„Ich gebe immer 100 Prozent!“

Neuzugänge im Portrait

Teil 1: Peter Schyrba (26, Abwehr)

Den 8. September 2002 hat Peter Schyrba, die Überraschung unter den Neuverpflichtungen der Kieler Störche in diesem Sommer, nicht vergessen. „Das war eines der kuriosesten Spiele meiner Laufbahn“, erinnert sich der 26-jährige Defensiv-Spezialist gern an den 6:4-Erfolg seiner damaligen Mannschaft SC Preußen Münster gegen Holstein Kiel zurück. Die KSV konnte im Preußen-Stadion einen 1:4-Rückstand binnen neun Minuten ausgleichen, um dann doch noch in der Schlussminute zwei Treffer zu kassieren. Mit von der Partie waren damals auch schon Thorsten Rohwer und Dmitrijus Guscinas.

Heute, knapp fünf Jahre später, gab es ein Wiedersehen auf der Bezirkssportanlage Kiel-Projensdorf, denn Holstein-Coach Peter Vollmann, der Schyrba selbst schon einmal in Münster für eineinhalb Jahre unter seinen Fittichen hatte, bat zum Saison-Auftakttraining.

Mit Peter Schyrba lockte KSV-Coach Peter Vollmann nicht nur einen zweikampfstarken, schnellen, kopfballstarken und beweglichen Defensiv-Allrounder an die Förde, sondern auch einen überaus erfahrenen Regionalliga-Spieler mit starker Physis. In der abgelaufenen Saison stand der 1,85 Meter große Schyrba in 29 Partien für den griechischen Zweitligisten Panseraikos Serras auf dem Rasen. „Nach dem schönen Jahr in Griechenland, das mich sportlich und persönlich wieder einen Schritt nach vorn gebracht hat, wollte ich unbedingt wieder zurück in die Heimat“, so der gebürtige Malapaner (Oberschlesien), in dessen Werdegang man am 14. April 1999 als Spieler des MSV Duisburg sogar einen Erstliga-Einsatz im Berliner Olympiastadion finden kann.

Doch auch mit den Niederungen des Viertliga-Fußballs kann sich der 1,85m große Abwehrrecke inzwischen sehr gut anfreunden: „Sicherlich, als Peter Vollmann vier Wochen vor dem Ende der Regionalliga-Saison sein Interesse bekundete, da habe ich auch gedacht, dass es um die Zukunft bei einem Regionalliga-Club gehen würde. Aber ich habe mich von Anfang an auch mit dem Thema Oberliga befasst. Mit dem Thema Kiel übrigens nicht zum ersten Mal“, erinnert sich Schyrba noch lebhaft an einen Besuch der Kieler Woche im Juni 2004. Peter Schyrba, der an der Förde einen 3-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, zeigte sich schon Mitte Juni bei seinem Besuch in der Landeshauptstadt begeistert vom Umfeld im Storchennest. „Dieses überragende Fußball-Stadion, die tollen Trainingsbedingungen. Das waren gleich zwei Sahnehäubchen auf die Informationen, die mir Peter Vollmann während unserer ersten Gespräche gegeben hatte. Ich konnte den 3-Jahres-Vertrag also absolut reinen Gewissens unterschreiben.“

Derzeit befindet sich Peter Schyrba auf Wohnungssuche und möchte seinen derzeitigen Wohnsitz im Hotel möglichst schnell mit einer festen Bleibe tauschen. „Das geht jetzt hoffentlich alles ganz schnell“, zeigt sich Schyrba optimistisch, sich bald endgültig als „richtiger Kieler fühlen zu können.“

Sportlicher Erfolg hilft bei der Eingewöhnung natürlich am besten und deswegen wünscht sich Schyrba schon in der Vorbereitung positive Ergebnisse. Vor allem die Partien gegen die Bundesliga-Teams sieht Schyrba als echte Leckerbissen an: „Ich sehe diese Spiele als tolle Zusatzmotivation der anstrengenden Vorbereitungsphase. Darüber hinaus ist vor allem das DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV ein echtes Highlight für mich persönlich. Ich habe noch nie ein Pokalspiel auf Bundesebene gespielt, es wäre also meine Premiere.“

Die Holstein-Fans fordern zwar in der neuen Spielzeit nicht unbedingt den Meistertitel, aber alles andere als ein Spitzenplatz wäre kaum vermittelbar. So sieht es auch der Kieler Neuzugang: „Als kurzfristiges Ziel peilen wir ganz klar die Regionalliga-Qualifikation an. Ich denke, dass wir zwischen Platz eins und drei einlaufen müssten. Das mittel- bis langfristige Konzept sieht den Sprung in die 3. Bundesliga vor. Wenn alles optimal läuft, dann können wir unser Ziel im Sommer 2009 erreichen. Und darauf müssen wir mit aller Konzentration hinarbeiten.“ Dabei setzt der bekennende Indiana Jones-Fan vor allem auf Nervenstärke und Einstellung und verspricht den Holstein-Fans, sich von Beginn an im Trikot der Störche zu 100% einzubringen. (Patrick Nawe)

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