Störche wollen ins DFB-Pokal-Achtelfinale

Mi. 19 Uhr: Holstein Kiel – MSV Duisburg

Sechs Heimspiele, sechs Siege – weißer könnte die Weste der Kieler Störche im Holstein-Stadion in dieser Saison nicht sein. Auch die Generalprobe für das Spiel der 2. DFB-Pokalrunde am Mittwoch gegen den MSV Duisburg glückte: 5:2 wurde Energie Cottbus II zurück in die Lausitz geschickt. Keine Selbstverständlichkeit, wenn fünf Tage später ein absolutes Saisonhighlight wartet. Die zweite Runde im DFB-Pokal gegen den MSV Duisburg. Während die KSV weiteres Selbstvertrauen tankte und sich pünktlich zum Showdown auf Tabellenplatz 1 schoss, musste der Gegner MSV Duisburg am Sonntag mit 0:3 eine empfindliche Niederlage einstecken. Während die Pokalfinalist des letzten Jahres Angst vor dem frühen Aus hat, ist Kiel im Pokalfieber, denn es winkt die erste Teilnahme an einem DFB-Pokal-Achtelfinale seit 33 Jahren. „Wir packen das!“, zeigt sich Immo Stelzer, einst eisenharter Vorstopper und am 2. Dezember 1978 Pokalheld beim 5:2 gegen den Karlsruher SC, optimistisch. Auch Henning Hardt, Kapitän der Störche 2002 beim fulminanten 4:1 n. E. gegen Hertha BSC meinte kurz und trocken: „Reißt den Zebras die Streifen vom Fell.“

Als Spitzenreiter in den „Kampf“

Welch ein Timing: Pünktlich zum DFB-Pokal-Zweitrundenknaller gegen den MSV Duisburg eroberten die Störche die Tabellenführung der Regionalliga-Nord. Nach dem 5:2-Heimerfolg gegen Energie Cottbus II und noch mehr Selbstvertrauen ist es endlich Zeit für den großen Pokalfight. Die Marschroute von Trainer Thorsten Gutzeit ist klar: „Dieses Spiel ist für jeden von unsetwas Besonderes. Jeder muss sich freuen und den Willen für eine Überraschung haben. Denn der morgige Abend ist auch eine Belohnung für die Spieler. Und der Druck liegt bei Duisburg. Wir haben Respekt, aber keine Angst.“ Eine entscheidende Rolle könnte am Mittwoch-Abend auch der Heimvorteil spielen.Die Störche-Anhänger wurden verwöhnt mit einem 3:0-Pokalsieg gegen Energie Cottbus, sahen ein dominantes Gutzeit-Team beim 4:2 gegen Wilhelmshaven, freuten sich über drei tolle Treffer beim 3:1 gegen den SV Meppen, bewunderte explodierende Störche während des 4:1 gegen den VfB Lübeck und bejubelten ein Torfestival beim 6:0 gegen Hertha BSC Berlin II.

9.000 Zuschauer werden erwartet

Und: Noch in keinem der Spiele waren so viele Zuschauer im Holstein-Stadion, wie es morgen sein werden. 9.000 Pokalbegeisterte erwarten die Holstein-Verantwortlichen: „Wirwünschen uns ein tolles Spiel und wollen die Zuschauer mitnehmen. Die Fans müssen uns vor allem in schwierigen Situationen helfen. Wir wollen mutig und mit Engagement agieren und eine tolle Leistung abliefern, damit der Funke überspringt“, sagt Trainer Thorsten Gutzeit. Und zu schwierigen Situationen wird es kommen, denn der MSV Duisburg ist Zweitligist und natürlich der Favorit. „Diese Tatsachedarf man nicht immer unter den Tisch fallen lassen. Der MSV istabgebrüht und körperlich enorm stark. Zuletzt standen sieben Spieler über 1,90 Meter im Team. Dazu sind die Duisburger erfahrener, haben viele Profijahre im Kader und sind hohe Drucksituationen gewohnt“, erklärt der Holstein-Trainer.

Duisburgsucht nachForm

Die Duisburger sehen die Ausgangsposition dagegen etwas anders. Die Zebras stehen im Tabellenkeller und mussten am Sonntag eine 0:3-Schlappe bei Eintracht Frankfurt einstecken. Eine Niederlage, die beim MSV als deutlicher Warnschuss resümiert wurde. „Wir haben nach der Pause auf der ganzen Linie enttäuscht. So können wir am Mittwoch im Pokal bei Holstein Kiel nicht bestehen. Da müssen wir anders auftreten. Sonst gehen wir da auch unter“, schimpfte Torwart Florian Fromlowitz, der KSV-Keeper Morten Jensen aus gemeinsamen Jahren bei Hannover 96 kennt. Auch Trainer Milan Sasic, der sich am Samstag persönlich ein Bild von den Störchen gemacht hatte, zeigte sich beeindruckt: „Holstein Kiel hat eine sehr starke Mannschaft“, ist der 53-Jährige vom Cup-Gegner beeindruckt. Die haben nicht umsonst Energie Cottbus in der ersten Runde rausgeschmissen. Wir sind gewarnt und werden Kiel mit Sicherheit nicht unterschätzen.“

Aufstellung erst in der Teambesprechung am Mittwoch

Am Mittwoch-Abend wird das Holstein-Stadion gefüllt sein, wie lange nicht mehr. Jeder Spieler ist heiß, vor laufenden Fernsehkameras aufzulaufen. Trainer Thorsten Gutzeit stehen dank der Rückkehr von Rafael Kazior (war gegen Cottbus II wegen 5. Gelber gesperrt) auch im Mittelfeld wieder alle Kräfte zur Verfügung. Nur hinter Steve Müller steht nach seinem Hexenschuss vom Samstag noch ein kleines Fragezeichen. Die erste Elf wird Thorsten Gutzeit allerdings erst am Mittwoch in der Teambesprechung vor dem Anpfiff bekannt geben. Auch Duisburg-Trainer Milan Sasic lies sich noch nicht in die Karten blicken, schloss aber Umstellungen nach der Frankfurt-Pleite nicht aus.Dem Sieger des Spiels winken übrigens mindestens 530.000 Euro. Für Holstein wäre dies ein toller Lohn zur Gelegenheit, erstmals seit über drei Jahrzehnten in das DFB-Pokal-Achtelfinale einzuziehen. Für den MSV ist ein Pokalsieg schon jetzt ein Muss.Denn durch die schwachen Auftritte in der Meisterschaft hat der MSV nur noch im Pokal die Chance, die bislang verkorkste Saison wenigstens ein bisschen zu korrigieren – finanziell wie sportlich. Am Mittwoch wird sich zeigen, wer im Soll liegt. Störche oder Zebras. Anstoß ist um 19 Uhr im Holstein-Stadion. Restkarten gibt es am Mittwoch ab 12 Uhr im Fan-Shop sowie bei famila und CITTI.


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