Kein Punkt für dezimierte Störche

1. FC Heidenheim – Holstein Kiel 3:0 (0:0)

Holstein Kiel unterliegt unglücklich beim 1. FC Heidenheim mit 0:3. Unglücklich deshalb, da Manuel Schäffler kurz vor dem Seitenwechsel mit Rot vom Platz gestellt wurde. Bis dahin hatten die Störche eine gute Partie abgeliefert und dem Spitzenreiter Paroli geboten. Ein Doppelschlag von Heise (58.) und Bagceci (63.) sowie ein Eigentor von Vendelbo (85.) genügten den Schwaben, um die Punkte an der Brenz zu behalten.

Durch die 5. Gelbe Karte von Fabian Wetter und einen Muskelfaserriss bei Marc Heider war Holstein-Trainer Karsten Neitzel zu Veränderungen zum 4:0-Erfolg gegen Unterhaching gezwungen. Kevin Schulze und Fiete Sykora rückten in die Startelf.

Nach zehnminütiger Abtastphase nahm die Partie an Fahrt auf. Erst wurde ein 16-Meter-Schuss von Patrick Herrmann zur Ecke abgefälscht, die Patrick Breitkreuz um Haaresbreite über die Latte köpfte (14.). Im direkten Gegenzug bewahrte Niklas Jakusch seine Farben mit einem starken Fußreflex vor einem Rückstand. Alper Bagceci war aus acht Metern halbrechter Position allein vor dem KSV-Schlussmann aufgetaucht. Jakusch war auch bei einem Schuss aus dem Gewühl von Marcel Titsch-Rivero zur Stelle (21.). Tim Danneberg kam bei einem Steilpass von Fiere Sykora einen Schritt zu spät (25.). Heidenheim wurde nach 30 Minuten stärker und die Störche-Defensive musste alles geben, um die gefährlichen Marc Schnatterer und Small Morabit vom Tor fernzuhalten. Die blaue Mauer hielt aber. Nach einem Rempler von Breitkreuz und dem Revanchefoul von Bagceci kam es zu einem Gerangel, in dem auch FCH-Torwart-Oldie ordentlich mitmischte. Manuel Schäffler stieg in die Provokationen mit ein und ließ sich zu einem Schubset hinreißen, den Schiedsrichter Mix mit Rot ahndete (40.). 50 Minuten würden die Störche also in Unterzahl auskommen müssen.

Zu Zehnt wurde es für die Kieler noch schwerer, dem ballsicheren Favoriten dagegenzuhalten. Bis zur 58. Minute machten dies die Störche tadellos. Als zum ersten Mal Unordnung in die KSV-Abwehr kam, klingelte es gleich. Nach einer Ecke rutschte eine Flanke bis auf den zweiten Pfosten durch, wo Philip Heise aus vier Metern kompromisslos zum 1:0 einschoss. Der Tabellenführer setzte nach und wieder zappelte das Leder im Netz. Diesmal kombinierte sich Marc Schnatterer hinter die Gästedefensive, legte mit großer Übersicht auf den heranrauschenden Bagceci, der aus acht Metern in den Winkel abschloss (63.). Erfreulich aus Kieler Sicht war die Rückkehr von Jarek Lindner, der seine Rückkehr nach sieben Monaten Verletzungspause feierte. Holstein ergab sich nicht und bäumte sich weiter auf, aber die Fußballmaschine Heidenheim lief wie geschmiert und leistete sich keine Aussetzer. Auf der anderen Seite wurde der beherzte Kampf der Kieler nicht belohnt – im Gegenteil. Eine scharfe Flanke von Florian Niederlechner tippte Mikkel Vendelbo zum 0:3-Endstand ins eigene Netz ein. Am Ende war es Jakusch, der einen noch höheren Endstand, der nicht verdient gewesen wäre, mit zwei starken Paraden verhinderte. Dezimierte Störche konnten starke Heidenheimer auf dem Weg in die 2. Bundesliga nicht aufhalten und beenden die 34. Spieltag auf dem 15. Tabellenplatz.

Stimmen nach dem Spiel

Holstein-Trainer Karsten Neitzel: „Wir hatten eine gute erste Halbzeit. Die zentrale Anspielstation ist uns leider weggebrochen mit der Roten Karten. Wir hatten ein, zwei gute Situationen vor des Gegners Tor. Aber am Ende geht der Sieg für Heidenheim sicher in Ordnung.“

Frank Schmidt: „Im ersten Durchgang lief es noch nicht so rund für uns. Kiel hat gut dagegen gehalten. Wir haben uns nach der Roten Karte für Holstein dann noch einmal viel vorgenommen. Nach dem Führungstor lief es dann richtig gut für uns und wir sind hinten auch nicht mehr in Bedrängnis gekommen. So ein Spiel 3:0 zu gewinnen, das stimmt mich zufrieden. Wir sind sehr glücklich.“

1. FC Heidenheim: Sabanov – Strauß, Göhlert, Wittek, Heise – Bagceci, Griesbeck, Titsch-Rivero, Schnatterer – Thurk (59. Niederlechner), Morabit (85. Mayer). Trainer: Schmidt.

Holstein Kiel: Jakusch – Herrmann, Gebers, Hartmann, Schulze (75. Lindner) – Danneberg (75. Johansen), Kazior (80. Schied), Vendelbo, Breitkreuz – Sykora, Schäffler. Trainer: Neitzel.

Schiedsrichter: Mix (Abtswind)

Tore: 1:0 Heise (58.), 2:0 Bagceci (63.), 3:0 Vendelbo (88.)

Zuschauer: 11.000

Rote Karte: Schäffler (40., Tätlichkeit)

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