Markus Anfang sehr zufrieden

Interview zum Abschluss des Trainingslagers in Spanien

Die KSV Holstein bereitete sich vom 4. bis 11. Januar an der spanischen Mittelmeerküste auf die am 28. Januar beginnende Punktrunde in der 3. Liga vor. 27 Spieler, 7 Arbeitstage, 14 Einheiten, ein 5:2 (4:1)-Sieg gegen den Zweitligisten Gimnastic de Tarragona – die Zahlen lesen sich gut. Und Trainer Markus Anfang zieht eine entsprechend positive Bilanz seines ersten Trainingslagers mit den Störchen.

Markus, wie zufrieden bist Du mit dem Trainingslager?

Sehr, ich finde, dass diese Woche richtig gut gelaufen ist. Wir haben die Inhalte, die wir vermitteln wollten, umsetzen können und konnten viele Einheiten absolvieren. Das war unser Ziel gewesen. Und bis auf Utku Sen, der leider vorzeitig abreisen musste (Schmerzen in der Fußsohle), hat sich kein Spieler verletzt. Die Jungs haben richtig gut mitgezogen und gezeigt, dass sie auch im Weihnachtsurlaub gut gearbeitet haben. Ihr physischer Zustand war schon vor dem Trainingslager gut gewesen. Ein großer Vorteil war das schöne Wetter, so konnten wir unter anderem immer wieder die Einheiten auf dem Platz unterbrechen, um Details anzusprechen, ohne dass jemand frieren musste.

Welche Schwerpunkte hast Du gesetzt?

Wichtig war uns, dass wir viel mit dem Ball arbeiten, deshalb gab es hier auch keine Waldläufe. Eine Einheit ohne Ball ist aus meiner Sicht eine verlorene Einheit. Es sollten immer alle in Bewegung sein, aber, abgesehen von den athletischen Übungen, eben mit dem Ball am Fuß. Wir haben uns von Grund auf noch einmal mit unserem Spiel beschäftigt und dabei alle Spieler mitgenommen. Das war in dieser Form in der laufenden Saison nicht möglich gewesen. Jeder soll in der Lage sein, unser System umsetzen zu können. Wir wollen so viele Spieler wie möglich auf unserem Weg mitnehmen. Und im Trainingslager hat jeder noch einmal die Chance bekommen, sich zu präsentieren.

In einigen Spielen fehlte den Störchen im bisherigen Saisonverlauf die Effektivität vor dem Tor. Habt Ihr daran auch gearbeitet?

Ein klassisches Torschuss-Training haben wir nicht gemacht, aber der Abschluss war Bestandteil jeder Einheit mit zwei Toren. Wenn wir das Spiel in die Schnittstellen trainieren, Lösungen für Überzahlsituationen suchen, Varianten gegen einen tief stehenden Gegner einstudieren und an unserem Angriffspressing feilen, ist der Abschluss immer dabei. Daran werden wir in Kiel noch intensiver arbeiten, weil wir dann wieder auf kleineren Spielfeldern trainieren. In Spanien war es uns wichtig, dass wir auch intensiv im athletischen Bereich arbeiten, deshalb waren hier die Felder größer.

Wie bist Du als Trainertyp? Kontrollierst Du beispielsweise, ob die Bettruhe eingehalten wird?

Nein, ich habe es schon als Spieler geschätzt, Freiräume zu haben. Und das halte ich als Trainer mit meiner Mannschaft nicht anders. Ein Trainer, der sich in jedes Thema einmischt, verbraucht sich schnell. Ich lasse die Spieler in Ruhe, wir sehen uns nahezu jeden Tag, da ist ein wenig Abstand ganz gut.

Wie geht die Vorbereitung bis zum Ende der Winterpause weiter?

Wir haben in der kommenden Woche noch zwei Testspiele (SonderjyskE, 19. Januar, ETSV Weiche, 21. Januar), in denen alle Spieler ihre Einsatzzeiten bekommen, um sich zeigen zu können. Dann werden wir sehen, wer vor dem ersten Punktspiel auf welchem Stand ist. Wer in der ersten Elf stehen könnte, wer von der Bank kommt, wer darum kämpfen muss, den Sprung in den 18er-Kader zu schaffen. Da wir an einem Sonnabend gegen Weiche spielen, haben wir unmittelbar vor dem Punktspiel beim FSV Frankfurt (28. Januar, 14 Uhr) wieder unsere ganz normalen Abläufe in einer Trainingswoche.

Was wünscht Du Dir für den Rest dieser Saison?

Wir haben bisher richtig guten Fußball gespielt, leider ist es uns noch zu selten gelungen, uns dafür auch entsprechend zu belohnen. Immer dann, wenn wir einen richtig großen Schritt in der Tabelle machen konnten, haben wir diese Chance verpasst. Unser Anspruch ist, in den oberen Regionen mitzuspielen, und die Mannschaft hat die dafür nötige Qualität. Aber wir müssen uns an Ergebnissen messen lassen. Und das ist in einigen Spielen, in denen wir die bessere Mannschaft gewesen sind, sie aber nicht gewonnen haben, der Knackpunkt gewesen. Für mich als Trainer ist die Entwicklung der Mannschaft viel wichtiger als die nackten Zahlen. Aber unsere Arbeit, auch die der Spieler, wird in Ergebnissen bewertet. Und daran müssen wir uns messen lassen. Ich bin, auch nach den Eindrücken dieses Trainingslagers, sehr zuversichtlich, dass wir eine richtig gute Rückrunde spielen werden.

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter