Störche klettern weiter

Holstein Kiel – VfB Stuttgart II 3:0 (2:0)

Wird zu Hause gewonnen, dann richtig. Zum dritten Mal im Jahr 2014 gewinnt Holstein Kiel ein Heimspiel 3:0. Manuel Hartmann eröffnete an seinem 30. Geburtstag den Torreigen (25.). Fabian Wetter erhöhte mit dem Halbzeitpfiff und sorgte mit seinem zweiten Treffer für den Endstand (73.). Das Team von Trainer Karsten Neitzel bleibt damit im fünften Spiel in Folge ohne Niederlage und beendet den 31. Spieltag auf dem 15. Tabellenplatz mit vier Punkten Abstand auf einen Abstiegsplatz.

KSV-Trainer Karsten Neitzel änderte die Startformation der Störche zum 0:0 in Elversberg zweimal: Nach abgesessener Gelbsperre kehrte Rafael Kazior zurück und begann ebenso wie Manuel Schäffler. Marc Heider und Fiete Sykora blieb zunächst die Ersatzbank.

Die Störche starteten wie schon so häufig in dieser Saison forsch: Rafael Kazior stand nach 27 Sekunden urplötzlich völlig alleine vor VfB-Schlussmann Kevin Müller, der konnte gerade noch sein Bein ausfahren und die Situation bereinigen. Der Holstein-Kapitän hatte auch den zweiten Hochkaräter. In seinem zweiten Anlauf versuchte er Müller zum umspielen, legte den Ball aber zu weit am Torwart vorbei. Die Führung in der 25. Minute war dann hochverdient. Freistoß Tim Siedschlag, Geburtstagskind Manuel Hartmann überstieg zwei Gegenspieler am langen Pfosten und drückte das Leder aus elf Metern per Innenpfosten ins lange Eck (25.). Holstein Kiel hatte das Spiel im Griff und die eigenen Fans trieben ihre Mannschaft lautstark zum zweiten Treffer an. Der fiel psychologisch günstig mit dem Pausenpfiff. Nachdem Manuel Schäffler noch an Müller gescheitert war, drückte Fabian Wetter das Leder aus zehn Metern ins Netz. Für den VfB II gab es in den ersten 45 Minuten keine echte Torchancen zu verzeichnen.

Die Störche kontrollierten die zweite Hälfte ähnlich wie den ersten Durchgang, gingen in der Offensive aber nicht mehr jedes Risiko. Der VfB versuchte Druck aufzubauen, die Holstein-Defensive war aber klar Herr im Haus. Und so lauerte Holstein auf den dritten Streich, der erneut nach einem Standard fiel. Diesmal zog Kazior das Leder von der rechten Außenlinie mitten in den Torraum, dort flog Wetter herein und markierte per Kopf aus drei Metern seinen zweiten Treffer und das 3:0 (73.). Die Störche hatten durch Schäffler und Sykora noch Gelegenheiten zu erhöhen. Die Holstein-Fans waren mit dem 3:0 hochzufrieden und feierten ihre Mannschaft lautstark bis zum Abpfiff.

Stimmen nach dem Spiel

Manuel Hartmann: „Zum fünften Mal in Folge nicht verloren, die Leistung stimmt ohnehin, das gibt Selbstvertrauen. Auch heute hatten wir alles im Griff, uns genügend Torchancen erspielt und hochverdient mit 3:0 gewonnen.“

Tim Danneberg: „Wir haben zwar jetzt etwas Luft im Abstiegskampf, aber keine Zeit zum Durchatmen. Es sind noch sieben Spiele, 21 Punkte zu holen. Wir haben unser Ziel noch nicht erreicht.“

Fiete Sykora: „Wir erarbeiten uns in jedem Spiel genug Chancen, um zu gewinnen. In Elversberg hatten wir nicht das Glück, dass ein Ball mal reinging. Heute haben wir die Gelegenheiten genutzt und das Spielklar und verdient gewonnen.

Rafael Kazior: „Ich muss schon nach einer Minute das 1:0 machen. So hat es bis zur 25. Minuten gedauert, bis Manu uns in Führung bringt. Und dann lief alles, wie wir es uns vorgenommen haben. Ein gute Leistung, die wir am Samstag wieder auf den Platz bringen müssen.“

Fabian Wetter: „Das 3:0 ist eine schöne Momentaufnahme, aber am Samstag geht es in Osnabrück weiter und da sollten wir wieder etwas mitnehmen. Wir haben in dieser Saison schon erlebt, was passiert, wenn wir nicht punkten. Auch wenn wir jetzt etwas Abstand zu den Abstiegsplätzen haben, ausruhen dürften wir uns nicht!“

Jürgen Kramny (Trainer VfB Stuttgart II): „Wir sind ganz ordentlich ins Spiel gekommen, haben den Gegner in der eigenen Hälfte spielen lassen, um nach Ballgewinn sofort Druck aufzubauen. Wir wussten, was für eine Wahnsinnswucht Kiel bei Standardsituationen mitbringt. Und so kam es, wie es kommen musste. Das 1:0 nach einem Freistoß. Beim 2:0 war es unglücklich, dass Patrick Funk nach einem Foul zur Behandlung raus musste und uns in der Innenverteidigung gefehlt hat. Das Gegentor mit dem Pausenpfiff war natürlich Gift für meine junge Truppe. Nach der Pause haben versucht uns verstärkt nach vorne zu bewegen, ohne die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln. Und so macht Kiel wieder nach einem Standard das 3:0. Die heutige Niederlage macht die Situation für uns nicht einfacher.“

Karsten Neitzel (Trainer Holstein Kiel): „Wir haben insgesamt gut ins Spiel gefunden. Haben zwei gute Chancen durch Kazior, die wir leider nicht nutzen konnten. Bis zum 1:0 hatten wir Probleme im Spielaufbau, da der Gegner uns der Gegend nicht wie sonst angelaufen hat, sondern eher abwartete. Daher haben wir immer wieder mit langen Bällen agiert, weil wir wussten, dass wir im Angriff die Lufthoheit haben würden. Nach dem 1:0 ist die Verunsicherung dann abgefallen und das 2:0 war mit dem Pausenpfiff natürlich optimal. Wir sind dann nicht so gut aus der Kabine gekommen, hatten wenig Ballbesitz und die Bälle zu schnell verloren. Da haben wir es nicht geschafft, mit zehn, zwölf Stationen den Gegner zu locken. Gut, dass wir erneut nach einem Standard das 3:0 gemacht haben. Wir haben heute das gemacht, was wir wollten: den Punkt aus Elversberg vergolden und das Spiel gewinnen.“

Holstein Kiel: Jakusch – Herrmann, Gebers (35. Wahl), Hartmann, Wetter – Siedschlag (72. Sykora), Vendelbo, Danneberg, Breitkreuz (62. Heider) – Kazior, Schäffler. Trainer: Neitzel

VfB Stuttgart II: Müller – Funk, Geyer, Yalcin (46. Mwene), Leibold – Kiefer (60. Berko) – Wanitzek (81. Cecen), Rathgeb, Janzer – Breier, Grüttner. Trainer: Kramny

Schiedsrichter: Badstübner (Windsbach)

Tore: 1:0 Hartmann (25.), 2:0 Wetter (45.), 3:0 Wetter (73.)

Zuschauer: 4912

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