„Störche“ wollen Weihnachtsmeister werden

Holstein reist zum Wuppertaler SV Borussia

„Wir sind sicher keine Übermannschaft“, kommentierte ein erleichterter Frank Neubarth nach dem ersten Heimsieg seit dem 15. Oktober (4:1 gegen den FC St. Pauli) das knappe Resultat und die Vorstellung seiner „Störche“. Dennoch war der Erfolg aus Sicht des ehemaligen Bremers vollauf gerecht: „Der Sieg ist verdient und es ist sensationell, dass wir jetzt 43 Punkte haben. Dieses Spiel muss man jetzt einfach abhaken. Wir sind froh zu Jahresende daheim noch einmal drei Punkte eingefahren zu haben.“

Etwas kritischer sah Kiels Sportlicher Leiter Daniel Jurgeleit die 90 Minuten gegen Oberhausen: „Wir haben heute sozusagen einen typischen Arbeitssieg gesehen. Gegen so eine Mannschaft muss man souveräner sein. Bis zum Schluss mussten wir über den Heimkomplex: „Unentschieden“ zittern.“

Gegen Rot Weiß Oberhausen am vergangenen Wochenende war den Kielern deutlich anzumerken, dass die späten Heimspiel-Unentschieden gegen Werder Bremen II und Kickers Emden noch im Hinterkopf herumspukten. So musste bis zum Schluss gezittert werden. „Auswärts scheint es etwas besser zu laufen“, blickte Holsteins defensiver Mittelfeldakteur Michael Niedrig bereits auf das letzte Spiel des Jahres in Wuppertal. Holstein peilt den 8. Auswärtssieg an. Torschütze Thomas „Pio“ Piorunek gab daher vor dem Antreten der Busreise nach Wuppertal eine eindeutige Losung aus: „Egal wie, es zählt nur der Sieg und den wollen wir uns holen!“

Gestiegen sind die Chancen von KSV-Spielmacher Björn Lindemann, dessen Einsatz zuletzt aufgrund seiner Leistenprobleme äußerst fraglich erschien. Mitte der Woche konnte „Linde“ wieder mittrainieren und hofft auf einen Einsatz im Stadion am Zoo. Ausfallen wird hingegen Frank Paulus, der sich seit dem Landesderby mit Verletzungssorgen herumplagt und für den das Regionalliga-Jahr somit beendet sein dürfte. Zurück im Team der „Störche“ ist Verteidiger Jan Sandmann, der gegen Oberhausen noch seine 5. gelbe Karte absitzen musste.

Die einstige Wuppertaler Festung am Zoo hat ihren Schrecken verloren. Mit nur zwei Heimsiegen in der laufenden Saison gehört der WSV zu den schwächsten Heimmannschaften der Liga. Und ausgerechnet jetzt fliegen mit den „Störchen“ die erfolgreichsten Kicker der Regionalliga an die Wupper.

So richtig läuft es für die „Löwen“ nur auf des Gegners Platz. Zuletzt holte man in Chemnitz und beim Spitzenteam in Jena sechs wertvolle Zähler. 27 Zähler und Platz 9 der Tabelle waren der Lohn.

Das erfolgreiche Sturm-Duo Heinzmann und Policella (fällt gegen Holstein allerdings verletzungsbedingt aus) zeigte sich während der Vorrunde in guter Verfassung, dennoch ist das Mindest-Saisonziel Platz 5 nur noch sehr schwer zu realisieren. Zwar arbeitet Trainer Uwe Fuchs mit großer Intensität, doch bei Problemen kommt immer wieder Unruhe im Verein auf. Nichtsdestotrotz, die Vorzeichen stehen nicht schlecht für den WSV. In den letzten beiden Jahren konnte man die KSV Holstein am Zoo mit 2:1 und 4:1 in die Knie zwingen. In der Vorrunde 2005/06 trennte man sich in Kiel mit einem 0:0-Unentschieden.

Holstein will zum Jahresabschluss mit aller Macht den Platz an der Sonne verteidigen, denn mit einem neuerlichen Erfolg würden die „Störche“ bis zum Rückrundenauftakt am 4. Februar gegen Bayer Leverkusen II von ganz oben auf die Konkurrenz herabschauen können. Sichert sich Holstein nach der Herbstmeisterschaft auch den inoffiziellen Titel des Weihnachtsmeisters? Für 8 Wochen Tabellenführer, das könnte vielleicht ein nicht unerheblicher psychologischer Faktor im engen Aufstiegsrennen werden.

(nawe)

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