Mit Nellie gegen Hertha in Führung gehen

Holstein Kiel – Hertha BSC Berlin II

Wenn die KSV Holstein am Freitag-Abend Hertha BSC Berlin II
empfängt, wünschen sich alle Störche-Anhänger wohl nur eins: Bloß nicht wieder
einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Auch wenn zuletzt viermal in Folge
ein 0:1 ausgeglichen und sogar dreimal in einen Sieg gedreht werden konnte.
Eine frühe Führung könnte der zuletzt häufig geforderten Abwehr zusätzliche
Stabilität verleihen und die Fans ebenso früh in Euphorie versetzen. Nach jedem
Holstein-Treffer wird übrigens weiterhin mit „Nellie“ gejubelt: Die
Störche-Fans stimmten eindeutig für den Song über den intelligenten Elefanten
als Torhymne.

Mit Genuss werden viele Holstein-Fans an das letzte
Heimspiel ihrer Störche gegen die „kleine Hertha“ zurückdenken. Mit 5:0 wurde
der Gast aus der Hauptstadt nach Hause geschickt. Bereits zur Pause schmeckten
Wurst und Bier besonders gut. Marco Steil, Flo Meyer, Jacobs Sachs und ein
Berliner Eigentor hatten den Halbzeitstand von 4:0 hergestellt. Ein solches
Ergebnis würde Trainer Thorsten Gutzeit nur zu gerne auf der LED-Wand im
Holstein-Stadion aufblitzen sehen, hat aber derzeit ganz andere Ziele vor
Augen: „Wir haben in Magdeburg viele Fehler gemacht, die wir abstellen müssen.
Hinten muss die Null stehen und vorne das Verhältnis aus Einsatz und Ertrag
optimiert werden. Wir haben in dieser Saison bereits gezeigt, dass wir beides
können.“

Berzel oder Schulz?

Für die von Gutzeit geforderte Stabilität muss eine
umformierte Viererkette sorgen. Abwehrchef und Kapitän Christian Jürgensen
fällt nach seinem Kapselriss im Sprunggelenk mindestens für die nächsten vier
Wochen aus. Die Spielführerbinde wird Stellvertreter Rafael Kazior übernehmen,
für die Innenverteidigerposition hat Trainer Thorsten Gutzeit zwei Optionen:
„Aaron Berzel und Kevin Schulz können Jürgis Ausfall kompensieren. Natürlich
spricht derzeit einiges für Aaron, der schon in Magdeburg eingewechselt wurde.“
Neue Hiobsbotschaften im Personalbereich gibt es aktuell keine. Flo Meyer fällt
weiter wegen einer Schulterverletzung aus. Deran Toksöz kämpft sich nach seiner
45-minütigen Rückkehr bei der U23 am vergangenen Wochenende weiter an das Team
heran. Und Marc Heider ist nach seiner Kniereizung wieder einsatzfähig.

Rückkehr für Kurtaj

„Auch wenn wir viermal einen Rückstand aufgeholt und zehn
Punkte geholt haben, wollen wir endlich mal in Führung gehen und nicht einem
Rückstand hinterherlaufen“, schaut Gutzeit auf das Spiel gegen Hertha voraus,
in dem er auf einen seiner ehemaligen Schützlinge aus Zeiten als KSV-U19-Trainer
treffen wird. Gramoz Kurtaj, der im Juli 2010 zur Hertha wechselte, entwickelt sich in
Berlin allmählich zum Stammspieler, absolvierte 28 Saisonspiele und durfte bereits
einige Male
bei den Bundesliga-Profis mittrainieren. „Wie Gramoz ist die gesamte Mannschaft
technisch gut ausgebildet und versucht mit gutem Fußball zum Erfolg zu kommen“,
erklärt Thorsten Gutzeit und wittert darin gleichzeitig eine Chance. Der 1.FC
Magdeburg hielt im letzten Spiel mit Kampf, Einsatz und Leidenschaft dagegen.

Nellie the Elephant

Glaubt man der Statistik wird morgen im Holstein-Stadion auf
jeden Fall gejubelt: In den bisherigen drei Heimspielen schossen die Störche mindestens
drei Tore, sodass „Nellie the Elephant“ zum Einsatz kam. Dies wird auch morgen
der Fall sein, denn in einer Abstimmung unter den Fans erhielt der Klassiker
von den Toy Dolls 64 Prozent der 6.465 abgegebenen Stimmen. Die Konkurrenten Fred
Feuerstein (Jabadabadu), Don Omar [&] Lucenzo (Danza Kuduro) und Markus
Becker (Ich glaub es geht schon wieder los) dürfen woanders jubeln. Bleibt also
nur noch abzuwarten, wann Nellie zum ersten Mal durch das Holstein-Stadion
trompetet. Anstoß ist jedenfalls um 19 Uhr.

Das spielfreie Wochenende darauf nutzen die Störche mit
einem Testspiel bei Eintracht Braunschweig. Anstoß am 7. Oktober ist um 16 Uhr.

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