Störche scheiden in Hoffenheim aus DFB-Pokal aus

Die KSV um Fin Bartels mussten sich der TSG Hoffenheim am Ende deutlich geschlagen geben

Die KSV Holstein hat am Dienstagabend in der 2. Runde des DFB-Pokals eine Überraschung verpasst. Die Störche unterlagen vor 5033 Zuschauern in der PreZero-Arena dem Erstligisten TSG Hoffenheim mit 1:5 (0:2).

Die Partie war von Beginn an turbulent. Nach nicht einmal 30 Sekunden fand Fabian Reese per Flanke bereits Fin Bartels, dessen Volleyabnahme knapp über die Latte hinwegstrich (1.). Stattdessen wurden die Störche im Gegenzug kalt erwischt, als Johannes van den Bergh eine Flanke von Georginio Rutter klären wollte und dabei per Grätsche ins eigene Netz traf (3.). Anschließend war es eine sehr offene Partie mit Chancen auf beiden Seiten: Munas Dabburs Kopfball strich knapp drüber (14.), Lewis Holtbys Schuss bei dessen Startelf-Debüt wurde geblockt (20.) und Andrej Kramarics Freistoß verfehlte knapp sein Ziel (29.). Nachdem Reese aus Rücklage drübergeschossen hatte (30.), schlug der Ball ein zweites Mal auf der anderen Seite ein – und wieder war es ein Eigentor: Simon Lorenz verhinderte einen Abschluss von Kevin Akpoguma, beim Klärungsversuch spitzelte Hauke Wahl den Ball ins eigene Netz (31.). Holstein war auf der Suche nach der passenden Antwort, doch Lorenz‘ Kopfball strich haarscharf am linken Pfosten vorbei (34.) und Benedikt Pichlers Treffer zählte wegen dessen vorheriger Abseitsstellung nicht (39.). Kurz vor der Pause ließ Dabbur zwei gute Gelegenheiten zur Vorentscheidung aus (43./44.), sodass es mit einem 2:0 in die Kabinen ging.

Aus diesen kamen die Kieler mit viel Dampf – und erzielten prompt den Anschlusstreffer, als Phil Neumann im ersten Versuch noch am stark reagierenden TSG-Torwart Oliver Baumann scheiterte, den Nachschuss dann aber in die Maschen drosch (47.). Holstein witterte nun Morgenluft, verpasste durch Bartels‘ satten Distanzschuss, der haarscharf am linken Pfosten vorbeistrich, aber den Ausgleich (51.). Danach schaltete Hoffenheim wieder einen Gang hoch, doch Sebastian Rudys Flachschuss verfehlte das KSV-Gehäuse (52.) und Dabbur ließ eine weitere Doppelchance liegen (53./54.). So war es Angelo Stiller, der den alten Abstand wieder herstellte, als sein Schuss aus der zweiten Reihe im rechten unteren Eck einschlug (59.). Nachdem Neumanns schneller Anschlusstreffer wegen Steven Skrzybskis Abseitsstellung aberkannt wurde (60.), hätte die TSG gleich durch Kramaric, der freistehend vor KSV-Keeper Ioannis Gelios verfehlte (60.), die Vorentscheidung herbeiführen können, was schließlich Dabbur erledigte. Der israelische Nationalspieler traf nach feinem Doppelpass mit Robert Skov zum 4:1 (72.) und manifestierte den Hoffenheimer Einzug in die nächste Runde – auch weil Pichler und der eingewechselte Joshua Mees beide frei vor dem TSG-Tor eine Bartels-Flanke verfehlten (76.). So fuhr Hoffenheim einen weiteren Konter, den Joker Jakob Bruun Larsen nach einem 60-Meter-Sprint zum 5:1-Endstand vollendete (84.).

Nach der tollen DFB-Pokal-Saison der vergangenen Spielzeit, als man bis ins Halbfinale vordrang, endete die Kieler Pokal-Reise in diesem Jahr bereits in der zweiten Runde. Die Störche zeigten einen engagierten und spielfreudigen Auftritt, mussten sich dem offensivstarken Erstligisten letztlich aber deutlich geschlagen geben. Am Samstag geht es in der zweiten Liga mit dem Nordduell beim Hamburger SV (Anstoß: 20.30 Uhr) weiter.

Statistik:

Hoffenheim: Baumann – Posch (78. Gacinovic), Vogt, C. Richards – Akpoguma, Rudy, Stiller, Raum (63. Skov), Kramaric (63. Samassekou) – Rutter (77. Adamyan), Dabbur (77. Bruun Larsen). Trainer: Hoeneß.

Holstein: Dähne – Neumann (68. Korb), Wahl, Lorenz, van den Bergh – Mühling, Erras (68. Sander), Holtby (58. Skrzybski) – Reese (58. Mees), Pichler (77. Arp), Bartels. Trainer: Rapp.

Schiedsrichter: Hartmann (Wangen) – Tore: 1:0 van den Bergh (3./ET), 2:0 Wahl (31./ET), 2:1 Neumann (47.), 3:1 Stiller (59.), 4:1 Dabbur (72.), 5:1 Bruun Larsen (84.) – Zuschauer: 5033.

Stimmen nach dem Spiel:

Alexander Mühling: „Natürlich ist das Ergebnis deutlich, aber wir haben hier über weite Strecken gut mitgespielt. Gerade die beiden Tore in der ersten Halbzeit waren unglücklich. Wir haben uns nach der Pause stark zurückgekämpft und waren auf einem guten Weg, haben dann aber zu einem unglücklichen Zeitpunkt das dritte Gegentor kassiert.“

Benedikt Pichler: „Das Ergebnis und der Spielverlauf sind sehr bitter. Wenn wir unsere Chancen heute besser genutzt hätten, wäre hier vielleicht etwas drin gewesen. Stattdessen hat Hoffenheim seine Gelegenheiten genutzt.“

Joshua Mees: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, auch wenn es sich nach dem Ergebnis komisch anhört. Wenn wir am Anfang nicht so unglückliche Gegentore kassieren und vorne unsere Chancen nutzen, kann es hier auch anders ausgehen. Wir hatten nach dem Anschlusstreffer noch gute Gelegenheiten, haben dann aber weitere unnötige Gegentore kassiert und fahren am Ende mit einer deutlichen Niederlage nach Hause. Das ist natürlich nicht so schön.“

Die Pressekonferenz nach dem DFB-Pokal-Spiel in Hoffenheim:

FIN BARTELS FASST DAS SPIEL ZUSAMMEN:

DIE FOTOS AUS DER PREZERO-ARENA IN SINSHEIM:

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