Interview der Woche – Heute: Peter Vollmann

Das Holstein Magazin sprach in Bad Blankenburg mit Trainer Peter Vollmann über die ersten Trainingseindrücke, die taktische Ausrichtung des Teams und die schwierige Suche nach Verstärkungen.

Holstein Magazin: Herr Vollmann, vier Tage sind nun in Bad Blankenburg vergangen. Bitte resümieren Sie kurz Ihre ersten Trainingseindrücke…

Peter Vollmann: Alle Spieler haben bislang prima mitgezogen. Unsere Taktik und das System wollen wir weiter festigen und die individuelle Verbesserung jedes einzelnen Akteurs erreichen. Die Neuzugänge haben sich menschlich bereits ins Team integriert. Sportlich dauert es sicherlich noch einige Wochen, bis die Integration bei ihnen vollständig abgeschlossen ist.

Holstein Magazin: Seit drei Tagen gastiert mit Mohammed Lartey ein weiterer Testspieler im Trainingslager. Wie ist Ihr erster Eindruck?

Peter Vollmann: Das ist nach so kurzer Zeit schwer zu sagen. Wir sind natürlich immer auf der Suche nach Spielern, die uns weiterbringen könnten. Aber wir haben auch gelernt, dass sich Spieler mit einer guten Historie letztendlich nicht bei uns empfehlen konnten.

Holstein Magazin: Warum verlief die allgemeine Spielersuche so schleppend?

Peter Vollmann: Alle Namen, die in der Öffentlichkeit genannt wurden, wollen nicht zu uns kommen oder wir können sie nicht finanzieren. Das Budget, um aggressiv auf dem Transfermarkt eine aufstiegsfähige Mannschaft zusammenstellen zu können, war nicht vorhanden. Außerdem haben wir die Verpflichtung mit dem Geld unserer Sponsoren vernünftig umzugehen.

Holstein Magazin: Deshalb suchen Sie also im Moment nach Alternativen…

Peter Vollmann: Ja, denn wenn wir einen Angreifer verpflichten, dann sollte er uns auch 15-20 Tore in einer Saison garantieren. Notfalls warten wir mit der Verpflichtung eines Stürmers bis zum Winter ab. Das müssen wir dann akzeptieren und zur Kenntnis nehmen.

Holstein Magazin: Erleichtert Sie dennoch die Wiedergenesung von Routinier Dmitrijus Guscinas?

Peter Vollmann: Dimi ist ein ganz wichtiger Spieler für uns in der Offensive, wenn er gesund ist. Ich freu mich darüber, dass er sich wieder stabilisiert hat.

Holstein Magazin: Haben Sie sich derzeit taktisch auf die Dreierabwehrkette festgelegt oder gibt es in dieser Hinsicht zukünftig Handlungsspielraum?

Peter Vollmann: In erster Linie mache ich mir darüber Gedanken, welche Anforderungen welcher Spieler am besten umsetzen kann. Und die Stärke unserer Abwehrspieler ist es, kompakt hinten zu agieren und die Gegenspieler zu neutralisieren. Die Fähigkeit sich in Angriffsbemühungen einzuschalten ist dagegen bei ihnen nur geringfügig ausgeprägt und deshalb setze ich lieber auf eine kontrollierte Defensive mit drei Akteuren. Dennoch bin ich keinesfalls ein Gegner der Viererkette und wir trainieren diese Variante auch hier in Bad Blankenburg. In den englischen Ligen beobachte ich oft, dass die Trainer nach einem Rückstand ihres Teams den vierten Spieler aus der Abwehrkette auswechseln und einen dritten Stürmer bringen. Dann wollen sie also mit einer Dreierkette zum Erfolg kommen. Daher gibt es auch Argumente von Beginn an so zu agieren.

Holstein Magazin: Was trauen Sie ihrem Team in der neuen Spielzeit zu?

Peter Vollmann: Ich traue meinen Männern viel zu und der Teamgeist ist unser großes Plus gegenüber den anderen Teams. Unsere jungen Spieler haben zudem noch viel Potenzial, weshalb wir sie intensiv fördern wollen. Eine Aufstiegsgarantie können wir in der neuen Saison dennoch nicht gewährleisten, aber wir wollen unsere Chance nach oben wahrnehmen.

Herr Vollmann, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview mit KSV-Trainer Peter Vollmann führte Sven Hornung.

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