Revanche als Generalprobe

Fr. 19 Uhr Holstein Kiel – Hallescher FC

Welches Spiel ist wichtiger, das Duell mit dem Aufstiegskonkurrenten aus Halle oder der Hit im DFB-Pokal gegen den FSV Mainz 05? Klare Ansage von Thorsten Gutzeit: „Wir müssen den Dreier gegen Halle holen, für alles andere können wir uns nichts kaufen.“ Der Trainer sinnt außerdem seit langer Zeit auf diese Gelegenheit zur Revanche. Zum Saisonauftakt unterlagen die Störche im Hinspiel bei den Saalestädter mit 0:1. Ärgerlich, denn die Störche verschossen einen Elfmeter zur Führung, der den Spielverlauf maßgeblich beeinflusst hätte. Als letztes Ligaspiel im Jahr 2011 erwartet die Kielern ein Duell, vor dem ein Trainer zur Einschwörung eigentlich nichts zu sagen braucht. Die Vorzeichen Revanche und Pokalknaller sollten Motivation pur sein.

Die Trainer aller Regionalligisten hatten vor der Saison ein gutes Näschen, was die Titelfavoriten betrifft. Alle 17 Übungsleiter erkoren Leipzig als ersten Titelkandidaten, 14 nannten Kiel und immerhin 13 Halle. Würde man aktuell die Frage wiederholen, würde sich vermutlich kein Trainer festlegen wollen. Jedes Team des Spitzentrios Kiel, Leipzig und Halle hat seine Stärken, arbeitet aber auch akribisch, kleinere Schwächen abzustellen. Die Stärke des morgigen Holstein-Gegners Hallescher FC ist beeindruckend: Nur acht Treffer kassierten die Saalestädter in 17 Spielen. Am vergangenen Wochenende scheiterte selbst Spitzenreiter RB Leipzig kläglich an der kampfstarken HFC-Defensive. Im Gegenzug klingelt es aber auch vorne zu selten.„23 erzielte Treffer sind für eine Spitzenmannschaft eindeutig zu wenig. Wir müssen unsere Torgefährlichkeit steigern, um weiter oben mitzumischen“, macht auch HFC-Trainer Sven Köhler klar.

„Wir brauchen jede Stimme!“

Auch Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit hat sich viele Gedanken gemacht, wie seine Störche die Defensive der Hallenser aushebeln könnte, ließ sich im heutigen Pressegespräch allerdings nicht in die Karten schauen: „Uns ist das Markenzeichen des HFC wohl bekannt“, entgegnete der KSV-Trainer ruhig und fuhr fort: „Wir freuen unsauf ein interessantes Duell zweier Teams auf Augenhöhe. Und es geht um viel!“ Personell hatte Gutzeit heute eine gute und eine schlechte Nachricht. Während Fiete Sykora seine Wadenverletzung auskuriert hat, fällt Abwehrhüne Marco Steil weiter aus und wird nicht bei der Fortsetzung des Projekts „Weiße Weste“ mitwirken können. Immerhin kann die KSV morgen im zehnten Heimspiel den zehnten Sieg einfahren. Eine entscheidende Rolle sprach Gutzeit dabei auch den Zuschauern zu: „An alle Fans:Wir brauchen jede Stimme und wollen mit einem Sieg gegen Halle auf Platz 1 überwintern.“ Anstoß ist um 19 Uhr im Holstein-Stadion.

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