Intensive Punkteteilung in Chemnitz

Chemnitzer FC – Holstein Kiel 2:2 (1:0)

Holstein Kiel nimmt nach einer starken zweiten Halbzeit verdient einen Punkt aus Chemnitz mit. Die KSV lief beim 2:2 dabei zweimal einem Rückstand hinterher. Torjäger Daniel Frahn hatte seine Himmelblauen zweimal (12., 62.) in Front gebracht. Dominick Drexler (61.) und Steven Lewerenz (70.) hatten aber Antworten parat. In der spannenden Schlussphase wäre sogar noch ein Kieler Sieg drin gewesen.

Zum 0:0 gegen Rot-Weiß Erfurt änderte Trainer Markus Anfang die Startelf viermal: Luca Dürholtz, Niklas Hoheneder, Kingsley Schindler und der wiedergenesene Alexander Bieler begannen statt Neu-Nationalspieler Milad Salem, Mathias Fetsch (beide auf der Bank), dem verletzten Manuel Janzer sowie dem gelbgesperrten Dominic Peitz, der sich aber um 4.45 Uhr in Kiel in den Zug gesetzt hatte, um beim Topspiel gegen den CFC live dabei zu sein.

Unter Patrick Alt hatten die Störche in fünf Partien noch keinen Sieg holen können und auch in Chemnitz stand der Schiedsrichter gleich im Mittelpunkt. Nach einem Foul an Dominik Schmidt ließ der 31-Jährige unter Kieler Protesten weiterlaufen, Anton Fink flankte scharf ins Zentrum, wo der einlaufende Daniel Frahn zur Führung einschoss (12.). Bis dahin hatte sich die KSV ein spielerisches Übergewicht erarbeitet, nun hatte der CFC Selbstvertrauen und kam durch die Topstürmer Fink (22.) und Frahn (26.) zu weiteren Gelegenheiten. Die Störche erspielten sich Halbchancen, es fehlte aber der letzte Funke, um vor der Pause wirklich Gefahr auf das Gehäuse von Kevin Kunz zu bringen.

Die Anfang-Elf kam mit frischem Wind aus der Kabine. Dominick Drexler überlupfte die CFC-Defensive, stand plötzlich alleine vor Kunz, der aber dem Kieler Angreifer die Kugel vom Fuß schnappte (47.). Die Gäste drängten jetzt mutig auf den Ausgleich. Doch erst einmal hatten sie Glück: Anton Fink sah, dass Kenneth Kronholm weit vor seinem Tor stand und zog aus 50 Metern ab – doch der Ball landete am Pfosten, bei dem sich Kronholm anschließend bedankte. Nur Sekunden später bekam Drexler seine zweite Gelegenheit und drückte per Abstauber zum verdienten 1:1 ein (61.). Der Jubel währte aber nicht lange. Die Kieler klärten nicht mit letzter Konsequenz, das Leder plumpste vor die Füße von Frahn, der zur erneuten Führung stocherte (62.). Die war glücklich und hielt ebenfalls nicht lang: Steven Lewerenz fasste sich aus 19 Metern ein Herz und zog das Spielgerät mit Wucht in die lange Ecke zum 2:2 (70.). Der eingewechselte Joker hätte zum Matchwinner werden können, doch sein Schuss nach einem Konter drehte sich noch um den Außenpfosten (82.).

Stimmen nach dem Spiel

Patrick Herrmann: „Wir sind eigentlich gut reingekommen, haben aber nach dem Gegentor in der ersten Halbzeit immer mehr nachgelassen und Torchancen zugelassen. In der Pause haben wir uns vorgenommen, uns mehr zuzutrauen und verdient den Punkt mitgenommen.“

Arne Sicker: „Ich bin glücklich, dass wir noch das 2:2 geholt haben. Wir haben nach der ersten Halbzeit den Willen gezeigt, hier etwas mitzunehmen und am Ende sogar noch Chancen liegen gelassen. Sonst wäre hier auch ein Dreier drin gewesen.“

Niklas Hoheneder: „Für mich sind es leider wieder zwei verlorene Punkte. Wir haben blöde Tore gekriegt und vorne Chancen nicht genutzt. Wir hätten uns nach dem 0:1 nicht verunsichern lassen dürfen, haben aber in der zweiten Halbzeit dominiert. Wir wollten die drei Punkte mitnehmen, das ist uns leider nicht gelungen.“

KSV-Trainer Markus Anfang: „Es war ein sehr intensives gutes, teilweise hektisches Spiel. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, wie sie das Spiel in der zweiten Halbzeit angegangen ist. Wir wollten die Partie unbedingt drehen. Wir hatten hinten raus noch Möglichkeiten, um das 3:2 zu machen. Aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Am Ende ist es wieder ein Unentschieden, aber eines, das vielleicht etwas besser zu verkraften ist.“

CFC-Trainer Sven Köhler: „Unser Gegner hat sehr guten Fußball gespielt, aber wir hatten in der ersten Hälfte mehr Chancen. Die Kieler haben in der zweiten Halbzeit mehr Druck gemacht und zwei Mal den Ausgleich erzielt. Es ging hin und her, am Ende ist das Unentschieden meiner Meinung nach gerecht.“

Spielinfo

Chemnitzer FC: Kunz – Stenzel, Conrad, Reinhardt, Bittroff – Danneberg, Jopek (59. Dem) – Mast (84. Türpitz), Fink, Grote – Frahn. Trainer: Köhler
Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, Sicker (46. Salem) – Hoheneder – Schindler (60. Lewerenz), Siedschlag
(71. Fetsch), Dürholtz, Bieler – Drexler. Trainer: Anfang
Schiedsrichter: Alt (Heusweiler)
Tore: 1:0 Frahn (12.), 1:1 Drexler (61.), 2:1 Frahn (62.), 2:2 Lewerenz (70.)
Zuschauer: 6.262

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