Sanés Tor des Monats reicht nicht

Holstein Kiel – FSV Frankfurt 1:1 (1:0)

Holstein Kiel fehlen sechs Minuten zu einem verdienten Auftaktsieg in die Drittligasaison 2016/17. Vom Zweitligaabsteiger FSV Frankfurt trennten sich die Störche am Ende 1:1. 83 Minuten hatte eine umsichtige KSV-Defensive um den sicheren Schlussmann Kenneth Kronholm die Null gehalten, vorne Saliou Sané (31.) eine der vielen Kieler Chancen mit einem Tor des Monats veredelt, dann traf Fabian Schleusener zum unnötigen 1:1-Endstand .

Zum Ligaauftakt beorderte Holstein-Trainer Karsten Neitzel mit Niklas Hoheneder, Dominick Drexler und Alexander Bieler drei Neuzugänge in die Startelf. Zudem kehrte Kenneth Kronholm nach 14 Monaten Verletzungspause zurück zwischen die Pfosten.

Die Drittligsaison der KSV startete gleich mit einer Hiobsbotschaft. Der Kieler Startelfdebütant Milad Salem musste bereits nach einer Viertelstunde mit Oberschenkelproblemen vom Feld. Die Gäste machten das Spielfeld mit einem hoch stehenden 4-5-1 eng und schalteten schnell auf Offensive um. Von der Mittellinie steil geschickt, eilte Ranislav Jovanovic auf und davon, scheiterte im direkten Duell mit Kenneth Kronholm aber am stark parierenden Kieler Schlussmann (27.). Doch Holsteins Antwort kam – und wie: Steven Lewerenz umkurvte auf dem linken Flügel zwei Hessen, flankte auf Saliou Sané, der mit der Hacke aus spitzem Winkel Sören Pirson zur Führung düpierte (31.). Der Angreifer beendete damit auch in der 3. Liga seinen Torfluch vom 6. August 2014. Sechs Minuten später fällte Marc Heitmeier Dominick Drexler im Strafraum. Den berechtigten Strafstoß vergab Steven Lewerenz jedoch leichtfertig (40.).

Die Störche blieben auch im zweiten Durchgang am Drücker und hatten eine Dreifachchance für den zweiten Streich: Sané hatte im Eins-gegen-Eins mit Pirson Pech, nach dem Lattenabpraller blockte Bentley Bahn einen Drexler-Schuss und am Ende zirkelte Manuel Janzer einen Meter neben das Tor (55.). Nach einer Stunde hebelte Lewerenz aus acht Metern drüber. Nach einem öffnenden Pass von Alexander Bieler chipte Drexler das Leder aus spitzem Winkel an den Frankfurt Schlussmann Pirson (71.). Bieler verzog aus 19 Metern knapp am langen Pfosten (76.). Der FSV riskierte in den letzten zehn Minuten mehr und traf nach einer Ecke zum Ausgleich: Am zweiten Pfosten nickte Fabian Schleusener kurz ein (84.). Mit dem zweiten Kieler Treffer wäre das Spiel wohl entschieden gewesen.

Stimmen nach dem Spiel

Saliou Sané:„Das 1:1 ist nicht befriedigend. Wir waren die bessere Mannschaft gegen starke Frankfurter, haben das Spiel kontrolliert, bekommen aber leider das späte Gegentor. Natürlich müssen wir vorher aus den vielen Chancen das zweite Tor machen. Die Leistung hat aber gestimmt.“

Milad Salem:„Wir haben ein gutes Spiel gemacht, darauf können wir aufbauen. Wir müssen natürlich unsere Chancen besser nutzen. Was meinen Oberschenkel betrifft, hat es vorhin einmal richtig eingestochen Ich hoffe, dass es nichts Schlimmeres ist.“

Roland Vrabec (Trainer FSV Frankfurt): „Ich denke, dass wir in den 30 Minuten ganz ordentlich im Spiel waren. Wir hatten zwei gute Möglichkeiten durch Jovanovic und das Tor, das nicht gegeben wurde. Nach dem 0:1 und dem Elfmeter, den Sören Pirson gehalten hat, hatten wir einen großen Bruch in unserem Spiel. Wir haben den Faden verloren und bis zur 60. Minute gebraucht, bis wir uns wieder reingebissen haben. Am Ende haben wir durch einen Standard den Ausgleich gemacht. Ich bin glücklich, dass wir das Tor noch gemacht haben. Damit können wir zufrieden nach Hause fahren.“

Karsten Neitzel (Trainer Holstein Kiel): „Wir sind mit dem Ergebnis total unzufrieden. Wir haben über 90 Minuten ein gutes Spiel gemacht, aber Fußball ist und bleibt ein Ergebnissport. Deswegen ist das Ergebnis für uns brutal. Man muss der Mannschaft den einen Vorwurf machen, dass sie in der richtig guten Phase das 2:0 nicht gemacht hat. Am Ende des Spiels wurden wir mit einem Standard bestraft. Das ist natürlich sehr bitter. Standards sind eigentlich leichter zu verteidigen als Dinge, die aus dem Spielgeschehen heraus entstehen. Der zweite Vorwurf, den man der Mannschaft machen muss, ist, dass sie den Standard nicht verteidigt hat. Ansonsten haben wir einen guten Auftakt hinbekommen und müssen über weite Teile in Aalen daran anknüpfen. Den Ausgleichstreffer müssen wir unter der Woche aus den Kleidern schütteln.“

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Hoheneder, Czichos, Kohlmann – Bieler, Nyarko – Salem (16. Janzer), Lewerenz (87. Schindler) – Sané (70. Sané), Drexler. Trainer: Neitzel
FSV Frankfurt: Pirson – Schachten (46. Chihi), Schorch (57. Schäfer), Heitmeier, Corbin-Ong – Ochs, Streker – Barry (67. Kader), Bahn, Schleusener – Jovanovic. Trainer: Vrabec
Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel)
Tor: 1:0 Sané (31.), 1:1 Schleusener (84.)
Zuschauer: 5.339
Besondere Vorkommnisse: Pirson hält Foulelfmeter von Lewerenz (40.)

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