Störche schocken Zweitligaabsteiger

SC Paderborn – Holstein Kiel 1:3 (0:1)

Holstein Kiel entführtdrei Punkte beim Zweitligaabsteiger SC Paderborn. Der 3:1-Erfolgwar aufgrund einer beeindruckenden zweiten Halbzeit hochverdient undhatte sogar höher ausfallen können. Die Führung zum Pausenpfiff durch Steven Lewerenz (45.) stockten nach der Halbzeit DominickDrexler (51.) undMathias Fetsch (63.). Ben Zolinski hatte mit dem zwischenzeitlichenAnschlusstreffernur kurz für Paderborner Hoffnungen nach einem Punkt gesorgt (53.).

Trainer Markus Anfang ließ die Startelf bei seinem Ligadebüt zum 3:0 der Kieler gegen Zwickau unverändert.

Die KSV agierte in der bundesligaerprobten Benteler-Arena sehr ansprechend. Mit Geduld und Übersicht hatten die Störche mehr Ballbesitz und ließen defensiv kaum etwas zu. Koen van der Biezen köpfte das Leder vom Elfmeterpunkt eine Etage zu hoch (43.), das war’s von den Gastgebern. Die Anfang-Elf hatte Besseres zu bieten. Steven Lewerenz wurde zunächst noch in letzter Sekunde von Christian Strohdiek an der Führung gehindert (34.), mit dem Pausenpfiff schlug Holsteins Nummer 17 jedoch zu. Eine überlegte Ballstafette drückte er nach scharfer Hereingabe von Kingsley Schindler am zweiten Pfosten über die Linie.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit starken Störchen. Dem 2:0 von Dominick Drexler (51.) folgt zwar postwendend der Anschluss durch Ben Zolinski (53.). Danach hätten die Störche das Ergebnis jedoch deutlich nach oben schrauben können. Nach dem 3:1 durch Mathias Fetsch (63.) scheiterten unter anderem Drexler und Manuel Janzer an Torhüter Lukas Kruse. Das eingewechselte Geburtstagskind Dominic Peitz köpfte um Haaresbreite neben den Pfosten. Unabhängig vom Ergebnis gab es die drei Punkte für die KSV und das neue Trainergespann Markus Anfang/Tom Cichon konnte sich über eine gelungene Ligaspielpremiere freuen. Bessere Eigenwerbung hätte die KSV für das Derby gegen den VfL Osnabrück am Freitag (19 Uhr) gar nicht betreiben können.

Stimmen nach dem Spiel

Tim Siedschlag: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen. Unser Plan ist aufgegangen und daher sind wir noch glücklicher, dass wir unser Ziel, die drei Punkte, verwirklicht haben.“

Steven Lewerenz: „Wir haben das auf dem Rasen vernünftig umgesetzt, was unser neuer Trainer uns in den letzen Tagen gezeigt hat. Wir waren die spielbestimmende Mannschaft.“

Niklas Hoheneder: „Meine Rückkehr nach Paderborn zu Beginn etwas aufregend. Die Gelbe Karte nach fünf Minuten hat mich aus dem Rhythmus gebracht. Aber ich habe mich wieder reingearbeitet und zwei Tore mit vorbereitet. Das ist für mich natürlich etwas Besonderes. Wir haben zwei Siege in Folge geholt, das gibt uns Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.“

Rafael Czichos: „Man hat heute ein anderes Holstein Kiel gesehen als zuvor. Nach vorne haben wir es fußballerisch richtig gut gemacht und hinten wurde es nur in der letzten Viertelstunde mal brenzlig. Auf dieser Leistung können wir aufbauen.“

Markus Anfang (Trainer Holstein Kiel): „Wir sind sehr zufrieden mit dem Spiel. Wir haben unheimlich viel gearbeitet. Die Jungs haben viel Neues kennengelernt und wir haben uns auf einige Dinge fokussiert. Kompliment an die Jungs. Wenn man die 90 Minuten sieht, haben wir das Spiel gut kontrollieren können, viele Chancen erarbeitet und wenig zugelassen. Am Ende haben wir das Spiel mit viel Leidenschaft entschieden.“

René Müller (Trainer SC Paderborn): „Absolut verdienter Sieg für Holstein Kiel. Ich bin nicht nur über das Ergebnis enttäuscht, sondern auch über die Leistung. Wir hatten das Gefühl, dass wir nach dem Sieg gegen Wehen weiter sind. Es kann auch mal etwas schiefgehen, aber dann musst du in einer Konsequenz verteidigen, dass du dir keine Fehler erlaubst. Wir aber haben in der Summe zu viele Fehler gemacht. Daran müssen wir arbeiten und diese schleunigst abstellen.“

Spielinfo

SC Paderborn 07: Kruse – Zolinski, Strohdiek, Sebastian , Bertels – Krauße (46. Piossek) – Schonlau, Kruska (70. Dedic) – Vucinovic (46. Bickel), van der Biezen, Michel. Trainer:
Müller
Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, Kohlmann – Hoheneder (61. Peitz) – Schindler (75. Janzer), Siedschlag, Drexler, Lewerenz – Fetsch (85. Bieler). Trainer: Anfang
Schiedsrichter: Schröder (Hannover)
Tore: 0:1 Lewerenz (45), 0:2 Drexler (51.), 1:2 Zolinski (53.), 1:3 Fetsch (63.)
Zuschauer: 5.726

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