Störche feiern ersten Sieg über BL-Reserve

Holstein Kiel – FSV Mainz 05 II 1:0 (1:0)

Holstein Kiel bezwingt erstmals in dieser Saison die zweite Garnitur eines Bundesligisten. Die Störche feierten vor 7.094 Zuschauern einen verdienten 1:0-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 II. Das Tor des Tages erzielte Holstein-Kapitän Rafael Kazior per Foulelfmeter, nachdem er selbst von FSV-Schlussmann Robin Zentner gefoult worden war (43.). Insbesondere in der zweite Hälfte überzeugten pressingfreudige Störche, die die Mainzer immer wieder zu Fehlern zwangen.

Der wieder fitte Marlon Krause zurück, Patrick Auracher zurück auf die Bank – das war die einzige Änderung die KSV-Trainer Karsten Neitzel zum 1:1 der Vorwoche bei der SG Sonnenhof Großaspach vornahm.

Tempo, Pressing, Zweikämpfe, aber kaum Torchancen. Die 7.094 Kieler Zuschauer bekamen eine heiße Suppe serviert, der jedoch das Salz fehlte. Die Störche waren feldüberlegen, die Impulse aus dem Mittelfeld fanden aber zu selten den Mitspieler. Dennis Franzin verzog bei seinem Distanzversuch deutlich über das Kieler Tor (19.). Manuel Schäfflers Grätschschuss hoppelte am linken Pfosten vorbei (28.). Die Störche erarbeiteten sich viele Standards, die Freistoßflanke von Tim Siedschlag verlängerte Rafael Kazior per Kopf knapp über die Latte (33.). Aus dem Nichts hatte der Bundesliganachwuchs die bis dahin größte Chance: Philipp Klement tanzte sich durch die KSV-Defensive und wollte das Leder in die linke Ecke drehen, Kenneth Kronholm parierte den Flachschuss mit einem Blitzreflex (37.). Auf der anderen Seite erwies Robin Zentner seinen Farben einen Bärendienst: An der Strafraumkante rannte der FSV-Keeper Rafael Kazior über den Haufen, den Foulelfmeter verwandelte Holsteins Kapitän sicher zur Führung (43.) zum psychologisch günstigen Zeitpunkt. Wenig später war Pause.

Die Störche wollten an der Führung keine Zweifel aufkommen lassen und pressten gegen die U23 noch früher. Marlon Krause vrückte dabei immer wieder aus der Viererkette ins Mittelfeld, um erst gar keinen Mainzer Spielfluss aufkommen zu lassen. Schäffler jagte das Leder aus 20 Metern über das Tor (50.). Nach einem blitzsauberen Konter wurde der Abschluss von Mikkel Vendelbo geblockt (63.). Die Störche waren jetzt klar überlegen. Maik Kegel legte per Hacke auf Kazior, für dessen 23-Meter-Schuss sich Zentner mächtig strecken musste (68.). Wieder versuchte es Schäffler, verzog aber erneut (72.). Es war beeindruckend, wie die Neitzel-Elf es mittlerweile verstand, im Gegenpressing Bälle zu erobern oder den Gegner zumindest zu Fehlern zu zwingen. Da musste schon der bundesligaerfahrne Klement Akzente setzen: Mit einem Flatterball zwang der Mainzer Kronholm zur nächsten Glanztat (86.). Es sollte die einzige ernste Prüfung des Kieler Schlussmanns in der zweiten Halbzeit bleiben, wenig später pfiff der sichere Schiedsrichter Robert Schröder die Partie ab.

Stimmen nach dem Spiel

Manuel Schäffler: „Wir haben uns drauf eingestellt, dass es heute ein hartes Stück Arbeit wird, weil der Platz in einem ganz schlechten Zustand ist. Wir wussten, dass wir es nur über den Kampf schaffen können. Daher lautet unser Fazit: Abgerackert, 1:0 gewonnen und ab morgen wird sich auf Halle vorbereitet.“

Kenneth Kronholm: „Wir sind stolz auf unsere Fans! Über 7.094 gegen Mainz 05 II, das ist überragend und hat uns heute in dem schweren Spiel sehr geholfen.“

Roland Reime (Präsident Holstein Kiel): „Ich bin nervös gewesen, weil wir uns immer schwer gegen zweite Mannschaften tun. Das hat sich auch heute wieder gezeigt. Aber wir haben die drei Punkte eingefahren, das ist das einzige, was zählt.“

FSV-Trainer Sandro Schwarz: „Es war eine sehr intensive Partie. Wir sind schwer ins Spiel gekommen, haben das aber in der Defensive gut gemacht. Nach vorne hatten wir bis auf die Chance von Philipp Klement wenige Aktionen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann umgestellt und es besser gemacht, aber gegen die starken Kieler mit zwei sehr starken Innenverteidigern war es heute schwer. Wenn wir die eine oder andere Situation besser ausgespielt hätten, wäre eventuell ein Punkt möglich gewesen.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Es waren über 7000 Kieler Zuschauer da, die uns extrem geholfen haben. Das wirkt richtig motivierend. Das war heute nicht die feine technische Klinge – es ging um lange Bälle, um Disziplin, um Standardsituationen und darum, Bälle festzumachen. Da haben beide Mannschaften ein hohes Niveau auf den Platz gebracht. Wir haben das schon besser gesehen, aber freuen uns natürlich sehr über die drei Punkte.“

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Krause, Wahl, Kohlmann – Siedschlag, Kegel (88. Gebers), Vendelbo, Kazior (73. Breitkreuz) – Heider (80. Lindner), Schäffler. Trainer: Neitzel.

1. FSV Mainz 05 II: Zentner – Parker, Weil, Hack, Schilk – Saller, Bohl (64. Bouziane) – Klement, Roßbach, Franzin – Höler (64. Dorow). Trainer: Schwarz.
Schiedsrichter: Schröder (Hannover)
Tore: 1:0 Kazior (43., Foulelfmeter)
Zuschauer: 7.094

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