Starkes Remis gegen Tabellenzweiten

Holstein Kiel – VfL Wolfsburg 1:1

Der Aufwärtstrend der letzten Wochen setzt sich fort. Die Kieler Störche sicherten sich gegen den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg II einen verdienten Zähler. Den Führungstreffer der Wölfe durch Sebastian Polter (34.) egalisierte der ehemalige Wolfsburger Karsten Fischer nur 60 Sekunden später mit einem 14-Meter-Hammer.

Die KSV Holstein begann mit der selben Starformation wie beim 1:0-Sieg am Sonntag gegen Meuselwitz, sah sich aber einem Gegner anderen Kalibers gegenüber. Die aufstiegsambitionierten Wolfsburger übernahmen zunächst das Spielgeschehen, während die Störche versuchten, die Offensivbemühungen der Wölfe früh zu stören und so Gegenangriffe zu starten. Beide Abwehrreihen standen zunächst sicher und konnten hüben wie drüben Zählbares vermeiden, von Minute zu Minute häuften sich dafür die Standards. Nach der fünften Ecke für den VfL Wolfsburg II klingelte es im Kasten von Michael Frech. VfL-Goalgetter Sebastian Polter erzielte per Kopf aus kurzer Distanz seinen 17. Saisontreffer und das 1:0 für die Gäste (34.). Offenbar pure Motivation für die KSV, die sofort zum Gegnangriff ansetzte, der zur dritten Holstein-Ecke führte und diese den Ausgleich brachte. Karsten Fischer hatte sich im Rückraum frei gestohlen und aus 14 Metern zum 1:1 Ausgleich eingeschossen (35.). Halbzeitstand 1:1.

Der Ausgleich hatte Holstein Selbstvertrauen gegeben und das Gutzeit-Team war dem Tabellenzweiten jetzt ebenbürtig. In der 55. Minute beinahe die Führung für die Störche nach einer sehenswerten Kombination von Jaroslaw Lindner und Steve Müller – doch Müller setzte den Ball knapp neben den Pfosten. In der letzten halben Stunde zeigten beide Teams immer wieder gute, offensive Ansätze, waren in der Defensive aber ebenso gut aufgestellt. In der Schlussphase versuchten beide Teams nochmals alles: Erst segelte der eingewechselte Fiete Sykora in guter Position knapp an einem Freistoß von Karsten Fischer vorbei (83.), dann setzten die Wölfe zum finalen Schlussspurt an, scheiterten aber entweder an der KSV-Defensive oder an Schlussmann Michael Frech. Endstand: 1:1.

„Ich freue mich natürlich über meinen Treffer gegen die alten Teamkollegen, aber viel lieber hätte ich die drei Zähler mitgenommen“, kommentierte Torschütze Fischer nach Remis. „Dennoch setzt sich unser positiver Trend fort“, so Fischer. Holsteins Sportlicher Leiter Andreas Bornemann zeigte sich zufrieden mit der Vorstellung der Störche: „Das war ein gutes Spiel gegen eine Spitzenmannschaft und ein zufriedenstellendes Ergebnis.“

„Wir waren heute viel zu unentschlossen“, ärgerte sich VfL-Coach Lorenz-Günther Köstner über die verschenkten Zähler. „Den Gegentreffer müssen wir unserem Torschützen Sebastian Polter ankreiden, sein Fehler ermöglichte den Kielern den Ausgleich. Ich muss meiner Mannschaft dennoch ein Kompliment machen, denn vor allem die jüngsten Spieler haben sich sehr gut aus der Affäre gezogen. Heute hat, so glaube ich, die bessere Mannschaft Punkte liegen gelassen“, kommentierte der Gästetrainer das Remis.

KSV-Coach Thorsten Gutzeit meinte nach dem Spiel: „Ich glaube schon, dass wir in den ersten 30 Minuten große Schwierigkeiten hatten. Wolfsburg war heute sehr zielstrebig. Der Rückstand war verdient. Unser Glück war es, dass wir eine Minute später zurück gekommen sind und wieder Ruhe ins Spiel gebracht haben. Eigentlich sind die Wölfe nach einer Führung schwer zu knacken. Uns ist das wenigstens teilweise gelungen. Beide Mannschaften haben sich im zweiten Durchgang weitestgehend neutralisiert. In der Schlussphase war es ein bisschen Wildwest, was wir gespielt haben. Aber insgesamt bin ich mit dem Auftritt meines Teams zufrieden.“

Die Störche rangieren weiter auf dem 7. Tabellenplatz und gastieren am Sonntag beim Halleschen FC.

Holstein Kiel:Frech – Henke, Steil, Jürgensen, Poggenberg (ab 87. Gutzeit) – Müller, Fischer – Schüßler (ab 81. Sachs), Chahed (ab 75. Sykora), Lindner – Heider

Tore: 0:1 Polter (34.), 1:1 Fischer (35.)

Zuschauer: 1.620



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