KSV startet mit Nullnummer in „Ostwoche“

Holstein Kiel – Hansa Rostock 0:0

Holstein Kiel startet mit einem Unentschieden in die zweite englische Woche der Saison. Im Ostseederby trennte sich die Elf von Trainer Karsten Neitzel 0:0 von Hansa Rostock. Die 7.691 Zuschauer erlebten eine temporeiche und umkämpfte erste Hälfte. Die Störche hatten mehr Ballbesitz, Hansa die besseren Chancen. Die Partie verflachte im zweiten Abschnitt deutlich, sodass die Punkteteilung in Ordnung ging.

Tim Siedschlag profitierte von der Gelbsperre Fabian Schnellhardts. Der Ur-Kieler war die einzige Veränderung in Holsteins Startelf zum 0:0 der Vorwoche in Aalen.

Von der ersten Sekunde an war ordentlich Feuer im Ostseederby. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus predigte in vielen Einzelgesprächen von mehr Besonnenheit. Die Zweikampfführung beider Teams blieb stets in der Grauzone zwischen Gerade-noch-Fair und Foul. Die Gäste setzen wenige Sekunden nach Anstoß das erste Ausrufezeichen: Kapitän Marco Jänicke durfte frei kurz der Strafraumkante abziehen, das Leder landete im Fangnetz. Die Störche hatten deutlich mehr Ballbesitz, bis zur ersten Gewogenheit dauerte es knapp 20 Minuten: Tim Siedschlag zirkelte aus 18 Metern am langen Pfosten vorbei. Mitten im Kieler Übergewicht bewahrte Robin Zentner seine Farben vor dem Rückstand. Sofian Benyamina konnte den prächtig reagierenden KSV-Schlussmann aus 14 Metern nicht überlisten (27.). Fast im Gegenzug stocherte Marc Heider zur Kieler Führung, doch der herausstürzende Marcel Schuhen war zuerst an der „Torfabrik“ und der Abpraller von Heider landete im Aus (31.). Kurz vor der Pause war noch einmal Zentner gefordert. Den satten 18-Meter-SChuss von Maik Lukowicz boxte Kiels Nummer 1 zur Ecke (38.).

Die zweite Hälfte begann mit einem Fehlpassfestival. Auf beiden Seiten ergaben sich diverse gute Anspielmöglichkeiten in der Spitze, der finale Ball landete jedoch beim Gegner oder im Aus. Hansa versuchte Holstein früher unter Druck zu setzen, doch die Neitzel-Elf konnte sich immer wieder aus den Drucksituation befreien. Dafür köpfte Patrick Herrmann drucklos zu Zentner zurück, der eingewechselte Stephan Andrist legte das Leder am KSV-Keeper vorbei, konnte den Ball aber nur noch von der Grundlinie parallel zum Kieler Tor flanken (57.). Die Störche schafften es dagegen kaum noch in den Rostocker Strafraum, obgleich sie weiter tonangebend waren. Das Ostseederby wurde mehr und mehr zur Kopfsache. Das hohe Tempo hatte Kraft gekostet und die Füße wirkten nicht mehr ganz so locker. Manuel Schäffler probierte es aus 19 Metern, das Leder strich aber deutlich am Pfosten vorbei (80.). Der erste echte Torabschluss der Kieler in Hälfte zwei wirkte aber wie ein Startschuss für die Schlussoffensive der Kieler. Schäffler setzte sich gegen Dennis Erdmann durch, wurde in letzter Sekunde von Christian Dorda am Abschluss gestoppt (89.), sodass jeweils ein Punkt an beide Ostseestädte wanderte.

Stimmen nach dem Spiel

Robin Zentner: „Wir haben es wie im letzten Spiel defensiv gut gemacht und haben nichts zugelassen. Wenn haben wir Rostock die Dinger selbst aufgelegt. Die paar Fehler müssen wir noch abstellen und vorne einen reinmachen. Gelegenheiten hatten wir, zur Not muss es einfach auch mal ein Standard rein.“

Maik Kegel: „Wir sind gut gestartet, hätten auch in Führung gehen können und haben hinten nichts zugelassen. In der zweiten Hälfte war es ein offenes Spiel, in der wir wieder kaum etwas zugelassen haben. Wir ziehen das Positive daraus, haben wieder zu-Null gespielt, müssen aber wieder vorne die Kiste treffen.“

FCH-Trainer Karsten Baumann: „Wir sind nicht hundertprozentig zufrieden. Wir haben in der ersten Halbzeit viele gute Einschussmöglichkeiten gehabt, dann muss man auswärts das Tor machen. Ansonsten war es in der ersten Hälfte ein gutes Auswärtsspiel von uns. Die zweite Halbzeit hat mir nicht gefallen, da waren wir zu passiv. Deshalb ist das Spiel letztlich 0:0 ausgegangen.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Fußballspiel mit Chancen auf beiden Seiten gesehen. In der zweiten Hälfte ging es dann mehr über das Engagement, fußballerisch war es nicht mehr so gut. Wir müssen mit dem 0:0 leben, regenerieren, und versuchen in Cottbus und Aue zu punkten.“

Holstein Kiel: Zentner – Herrmann, Schmidt (89. Weidlich), Czichos, Kohlmann – Lewerenz, Nyarko, Kegel, Siedschlag (61. Janzer) – Schäffler, Heider (81. Sané). Trainer: Neitzel
Hansa Rostock: Schuhen – Ahlschwede, Erdmann, Henn, Dorda – Kofler, Ikeng – Gardawski, Jänicke – Lukowicz (55. Andrist) – Benyamina (85. Perstaller). Trainer: Baumann
Schiedsrichterin: Steinhaus (Langenhagen)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 7.691

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