Mi. 19 Uhr: Holstein Kiel – SpVgg Unterhaching

3. Liga

Heute um 19 Uhr empfangen die Kieler Störche im Holsten-Stadion den Tabellensiebzehnten SpVgg Unterhaching. Für Christian Wück und seine Mannschaft erneut eine eminent wichtige Begegnung im Kampf um den Klassenerhalt.

Weltmeisterlicher Glanz im Generali Sportpark am gestrigen Vormittag. Der 52-Jährige Klaus Augenthaler leitete sein erstes Training beim Drittligisten und heutigen Gegner der KSV. Der siebenfache Deutsche Meister soll den Münchener Vorortverein vor dem Absturz in die Regionalliga retten. „Es ist eine prekäre Situation. Wir haben noch elf Spiele Zeit, die Klasse zu halten und ich bin überzeugt, dass wir das schaffen. Ich habe schon schlimmere Situationen erlebt“, kommentierte Augenthaler seinen Amtsantritt auf der Webseite der SpVgg Unterhaching.

Bei den Gästen von der Isar wurden neben dem Aufsehen erregenden Trainerwechsel am Dienstag weitere gravierende Veränderungen vorgenommen. Auf eigenen Wunsch zieht sich Manager Norbert Hartmann aus dem operativen Tagesgeschäft zurück und begibt sich in eine Funktion als Berater des Präsidiums. Seine Position wird ab sofort vom bisherigen Teammanager und Marketingleiter Ralf Bucher eingenommen. Überdies kehrt auch Francisco Copado zur SpVgg zurück. Er fungiert künftig als Sportlicher Leiter. „Wir wollen wieder ein starkes Team werden, zwischen dem keine Differenzen bestehen und aggressiv ins Fußballgeschäft zurückkommen“, sagte Präsident Engelbert Kupka. Am liebsten soll sich der Ruck durch den Verein schon heute in Kiel positiv auf die Leistung der Mannschaft auswirken. Doch die KSV Holstein wird dagegen halten wollen.

Zwar grassiert im Storchennest derzeit ein unangenehmer Magen-Darm-Virus, doch Trainer Christian Wück ist davon überzeugt, heute um 19 Uhr eine schlagkräftige und hoch motivierte Elf ins Rennen schicken zu können. „Geredet wurde jetzt genug, wir sitzen alle in einem Boot“, will Wück nach der bitteren Niederlage in Heidenheim und den letzten Negativerlebnisse mit seinem Team Taten sprechen lassen. „Die Wahrheit liegt auf dem Platz“, bemühte Wück angesichts der prekären sportlichen Lage grundlegende Fußball-Weisheiten.

Für den Ex-Profi geht es momentan „24 Stunden am Tag nur um Holstein“. Und während der 90 Minuten gegen Unterhaching sollen auch seine Störche diesmal „richtig Gas geben“. „Nur mit Siegen kommen wir aus dem Tabellenkeller heraus“, zählen für Christian Wück heute nur drei Zähler. „Meine Mannschaft tut sich vor heimischer Kulisse leichter. Diese Tatsache sollte uns heute zusätzlich beflügeln“, so Wück. Bis zum Anpfiff will der Holstein-Coach die personellen Baustellen geschlossen haben, um dann zur Aufholjagd blasen zu können. Dem Debüt seines Kollegen Klaus Augenthaler auf der Bank der Gäste indes sieht der Kieler Übungsleiter gelassen entgegen: „Binnen 24 Stunden lässt sich nicht allzu viel verändern. Ohnehin schauen wir nur auf uns und nicht auf die Entwicklungen bei unseren Konkurrenten.“

Abgesehen von Peter Schyrba (Fußverletzung) sowie Kapitän Sven Boy (Rotsperre) droht heute acht weiteren Kieler Spielern aufgrund von Erkrankungen ein Ausfall. Die Mannschaft wird auf jeden Fall ein deutlich anderes Gesicht besitzen als zuletzt in Heidenheim. Aufgrund der angespannten Personalsituation werden Trainer Christian Wück und sein Assistent Bernd Heemsoth erst kurz vor dem Spielbeginn die endgültige Startformation benennen können.

Positive Signale gab es derweil aus Spielerkreisen für den Holstein-Trainer. Nach dem deprimierenden 0:3 in Heidenheim, nutzte der stellvertretende Kapitän Tim Jerat gemeinsam mit Sven Boy die Zeit, um mit Wück über die Situation am Tabellenende zu reden. „Wir sind auf den Trainer zugegangen, um ihm zu zeigen, dass er sich nicht alleine fühlen muss. So, wie wir zuletzt auswärts aufgetreten sind, geht es nicht“, so der ehemalige Wuppertaler, der von einem “guten Meinungsaustausch“ sprach. „Der Trainer gibt uns seit Wochen viel Vertrauen, es wird Zeit, dass wir Spieler das zurückzahlen“, meinte Jerat gegenüber den Kieler Nachrichten.

Heute geht es 90 Minuten lang um die wichtigsten Qualitäten im Kampf um die 3. Liga: Kampf, Einsatz und Leidenschaft. Die Störche wollen mit einem Kraftakt einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Und die Mannschaft baut dabei zusätzlich auf das Kieler Publikum, das gegen Offenbach für tolle Unterstützung sorgte.

Foto: Für Holstein-Coach Christian Wück zählen heute nur drei Zähler.

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