Riesenstimmung bei Aufstiegssause

Kieler Rathausplatz wurde zur blau-weiß-roten Partyzone erklärt

36 Jahre hat man in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt gewartet, wieder den Sprung in das Bundesliga-Unterhaus zu schaffen: 2. Bundesliga, das ist nahezu-Fußball-Olymp. Auch nach rund 40 Jahren sind die drei Spielzeiten in der 2. Liga Nord von 1978 bis 1981 an der Förde unvergessen. Nun wurde eine neue Generation von Zweitliga-Kickern „geboren“. Auf Stelzer, Aido, Jochimiak und Neumann folgen nun Helden wie zum Beispiel Czichos, Schindler, Herrmann und Kronholm.

9243 Besucher kamen zum letzten Drittliga-Saisonspiel der Störche. „Wir holen die Meisterschaft und den Pokal, Holstein Kiel international“, peitscht vor allem der harte Kern auf der Westtribüne das Team von Beginn an nach vorne. Zwar wird es am Ende trotz des klaren 3:0-Erfolges der KSV gegen den Halleschen FC nichts mit dem Titel, den schnappte nämlich der MSV Duisburg durch den Sieg gegen Zwickau vor der Nase weg, aber der Hammer-Stimmung schadete das in keinster Weise. Die Tore von Steven Lewerenz, Marvin Ducksch und Patrick Kohlmann rissen das Kieler Fußballvolk von den Sitzen.

Nach dem Platzsturm durch die Fans machte sich die Mannschaft von Erfolgstrainer Markus Anfang im Autokorso zum Kieler Rathaus auf. Fahnenschwenkend und vom Jubel der rund 8.000 Fans auf dem Rathausplatz wird das Gebäude gestürmt, in dem es an normalen Tagen eher beherrscht zugeht. Konfetti regnet auf die Störche nieder. Es geht zu wie beim Karneval. „Oh wie ist das schön“, singen Fans, Funktionäre, Trainer und Spieler gemeinsam. Das Feuerwerk sowie die feine Lasershow, die das Rathaus in gleißendem Blau-Weiß-Rot erstrahlen lassen, besiegeln das Kieler Fußballmärchen am Sonnabendabend gegen 22.30 Uhr endgültig.

Am Donnerstag um 17 Uhr geben sich die Störche noch einmal die Ehre, empfangen den SV Eichede zum Lotto-Pokalfinale. Es dürfte erneut ein stimmungsvoller Party-Abend im Holstein-Stadion werden. Auch wenn die Partie, deren Teams sich schon jetzt angesichts der sicheren Teilnahme am DFB-Pokal 2017/18 beide als Sieger fühlen dürfen, in Kiel stattfindet, ist es offiziell ein Auswärtsspiel mit Spielort Holstein-Stadion. So wollen es die Statuten.

Als feierlicher Abschlussakkord der Erfolgssaison 2016/17 werden die Kieler Störche gegen den SV Eichede in den traditionsreichen Trikotfarben weiß-weiß-rot auflaufen. So holte die KSV 1961 die Deutsche Amateurmeisterschaft und so gelang im Juni 1978 der Aufstieg in die 2. Liga Nord. Holstein knüpft auch nach dem herausragenden Erfolg Zweitliga-Aufstieg weiter an seine Tradition an.

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter