Starkes Remis bei Aufstiegskandidaten

SV Wehen Wiesbaden – Holstein Kiel 1:1 (1:0)

Holstein Kiel entführt nach einem 1:1 einen Punkt beim Aufstiegkandidaten SV Wehen Wiesbaden. Die Gastgeber gingen vor 3898 Zuschauer zum psychologisch günstigen Zeitpunkt in Führung. Kurz vor der Pause schloss der starke SVWW-Torjäger José Vunguidica präzise zum 1:0 ab (41.). Holstein ließ aber nicht locker und kam durch Tim Danneberg zum verdienten Ausgleich (80.). Das Team von Trainer Karsten Neitzel stoppte damit die Negativserie von zuletzt zwei Niederlagen in Folge, musste mit Marlon Krause aber leider erneut in der Schlussminute einen Verletzten verschmerzen. Die Störche setzten mit dem Punkt gegen die Vollmann-Elf, die zuletzt RB Leipzig und den MSV Duisburg auf heimischem Geläuf besiegt hatte, ein weiteres Ausrufezeichen in der 3. Liga.

Zur 1:2-Heimniederlage liefen die Störche zweifach verändert in der Brita-Arena auf. Fabian Wetter kehrte für Gerrit Pressel nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre auf seine Stammposition links in der Viererkette zurück. Im Angriff ersetzte Feite Sykora den verletzten Marc Heider.

Die Störche wollten die kleine Negativserie mit zuletzt zwei Niederlagen stoppen und gingen das Duell mit dem Aufstiegskandidaten aggressiv an. Der SV Wehen Wiesbaden hatte zwar mehr Ballbesitz aber gegen das starke Kieler Pressing wenig Ideen. Marlon Krause blockte SVWW-Torjäger José Vunguidica (5.). Eine unübersichtliche Situation im Kieler Strafraum konnten die Gastgeber nicht nutzen (15.). Holstein kam der Führung auch nicht näher, da das Team von Ex-Holstein-Trainer Peter Vollmann konsequent verteidigte. Als Fiete Sykora dem früheren Storch Robert Müller den Ball abluchste und in Wehens Strafraum eindrang, war Verteidiger Jovan Vidovic klärend zur Stelle (27.). Die Störche arbeiteten sich immer besser ins Spiel, hatten eine gute Chance durch Fabian Wetter nach einem Eckball, als der SVWW aus dem Nichts das Tor erzielte. Torjäger José Vunguidica wurde auf der linken Seite freigespielt und netzte platziert zum 1:0 ein (40.). Die Führung zum psychologisch günstigen Zeitpunkt, denn wenig später ging es in die Pause.

Ohne personelle Veränderungen ging es in die zweite Hälfte. Mit der Führung im Rücken trat der SV Wehen Wiesbaden entschlossener auf. Hochkonzentriert ließen die Gastgeber kaum etwas zu. Und die sonst gefährlichen Standards der Störche waren für Schlussmann Michael Gurski kein Problem. 25 Minuten vor dem Ende brachte Holstein-Trainer Karsten Neitzel mit Marcel Schied und Patrick Breitkreuz für Fiete Sykora und Casper Johansen frische Kräfte. Der SV Wehen Wiesbaden bekam das Spiel weiterhin nicht richtig in den Griff, Holstein weiter am Drücker. Das Kieler Passspielkonnte nur selten unterbunden werden. Tim Siedschlag mit einem 18-Meter-Kracher und Patrick Breitkreuz mit einem Kopfball knapp neben den langen Pfosten eröffneten die Schlussoffensive. Diesmal parierte Michael Gurski einen Kopfball von Patrick Breitkreuz nach einer Ecke reaktionsschnell (77.). Holstein ließ nicht locker und kam zum verdienten Ausgleich. Nachdem zwei Schussversuche von Rafael Kazior und Marcel Schied der Störche noch geblockt werden konnten, landete das Leder vor den Füßen von Tim Danneberg, der das Leder zum 1:1 einschob (80.). Der Treffer setzte bei Kiel weitere Kräfte frei. Eine Minute nachdem Holstein zum dritten Mal gewechselt hatte, musste Marlon Krause verletzt vom Feld. In Unterzahl brachten die Störche das 1:1 über die verbleibende Spielzeit und entführte einen Punkt nach Kiel.

Stimmen nach dem Spiel

Holsteins Sportlicher Leiter Andreas Bornemann: „Wir haben ein verdientes Ergebnis erreicht. Ärgerlich, dass die einzige echte Chance gleich zum Tor geführt hat. Wenn ich auf die letzten Spiele gegen hochkarätige Gegner zurückblicke, ist es schade, dass punktemäßig nicht mehr rausgesprungen ist.“

Maximilian Riedmüller: „Wir hatten jetzt drei Spiele gegen harte Gegner hinter uns, in denen wir gut gespielt haben. Ich bin sehr froh, dass auch wir endlich einen Punkt mitnehmen. Mit etwas Glück wäre am Ende sogar mehr drin gewesen. Aber auch mit dem einen Zähler bin ich zufrieden.

SVWW-Trainer Peter Vollmann: „Ein verdienter Punkt für Kiel. Wir haben ein Spiel auf gutem Niveau von zwei Mannschaften gesehen, die zurecht im oberen Tabellendrittel stehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die tabellarische Konstellation zum Rückspiel identisch sein wird.“

Wiesbadens Kapitän Markus Mann meinte anerkennend: „Wir haben Holstein so stark erwartet, dennoch wollten wir heute die drei Punkte hier behalten. Die Kieler werden sich sicherlich noch länger oben in der Tabelle aufhalten. Wir freuen uns heute trotzdem über den Sprung an die Tabellenspitze.“

Holstein-Trainer Karsten Neitzel: „Riesenkompliment! Wir haben uns mit einer tollen Leistung belohnt. Nach dem Spiel heute Abend denke ich, dass wir in der Liga angekommen sind. Einmal mehr sind unsere Einwechselspieler, heute Breitkreuz und Schied, sofort da gewesen und haben ihren Beitrag zu dem Punktgewinn geleistet. Einziger Wermutstropfen ist die Verletzung von Marlon Krause.“

SV Wehen Wiesbaden: Gurski – Ahlschwede, Wiemann, Vidovic, Perger – Rob. Müller, Mann – Jänicke (79. Wolfert), Book (64. Wießmeier), Mintzel (72. Bandzik) – Vunguidica. Trainer: Vollmann.

Holstein Kiel: Riedmüller – Herrmann, Gebers, Wahl, Wetter – Siedschlag, Krause, Danneberg, Johansen (65. Breitkreuz) – Kazior (87. Hartmann), Sykora (65. Schied). Trainer: Neitzel.

Schiedsrichter: Perl (Pullach)

Tore: 1:0 Vunguidica (41.), 1:1 Danneberg (80.)

Zuschauer: 3898

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