Mi. 19.00 Uhr: Eintracht Nordhorn – Holstein Kiel

Oberliga Nord

Den Fußballern des Oberliga-Spitzenreiters Holstein Kiel bleibt nach der 1:2-Niederlage gegen den Landesrivalen VfB Lübeck II keine Zeit zum Verschnaufen. Bereits am morgigen Mittwoch um 19.00 Uhr stehen die Störche im Stadion am Heideweg gegen Eintracht Nordhorn in der Pflicht. „Gut für uns, dass es bereits morgen weitergeht, denn so können wir alles daran setzen, die verschenkten Zähler schnell auf unser Konto zu packen“, ist Holstein-Kapitän Sven Boy froh, wenige Tage nach dem „dunklen Tag von Lübeck“ Wiedergutmachung betreiben zu können.

Trainer Peter Vollmann hat zu Wochenbeginn gemeinsam mit seiner Mannschaft die Pleite im Landesderby sportlich und psychisch analysiert. Ob die Elf, die in Lübeck auf dem Platz stand, die Chance zur Rehabilitierung erhält, lässt Vollmann noch offen und behält sich Veränderungen vor. Auf jeden Fall wird der Kieler Trainer auf Heiko Petersen verzichten müssen, der an einer Adduktoren-Zerrung laboriert. Im Mittelfeld drängen sich mit Matthias Hummel, Hauke Brückner und Youngster Kevin Schulz, der in dieser Saison zu den Leistungsträgern der U23-Mannschaft gehört, drei Kandidaten für den freigewordenen Platz auf.

„Wir müssen das Spiel gewinnen“, weiß Vollmann vor der Fahrt in die Grafschaft Bentheim um die Drucksituation und hofft, „dass die Mannschaft jetzt die Zeichen erkannt hat“ und mit „Elan, Druck und Kampf“ zu Werke gehen wird. Auch in der zuletzt wenig überzeugenden Offensiv-Abteilung stehen die Akteure auf dem Prüfstand. KSV-Torjäger Nummer 1, Michael Holt, wirkte in den letzten Wochen gehemmt, der Litauer Dmitrijus Guscinas glücklos und Mariusz Zmijak wenig selbstbewusst. Mit Tim Wulff und Nico Schrum drängten sich zuletzt im Training zwei Youngster für die Startelf auf. Erleben die Fans in Nordhorn eine neuformierte Abteilung Attacke?

Die KSV ist vor dem Gang nach Nordhorn sicherlich gewarnt. In der Rückrunde ist die Eintracht am Heideweg noch ungeschlagen, holte in den fünf Partien vor heimischer Kulisse elf von fünfzehn möglichen Punkten. Zwar mussten die Grafschafter den Traum von der Regionalliga-Qualifikation frühzeitig begraben, doch unter Shefqet Lajci, der Mitte der Vorrunde das Kommando von Jochen Wessels übernahm, landete Nordhorn einige Achtungserfolge. Vor allem mit dem prestigeträchtigen Derbyerfolg gegen den SV Meppen und dem 1:0-Sieg Ende März beim Spitzenteam Altona 93 ließ die Eintracht aufhorchen.

Auch wenn der Regionalliga-Zug für die Lajci-Elf längst abgefahren ist, geht der Blick am Heideweg in die Zukunft. Bis zum Herbst entsteht im Stadion des Fußball-Oberligisten eine neue Tribüne mit gut 2000 Plätzen. Damit erhöht sich die Zuschauerkapazität auf 8000. Parallel treibt Trainerfuchs Lajci den Aufbau einer starken Mannschaft voran, um spätestens in der kommenden Saison wieder ans Tor zur Regionalliga Nord klopfen zu können. Eine Überraschung gegen den Tabellenführer aus Kiel würde den Nordhorner Zukunfstplänen sicherlich zusätzlichen Auftrieb und reichlich Motivation für die kommende Saison in der Oberliga Niedersachsen geben.

Holstein wird sich auf alle Fälle mächtig ins Zeug legen müssen, um die drei für den Kieler „Seelenfrieden“ benötigten Zähler in die Landeshauptstadt mitzunehmen. Die Störche steigen morgen früh um 8.00 Uhr in den Mannschaftsbus, um sich auf die mit 385 Kilometern längste Dienstreise der Saison zu begeben. (Patrick Nawe)

Foto: Trainerfuchs Shefqet Lajci plant die Nordhorner Fußballzukunft und hofft gegen die Störche auf eine Überraschung.

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