Janzers Geniestreich macht die 40 voll

1. FC Magdeburg – Holstein Kiel 0:1 (0:1)

Holstein Kiel bringt dem 1. FC Magdeburg die zweite Heimniederlage bei. Vor 16.446 Zuschauern gingen die Störche durch einen fulminanten Hacken-Treffer durch Manuel Janzer in Führung (28.) und gaben diese nicht mehr aus der Hand. Durch den Dreier knackte die Neitzel-Elf die 40-Punkte-Marke und beendet den 31. Spieltag als Tabellenzehnter.

KSV-Coach Karsten Neitzel nahm nach dem 3:0 gegen Aue zwei Veränderungen vor. Saliou Sané kam statt Manuel Schäffler zum Zug und Arne Sicker feierte mit 18 Jahren 11 Monaten und 3 Tagen seine Drittligapremiere für den gelbgesperrten Patrick Kohlmann.

Die Rollen schienen vertauscht: Die Gäste aus Kiel machten in der ersten Viertelstunde das Spiel, hatten 60 Prozent Ballbesitz und durch Dominik Schmidt per Kopf die erste Chance (12.). Die Gastgeber standen tief, warteten ab und hatten über 16.000 lautstarke Fans im Rücken. Die Führung für die Störche fiel daher nicht überraschend – dafür spektakulär: Manuel Janzer veredelte eine Flanke von Fabian Schnellhardt mit der Hacke an den Innenpfosten und von dort ins Netz (28.). Der FCM antwortete nach ruhenden Bällen: Nico Hammann hämmerte einen 18-Meter-Freistoß neben das Kieler Gehäuse (40.). Sebastian Ernst drückte eine Faustabwehr von Robin Zentner über die Latte (43.).

Nach dem Seitenwechsel suchte der 1. FC Magdeburg weiter nach dem Schüssel, um die stabile Defensive der Neitzel-Elf zu knacken. Holstein warf alles entgegen und nahm dafür auch Schnellhardts 10. Gelbe Karte in Kauf. Die in blau spielenden Gastgeber kamen aber weiter nur nach Freistößen Holsteins Tor nahe: Wieder zielte Hamann wenige Zentimeter daneben (66.). Und so ging die Kieler Taktik voll auf. Dank viel Laufarbeit, permanenter Zweikampfsuche und dem Mehr an Cleverness brachte die KSV die Führung ins Ziel und dem 1. FC Magdeburg die zweite Heimniederlage der Saison bei.

Stimmen nach dem Spiel

Manuel Janzer: „Wir haben dagegenhalten und das 1:0 gemacht. Und dann wussten wir, dass einfach verteidigen müssen was das Zeug hält. Das haben wir gemacht und verdient gewonnen.“

Robin Zentner: „Wir sind wahnsinnig viel gelaufen, haben vorne angefangen und hinten wenig zugelassen. Wir haben über 90 Minuten gut gekämpft und manchmal reicht auch nur ein Tor.“

Arne Sicker: „Es war ein geiles Gefühl in diesem Stadion spielen zu dürfen, in dieser Wahnsinns-Atmosphäre. Noch besser, dass wir gewonnen haben. Es war überwältigend zum ersten Mal in der Mannschaft zu stehen und gleich durchzuspielen. Ich freue mich riesig!“

Uwe Stöver (Geschäftsführer Holstein Kiel): „Super Sache! Der Druck in den letzten 15 Minuten war immens groß. Ich bin froh, dass wir es überstanden haben. Mit ein bisschen Glück, hätten wir den Konter zum 2:0 setzen können. Aber das wäre des Guten zu viel gewesen. Wir freuen uns über den Dreier, 40 Punkte, bis jetzt ganz gut“.

Roland Reime (KSV-Präsident): „Unsere Mannschaft hat in der ersten Halbzeit ganz überzeugend gespielt. Dann hat Magdeburg über den Kampf das Spiel etwas bestimmt. Wir hätten das 2:0 machen könne, das wäre aber unverdient gewesen. Das 1:0 ist unterm Strich verdient.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Wir sind gut ins Spiel gekommen. Mathias Fetsch und Saliou Sané haben immer wieder erfolgreich den Spielaufbau gestört, dadurch hatten wir wenig Druck am eigenen Sechzehner. In den letzten 20, 25 Minuten hatten wir richtig Druck auf dem Kessel, haben es dann aber nach Hause gebracht. Nun müssen wir die Spannung hoch halten und versuchen, gegen Wiesbaden nachzulegen.“

FCM-Trainer Jens Härtel: „Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Es fehlte der Mut, sich zu lösen. Es war ein zähes Spiel, defensiv haben wir gut gestanden. So ein Tor mit der Hacke, das reinrutscht, kann man nicht verteidigen. Wir haben uns zur zweiten Halbzeit neu justiert und hatten dann einige gute Abschlüsse. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles reingehauen gegen gute Kieler.“

1. FC Magdeburg: Glinker – Butzen, Handke (71. Löhmannsröben), Puttkammer, Kinsombi, Hammann – Brandt – Farrona Pulido (77. Fuchs), Sowislo, Ernst (78. Razeek) – Beck. Trainer: Härtel
Holstein Kiel: Zentner – Herrmann, Schmidt, Weidlich, Sicker – Janzer (83. Schäffler), Siedschlag, Kegel, Schnellhardt (74. Nyarko) – Fetsch, Sané (67. Heider). Trainer: Neitzel
Schiedsrichter: Waschitzki (Essen)
Tore: 0:1 Janzer (28.)
Zuschauer: 16.446

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