Lewerenz-Show im Spitzenspiel

Holstein Kiel – SV Wehen Wiesbaden 3:0 (1:0)

Holstein Kiel setzt ein massives Ausrufezeichen im Endspurt der 3. Liga. Gegen den SV Wehen Wiesbaden siegten die Störche vor 5.767 Zuschauern mit 3:0. Mann des Abends war Steven Lewerenz, dernach auskurierter Muskelverletzung mit einem Dreierpack (12., 47. und 54.) ein Feuerwerk auf den Rängen des Holstein-Stadions entfachte.

Steven Lewerenz (muskuläre Probleme) und Dominick Drexler (grippaler Infekt) kehrten in die erste Elf zurück. Niklas Hoheneder ersetzte den gelbgesperrten Dominik Schmidt. Luca Dürholtz und Ilir Azemi, ebenfalls beim 2:0 in Bremen noch in der Startelf, nahmen auf der Bank Platz.

Nach dem Formbarometer war das Duell des Vierten (KSV) gegen den 13. (SVWW) ein Top-Spiel, da beide Teams zuletzt satt gepunktet hatten. Und so hielten sich beide Seiten nicht groß mit taktischem Ausloten auf. Den Störchen gehörte die erste Viertelstunde. Dominick Drexler aus der Distanz (3.) und Kingsley Schindler per Kopf (6.) scheiterten noch an SVWW-Keeper Markus Kolke. Rückkehrer Steven Lewerenz behielt die Nerven und hebelte das Leder aus spitzem Winkel zur Führung ins Netz (12.). Die Gäste waren keinesfalls geschickt und schrammten durch Robert Andrich (14.) und dem Ex-Kieler Manuel Schäffler (20.) knapp am Ausgleich vorbei. Holstein lauerte auf Konter und vergab durch Marvin Ducksch den Riesen zum 2:0 (20.). Es war ein echtes Spitzenspiel, bis die Rheinhessen sich selbst schwächten. Marc Lorenz, bereits gelbverwarnt, foulte im Laufduell Drexler und musste vorzeitig zum Duschen (36.). Das mutige Pressing stellten die Wiesbadener bis zur Pause ein.

Egal, welche Pläne sich die dezimierten Gäste für den zweiten Abschnitt gesetzt hatten, 100 Sekunden nach Wiederanpfiff waren sie hinfällig. Nach einer sehenswerten Kombination schlenzte Lewerenz zum 2:0 ein (47.). Und die Show des 25-Jährigen ging weiter. Die Störche eroberten das Leder und Lewerenz veredelte nach maßgenauem Steilpass mit seinem dritten Treffer (54.). Mittlerweile war das Spitzenspiel zu einer Kieler Machtdemonstration geworden. Die in warnwestengelben Jerseys spielenden Wiesbadener kamen über eine Geleitschutzfunktion kaum noch hinaus. Holstein hatte den Ball, kontrollierte das Geschehen und dachte nicht daran, den SVWW noch einmal in die Nähe des ungeprüften Kenneth Kronholm kommen zu lassen. So verstrichen die Minuten mit stimmungsvollen Gesängen und Kieler Einbahnstraßenfußball ganz nach dem Geschmack der 5.767 Fans und der Dreier blieb an der Förde.

Stimmen nach dem Spiel

Steven Lewerenz: „Das war heute eine super Mannschaftsleistung. Wir hatten nur fünf Minuten, in der wir nach dem Ausgleich etwas geschwommen haben, aber darüber hinaus haben wir einen starken Gegner durchweg kontrolliert. So wollten wir spielen, so haben wir gespielt.“

Rafael Czichos: „Wir waren von Anfang an präsent sein, sind verdient in Führung gegangen und dann hat uns der Platzverweis in die Karten gespielt. Nach hinten raus haben wir es souverän runter gespielt und verdient gewonnen.“

KSV-Sportchef Ralf Becker: „Auch wenn da Ergebnis deutlich war, es war ein hartes Spiel gegen einen starken Gegner. Mit dem 3:0 war das Spiel zwar entschieden, aber bis dahin war es ein hartes Stück Arbeit.“

SVWW-Trainer Rüdiger Rehm: „Wir haben bei einer Standardsituation nicht gut aufgepasst, müssen danach aber das 1:1 machen. Nach der Gelb-Roten Karte war das Spiel vorentschieden, nach den zwei Toren kurz nach der Halbzeit dann endgültig entschieden. Ich hoffe, dass nicht nur wir beiden Trainer das Spiel gut analysieren, sondern auch das Schiedsrichtertrio.“ KSV

Trainer Markus Anfang: „Wir sind gut in das Spiel gekommen. Wir wussten, dass es schwer wird gegen Wiesbaden. Nachdem wir das Führungstor gemacht haben, waren wir fünf Minuten im Tiefschlaf. Manchmal reicht das, um die Punkte herzugeben. Mit einem Mann mehr, ist es oft schwerer als man meint, daher ein Kompliment an meine Mannschaft. Das zweite und dritte Tor waren richtig gut rausgespielt, danach haben wir dann die Kontrolle behalten.“

Spielinfo

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Hoheneder, Czichos, Lenz – Peitz – Schindler (59. Siedschlag), Drexler, Bieler, Lewerenz (64. Sicker)- Ducksch (76. Fetsch). Trainer: Anfang
SV Wehen Wiesbaden: Kolke – Mockenhaupt, Dams, Ruprecht, Mintzel – Pezzoni, Andrich (73. Breitkreuz) – Mrowca, Lorenz – Schnellbacher (83. Müller), Schäffler (63. Schwadorf). Trainer: Rehm
Schiedsrichter: Skorczyk (Braunschweig)
Tore: 1:0 Lewerenz (12.), 2:0 Lewerenz (47.), 3:0 Lewerenz (54.)
Zuschauer: 5.767
Gelb-Rote Karte: Lorenz (36.)

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