Kein Sieger im Nordderby

Holstein Kiel – VfL Osnabrück 1:1 (1:1)

Das 27. Nordderby zwischen Holstein Kiel und dem VfL Osnabrück endete mit einem leistungsgerechten 1:1. Vor 6037 Zuschauern mussten die Störche zum siebten Mal in Folge einem Rückstand hinterherlaufen: Pascal Testroet hatte für die kalte Dusche des VfL gesorgt (6.), die Patrick Breitkreuz noch vor dem heißen Pausentee ausglich (35.). Mit dem Punkt bleiben die Störche nach dem 13. Spieltag Tabellenzwölfter.

Holstein-Trainer Karsten Neitzel rotierte im Vergleich zum 3:1-Pokalerfolg in Kropp vier Spieler zurück in die Startformation: Maximilian Riedmüller, Manuel Hartmann, Patrick Breitkreuz und Marc Heider begannen anstelle von Niklas Jakusch, Deren Toksöz, Casper Johansen und Fiete Sykora.

Das Spiel begann mit dem wohl schnellsten Foul der Fußballgeschichte, als Osnabrück Erik Zenga nach einer Sekunde den mit dem Anpfiff attackierenden Rafael Kazior wegcheckte. Auf das heiße Pyrofeuer aus dem Gästeblock folgte prompt die kalte Dusche für die KSV: Von links flankte Michael Hohnstedt, am zweiten Pfosten drückte Pascal Testroet den Ball zur Gästeführung über die Linie (6.). Im siebten Spiel in Folge mussten die Störche einem Rückstand hinterherlaufen. VfL-Keeper Daniel Heuer Fernandes erreichte den Ball vor Rafael Kazior (8.). Bei einem 18-Meter-Schuss von Patrick Breitkreuz konnte der Schlussmann zuschauen, wie das Leder über die Latte sauste (12.). Während Holstein mehr und mehr drückte, konterte der VfL überlegt. KSV-Nummer-Eins Maximilian Riedmüller parierte im Hechtflug einen 16-Meter-Schlenzer von Daniel Nagy zur Ecke (24.). Die Störche arbeiteten unermüdlich weiter, gewannen nahezu jeden Zweikampf und belohnten sich. Mit allem Willen brach Marc Heider durch die Osnabrücker Defensive, legte dann noch sehenswert mit der Hacke auf Patrick Breitkreuz, der Daniel Heuer-Fernandes aus 15 Metern verlud (35.). Das orangene Osnabrück wackelte weiter: Tim Danneberg fehlte nach einem scharfen Steilpass eine Fußspitze zur Führung (37.). Sekunden vor der Pause hätte Adriano Grimaldi aus sechs Metern die erneute VfL-Führung erzielen müssen, doch seinen unplatzierten Abschluss parierte Maximilian Riedmüller mit einem Blitzreflex.

Nach dem Seitenwechsel waren die Störche weiter das tonangebende Team. Die VfL-Mauer lenkte einen Freistoß von Rafael Kazior aus 18 Metern zur Ecke (54.). Binnen zwei Minuten hätte Tim Siedschlag zum Matchwinner werden können, aber die beiden Hereingaben von Fabian Wetter und Marc Heider konnte Holsteins Nummer 21 am zweiten Pfosten freistehend nicht aufs Tor bringen (60. und 62.). Vom Favoriten aus Osnabrück weiter nur Verhinderung und Konterversuche zu sehen. Fabian Wetter setzte sich im Osnabrücker Strafraum gegen zwei Gegenspieler durch, konnte das Leder aber nicht mehr genug Druck mitgeben (80.). Die Holstein-Fans gaben ihren Störchen weiter lautstark Unterstützung. In der Schlussphase machte der VfL noch einmal mehr für die Offensive, ohne echten Druck auf das Kieler Gehäuse entwickeln zu können. So endete die Partie leistungsgerecht 1:1.

Stimmen nach dem Spiel

Patrick Breitkreuz: „Nach der superstarken Vorlage von ,Heidi‘ konnte ich den ja nur noch reinmachen. Wir haben wieder gezeigt, dass wir jeden schlagen können, leider hat es am Ende nicht gereicht.“

Rafael Kazior: „Wir waren in den ersten 15 Minuten einfach schlecht und haben danach wieder genug Chancen, um das Spiel noch zu drehen. Es hat heute einer kleiner Tick zum Sieg gefehlt.“

Tim Siedschlag: „Osnabrück ist eine der stärksten Mannschaften der Liga und wir haben heute nicht viel vom VfL zugelassen. Dagegen wäre ein Sieg für uns absolut möglich gewesen.“

VfL-Trainer Maik Walpurgis: „Beide Mannschaften habend ehr schnell in die Offensive gespielt, wollten gewinnen. Es gab viele Torszenen, wir haben ein sehr schönes Tor erzielt und 15 Minuten lang sehr gut gespielt. Kiel wurde dann immer stärker und so war das 1:1 absolut verdient. In den ersten 20 Minuten nach der Pause müssen wir zufrieden sein, nicht in Rückstand geraten zu sein. Danach konnten wir wieder das Spiel offener gestalten. Das 1:1 ist gerecht. Wir können damit leben.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Wir sind relativ früh in Rückstand geraten. Kompliment an die Mannschaft, wie sie mit damit umgegangen ist. Wenn man weiß, welche Ergebnisse wir zuletzt erzielt haben, laufen wir trotzdem den Gegner offensiv an und versuchen den Druck auszuüben, um den Ausgleich zu erzielen. Wir hätten lieber gewonnen, aber nehmen auch den Punkt mit. “

Holstein Kiel: Riedmüller – Herrmann, Gebers, Wahl, Wetter – Siedschlag (90. S. Müller), Danneberg, Hartmann, Breitkreuz (77. Johansen) – Kazior, Heider (69. Sykora). Trainer: Neitzel.

VfL Osnabrück: Heuer Fernandes – Kunert (87. Pisot), Stadel, Neumann, Hohnstedt – Nagy, Zenga, Merkens (46. Iljutcenko), Prokoph – Grimaldi, Testroet (46. Feldhahn). Trainer: Walpurgis.

Schiedsrichter: Fritz (Korb)

Tore: 0:1 Testroet (6.), 1:1 Breitkreuz (35.)

Zuschauer: 6037

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