Riecks reist: Teil 2 – FC Basel

Der NLZ-Coach Christian Riecks hospitiert bei Vereinen im In- und Ausland – und berichtet hier darüber

Moin an die Förde,
mein Name ist Christian Riecks und ich bin seit Februar 2012 für die Jungstörche aktiv.In diesem Jahr mache ich ein sogenanntes „Sabattical“ und hospitiere dabei bei verschiedenen Vereinen im In- und Ausland. So erhoffe ich mir, mit einem großen Fundus an Ideen an die Förde zurückzukommen, um die Nachwuchsarbeit bei der KSV weiter voranzubringen. In loser Folge werde ich hier über meine Erfahrungen und Erlebnisse berichten.
In den vergangenen zwei Wochen durfte ich in die Nachwuchsarbeit des FC Basel „schnuppern“. Hier wurden u.a. Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka, Yann Sommer und auch Roman Bürki ausgebildet.Wie schon bei den Profis ist der FCB auch im Nachwuchs der erfolgreichste Verein in der Schweiz. Die finanziellen Einflüsse durch die Champions-League-Jahre machen sich durchaus im Nachwuchs bemerkbar. So installierte die Ehrenpräsidentin eine Stiftung, mit der der Campus für die Nachwuchsarbeit über nationale und internationale „Sponsoren“ gebaut wurde. Hier sind die Teams ab der U15 beheimatet. Inklusive zweier Krafträume, einem „Kältebad“ für 12 Spieler, einer Behandlungsfläche für die Physiotherapeuten, die Umkleidekabinen für die Teams, einer Mensa, einem Kiosk und die Büroräume für Trainer und Angestellte. Dies alles wurde ausschließlich für die Nachwuchsarbeit errichtet.
Anders als die Young Boys Bern leistet sich der FC Basel Teams ab der U7. Die Teams von der U7 bis zur U9 gehören zur so genannten „Kindersportschule“. Diese gehört sowohl zum FC Basel als auch zum Partnerverein Concordia Basel. Ab der U10 haben dann beide Vereine eigene Teams. Der Leiter der Préformation, wie der Grundlagen – und Aufbaubereich in der Schweiz genannt wird, ist zuständig für die Teams von der U10 bis zur U14. Für die Kindersportschule gibt es einen eigenen Leiter und für den Bereich der „Formation“, dem Leistungsbereich, ebenfalls. Nahezu alle Trainer im Leistungsbereich in der Schweiz sind Ex-Profis.So arbeiten beim FC Basel mit Alex Frei, Mario Cantaluppi, Benjamin Huggel und Jörg Stiel Ehemalige, die auch in Deutschland noch ein Begriff sein dürften.
In Basel versucht man früh, die besten Spieler an sich zu binden. Während man in Bern versucht, die stärksten Nachwuchsspieler zur U16 zu sich zu holen, möchte Basel dies bereits zur U12/U13 tun. Durch das Dreiländereck gibt es im Nachwuchs neben schweizer Kindern und Jugendlichen auch solche aus Deutschland und aus Frankreich.
Spannend zu sehen, wie schon die Jüngsten multilingual miteinander kommunizieren. Wahnsinnig interessant fand ich auch die Tatsache, dass man Nachwuchsspielern auch in der Schweiz ab der U16 einen Vertrag geben darf, der FC Basel dies allerdings erst ab der U18 tut. Dies tun sie zum einen, weil sie davon überzeugt sind, dass ein Spieler in Basel alles hat, was er braucht, und zum anderen mit der Vorgabe an Ablösen für Nachwuchsspieler. Da die Spieler in der Regel schon sehr viele Jahre beim FC Basel spielen, sind zu zahlende Ablösen auch dementsprechend horrend.
Die Profis des FCB trainieren zwar ebenfalls auf diesem riesigen Gelände, sind aber räumlich und auch organisatorisch voneinander getrennt. Somit gibt es nur sehr wenige Berührungspunkte zwischen den Nachwuchsspielern und den Profis. Gerade diese Berührungspunkte finde ich bei Holstein wahnsinnig sympathisch.

Bis zum nächsten Mal,

Kiel Ahoi

Christian Riecks

P.S.: Wer Interesse an mehr Bildern hat, kann mir via Facebook oder Instagram gern folgen. Dort bin ich jeweils unter christianriecks zu finden.

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