Potsdam gewinnt den Nordcup

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Die Holstein Woman haben beim Nordcup vor 3500 Zuschauern ganz knapp den Einzug in das Halbfinale verpasst und erkämpften sich Rang fünf. Nach dem 2:0-Erfolg gegen Werder Bremen verloren die Kielerinnen gegen Essen-Schönebeck (0:1), den Hamburger SV (0:1) und Turbine Potsdam (0:1). Das 1:1-Unentschieden gegen den FFC Oldesloe und der 2:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg reichten am Ende nicht mehr, weil sich der HSV im anschließenden Gruppenspiel gegen Oldesloe durchsetzte. „Dennoch bin ich hochzufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft, wir haben konzentriert agiert und nie aufgegeben“, erklärte Woman-Coach Guido Gehrke.

Knapper hätte aber dabei die Entscheidung um den letzten Halbfinalplatz nicht ausfallen können. Der Hamburger SV musste in seinem letzten Gruppenspiel gegen den FFC Oldesloe bei zehn Minuten Spielzeit mit mindestens drei Toren Differenz gewinnen, um Gruppenplatz vier für das Semifinale zu erreichen. Nach drei fast geschenkten Toren unterlagen die kämpferisch überzeugenden und mit allen Kräften wehrenden Oldesloerinnen mit 1:4 dem HSV. Bei Punkt- und Tordifferenzgleichstand im Vergleich zu Holstein Kiel reichten dem Hamburger SV die mehr erzielten Tore zum Einzug ins Halbfinale. Zu mehr reichte es für die Elbstädter nicht. „Dieses Jahr war es hochverdient, dass wir ausgeschieden sind“, bilanzierte HSV-Coach Achim Feifel das Halbfinalaus mit dem 2:3 gegen Turbine Potsdam, „insgesamt war ich halt mit meiner Mannschaft nicht zufrieden wie sie aufgetreten ist. Fehlende Dynamik, fehlende Aggressivität und spielerisch und technisch viel zu viele Fehler. Das war nichts, da bin ich nicht zufrieden. Herzlichen Dank für die tolle Organisation. Es war ein super Turnier. Wir freuen uns jedes Jahr darauf.“

Im zweiten Spiel der letzten vier Erstligisten unter sich unterlag die SG Essen-Schönebeck dem Titelverteidiger VfL Wolfsburg in allerletzter Sekunde mit 0:1. Viele lobende Worte fand SG-Trainer Ralf Agolli auf der Pressekonferenz für den Nordcup. „Kiel ist für mich die Nummer eins, wir freuen uns auf die Einladung jedes Jahr. Es ist top organisert. Ich glaube das Masters nächste Woche ist nicht besser. Auch von der Zuschauerresonanz ist es ein tolles Turnier. Wir fühlen uns wohl hier.“ Das sahen die Zuschauer auch bei den Spielen der technisch sehr beschlagenen Ex-Nationalspielerin Melanie Hoffmann oder Jungtalent Sofia Nati. Überhaupt war das Niveau in der Sparkassen-Arena in allen Belangen sehr hoch. Der Ball lief flüssig durch die eigenen Reihen. Und auch viele sehr rassige Zweikämpfe verliehen der Veranstaltung das Prädikat top. Steffi Jones, OK-Chefin der Frauen-Fußball-WM in Deutschland, überzeugte sich vor Ort davon. Die Ex-Nationalspielerin stand bei der Siegerehrung des Nordcup Pate. Bei der Auslosung zum Landespokalhalbfinale zog die 37jährige die Paarungen Rot-Schwarz Kiel gegen Tura Meldorf sowie FFC Oldesloe II gegen Goldebek/Arlewatt aus dem Topf. Zudem wurde die Mädchenmannschaft des Marner TV geehrt.

Insgesamt gab es für die Zuschauer 72 Tore zu sehen. Alle Teams versprühten viel Offensivduft. Wobei Agolli dies auch mit einem weinenden Auge sah. „Ich hätte mir gewünscht, dass meine Mannschaft nicht so euphorisch ist. Das hat sie getan. Sie haben zu euphorisch nach vorne gespielt, haben sehr offensiv gespielt. In einigen Spielen sind sie in Schönheit gestorben.“ Der erfrischende Fußball der SG Essen-Schönbeck gefiel jedoch den Zuschauern. Auch die Spielweise der zweigeteilten – die andere Hälfte weilte beim internationalen Turnier in Jöllenbek/Bielefeld – Potsdamer Mannschaft. „Hallenfußball ist das A und O für uns“, erklärte (Co)Trainer Dirk Heinrichs, „das kommt unserem Fußball entgegen. Kurzpassspiel, Zweikampfführung, Kombinationsfußball, das kannst du alles in der Halle machen. Und nach hinten raus kannst du natürlich etwas für die Kondition tun. Es ist super in so einer Halle zu spielen. Eigentlich will jeder Fußball dort spielen. Atmosphäre, herrliche Bedingungen eigentlich und das Drumherum ist auch ok. Wenn dann im Endspiel nach einem torlosen Remis gegen den Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg nach Neun-Meter-Schießen der Nordcup erstmals nach Potsdam wandert, ist die großartige Sparkassen-Arena der richtige Ort für solch einen Erfolg.

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Foto: Hamburgs Nina Brüggemann im Zweikampf mit Christina Krause.

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