Störche “retten“ das Platt

Schulprojekt zu Besuch

In Schleswig-Holstein gibt es immer konkretere Bestrebungen, die plattdeutsche Sprache vor dem Aussterben zu bewahren. Lesewettbewerbe, Schulprojekte und plattdeutsche Laiengruppen sollen das Plattdeutsche auch für die jüngere Generation wieder interessant machen. Eine unterhaltsame Möglichkeit, die Lebendigkeit der plattdeutschen Sprache zu genießen, hat dabei Maike Lahrsen aus Fleckeby gefunden. Seit drei Jahren leitet die engagierte Mutter an der dortigen Grundschule einmal wöchentlich die Platt-AG.

Darüber hinaus beteiligt sich die Plattdeutsch-AG der Grundschule momentan an dem Wettbewerb „Do mol wat op Platt“ des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes (SHHB). „Die Schüler sind dabei aufgefordert, etwas auf Platt zu machen“, so Frau Lahrsen. Die Fleckebyer haben sich das Projekt „Prominente un Platt, geiht dat?“ ausgedacht und besuchen derzeit zur Erstellung eines eigenen Leseheftes „Größen“ der regionalen Sport- und Politszene im Norden. „Wir waren beim THW Kiel, jetzt sind wir bei Holstein und auch beim Ministerpräsidenten haben wir schon unsere Fragen gestellt“, berichtete Lahrsen im Holsteiner über das Projekt.

„Plattdeutsch wird in unseren Schulen noch immer nicht ausreichend gefördert, da wollten wir uns gerne zur Verfügung stellen und das Projekt unterstützen“, kommentierte Gastgeber Roland Reime die Bereitschaft der Störche, die neunköpfige Gruppe der Grundschule Fleckeby im Holsteiner zu empfangen und die von den Kindern selbst erstellten Fragen zu beantworten.

Und die Grundschüler aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde hatten für die anwesenden Störche Sven Boy, Ivan Belyaev, Tim Wulff, Mariusz Zmijak und den Holstein-Präsidenten jede Menge Fragen auf Lager: „Welches ist Euer Lieblingsschimpfwort?“, „Habt Ihr in der Schule gute Leistungen gezeigt?“, „Schimpft Trainer Vollmann häufig mit Euch?“, „Sind Eure Fans nett?“ sowie die Fragen nach dem Lieblingsclub, der bevorzugten Automarke, dem Berufswunsch als Kind, dem Sternzeichen oder gar dem peinlichsten Augenblick.

Vor allem Holsteins russischer Torhüter Belyaev geriet angesichts der für ihn völlig ungewohnten Sprache mächtig ins Schwitzen und ließ sich immer wieder durch seine Mitspieler und auch von Holstein-Präsident Roland Reime Hilfestellung geben. Am Ende des Besuches deckten sich die begeisterten Fleckebyer mit Autogrammen und Holstein Magazinen ein und freuen sich nun auf ihre nächste Station, den Bundesligisten Hansa Rostock. (Patrick Nawe)

Foto: Die Fleckebyer „Platt-AG“ zu Besuch bei den Kieler Störchen – Kira Schröder (9), Ben-Maten Köppen (9), Bjarne Lahrsen (9), Rieke Lahrsen (8), Jannes Mohr

(10), Julian Zülsdorff (10), Sabrina Reimer (10), Uwe Leopold (Schulrektor Grundschule Fleckeby) und Maike Lahrsen (Leiterin Platt-AG)

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