Und wir haben weiterhin nächste Woche die Chance, den Meistertitel im Stadion zu holen. Wobei das hier heute auch wie ein Heimspiel war. Wahnsinn, was unsere Fans hier wieder geleistet haben.“

Fiete Sykora: „Hier kann man auch mal Unentschieden spielen. Dem HSV war nicht anzumerken, dass sie vor zwei Tagen gegen Havelse gespielt haben. Vielen Dank an die großartige Unterstützung unserer Fans. Wir hätten Euch gerne einen Dreier gewidmet.“

Holstein Kiel: Jakusch – Krause, Urban, Hartmann, Pressel – Kazior, Gebers – Siedschlag (76. Meyer), Sykora, Johansen – Schied (70. Heider).
Schiedsrichter: Ehlers (Weyhe)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 1350

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