“Kämpfen und den Boden umgraben!“

Di. 19 Uhr: Holstein Kiel – Kickers Offenbach

Die Wartezeit ist endlich vorbei, heute Abend um 19 Uhr empfangen die Störche im Holstein-Stadion den Tabellenvierten Kickers Offenbach zum ersten Heimspiel des Jahres 2010. „Meine Jungs brennen darauf, mit den eigenen Fans im Rücken und der nötigen Portion Aggressivität drei Zähler einzufahren“, so KSV-Coach Christian Wück vor der wichtigen Begegnung. In der Vorrunde setzte man sich auf des Gegners Platz völlig überraschend – und verdientermaßen – mit 3:2 durch. Ein gutes Omen für das Schlusslicht aus Kiel.

Holstein wird unter Flutlicht eine harte Nuss zu knacken haben. Die Offenbacher Kickers sind die auswärtsstärkste Mannschaft der 3. Liga, strotzen auf des Gegners Platz nur so vor Selbstvertrauen und haben seit über 400 Minuten keinen Gegentreffer mehr schlucken müssen – Qualitäten, die den Kultverein vom Bieberer Berg zu einem ganz heißen Anwärter im Kampf um die begehrten Plätze 1 bis 3 machen. Torhüter Robert Wulnikowski, einst Schlussmann beim FC Union Berlin, gehört zu den Garanten des Erfolges. Ebenso wie Mittelfeld-Allrounder Stefan Zinnow und OFC-Goalgetter Mirnes Mesic (8 Saisontore). Doch das Zugpferd steht bei den Kickers nicht auf dem grünen Rasen, sondern sitzt als Sportlicher Leiter hinter dem Schreibtisch des DFB-Pokalsiegers von 1970: Andreas Möller, seines Zeichens Weltmeister von 1990.

„Wir werden eine schlagkräftige Truppe ins Rennen schicken, die gewillt ist, den Boden umzugraben“, sah Trainer Wück sein Team in den letzten Tagen mit Feuereifer an den Fehlern der vergangenen Niederlagen arbeiten. „Wenn der Einsatz stimmt, dann ist das System eigentlich egal“, setzt der KSV-Coach nicht auf die Feinheiten der Fußballkunst, sondern auf Aggressivität, Teamgeist und die Tatsache, dass jeder Spieler begriffen hat, um was es für den Verein in den nächsten Wochen geht. „Wir wollen uns als Team präsentieren, den Zuschauern etwas bieten und die Punkte in Kiel behalten“, strotzt Wück vor Siegeswillen. „Wir werden gut vorbereitet sein auf die gezielten Nadelstiche des Gegners“, will der ehemalige Bundesliga-Stürmer dem Spitzenteam vom Bieberer Berg die Lust am Fußball nehmen.

Helfen könnten dabei robuste Spieler, die sich in der Vergangenheit nur selten geschont haben, wenn es ans Eingemachte ging. Einer von ihnen wäre zum Beispiel Matthias Hummel, der unter der Woche in den Kader der Liga-Mannschaft zurückkehrte. Am 2. Oktober absolvierte das Kieler Eigengewächs seine bislang einzige Drittliga-Partie. Damals sorgte er in der Schlussphase gegen den VfB Stuttgart II mit einer scharfen Hereingabe für die Vorarbeit zum spielentscheidenden 2:0 durch Tim Wulff. Aber auch Routinier und Publikumsliebling Dmitrijus Guscinas könnte mit seinem wuchtigen Körper wieder einmal in die Bresche springen. „Dimi hat zuletzt sehr gut trainiert“, lobte Wück den ehemaligen litauischen Nationalspieler. „Auch wenn wir den Ausfall von Benjamin Schüßler und Peter Schyrba zu beklagen haben, es bieten sich zahlreiche Varianten für das Spiel an“, bastelt der Kieler Trainer zusammen mit seinem Assistenten Bernd Heemsoth intensiv an seiner Startformation. Auch Holstein-„Urgestein“ Thorsten Rohwer wird, genau wie Hummel, gegen den OFC im Kader der Störche stehen. Für „Comebacker“ Marc Heider, der am Wochenende bei der U23 sein Punktspiel-Debüt in Kiel feierte, kommt ein Einsatz sicherlich noch zu früh. Wahrscheinlicher ist hingegen, dass Alexander Nouri nach überstandener Magen-Darm-Grippe Spielpraxis erhalten wird.

Holstein steht gehörig unter Druck, die Tabelle spricht eine deutliche Sprache. Der Sportliche Leiter Andreas Bornemann hofft – genauso wie die Spieler und Trainer Wück – auf die lautstarke Unterstützung der Fans. „Es besteht eine sehr große Anspannung. Wir benötigen unsere Anhänger 90 Minuten lang“, so Bornemann. Eine Gegenleistung stellte Christian Wück 24 Stunden vor Spielbeginn schon einmal in Aussicht: „Wir müssen unseren Fans von der ersten Minute an mit Kampf und bedingungslosem Einsatz zeigen, dass wir die Unterstützung verdient haben. Wir müssen den Funken überspringen lassen. Und dann bin ich überzeugt, dass die Zuschauer uns zusätzlich beflügeln werden!“ Am Ende des Trainingstages machte Christian Wück unmissverständlich klar, dass „jeder Spieler genau weiß, was die Stunde geschlagen hat“.

Die Spannung steigt im Storchennest. Das große Medieninteresse vor dem Anpfiff gegen die Offenbacher Kickers spricht eine deutliche Sprache. Und die Kieler Störche sind gerüstet für den Abstiegskampf!

Info: Ebenfalls starten kann am morgigen Dienstag die große Holstein-Tombola. 5000 Lose (je 2 Euro) und 5000 Preise stehen zur Verfügung. Als Gewinn warten u.a. ein Samsung-Flachbildfernseher, ein 4-Gänge-Menü „Fischers Fritz“, ein Besuch im Birke-Spa, Gutscheine, Stadiongedecke, Präsentkörbe, Fanartikel und Eintrittskarten. Die Lose sind im Rahmen der Heimspiele gegen Offenbach, Unterhaching und Wuppertal erhältlich. Weitere Informationen finden Sie am Spieltag auf den Seiten 36 und 37 im Holstein Magazin. (Patrick Nawe)

Foto: Mit Aggressivität und Effektivität wollen die Störche, hier zu sehen Torjäger Michael Holt gegen Jahn Regensburg, gegen den Favoriten aus Offenbach die drei Punkte einfahren.

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