Störchefeuer mit Gegentor zu viel

Holstein Kiel – Dynamo Dresden 1:2 (0:2)

Holstein Kiel bleibt nach einem starken Auftritt gegen den Drittliga-Spitzenreiter ohne Punkte. Am Ende eines leidenschaftlich geführten Spiels gegen Dynamo Dresden stand ein 1:2 auf der Anzeigetafel. Die SGD zeigte sich vor 6.639 Zuschauern in der ersten Hälfte eiskalt und machte durch Marvin Stefaniak (12.) und Justin Eilers (35.) aus zwei Chancen zwei Tore. Die bissigen Störche kamen nach dem Seitenwechsel durch Tim Siedschlag zurück ins Spiel (75.), der Ausgleich gelang jedoch nicht mehr.

Drei Veränderungen nahm KSV-Trainer Karsten Neitzel nach der 1:3-Niederlage beim SV Wehen Wiesbaden vor. Manuel Schäffler, Dominik Schmidt und Maik Kegel (nach abgesessener Gelb-Sperre) standen zum Anpfiff anstelle von Steven Lewerenz und Manuel Janzer (beide Bank) und Evans Nyarko (angeschlagen) auf dem Rasen.

Von Respekt keine Spur – die Störche wollten vor den eigenen Fans das 1:3 von Wiesbaden wiedergutmachen. Hohes Lauftempo, offensives Pressing, die Dresdner wurden bis zum eigenen Strafraum eingeschnürt. Doch der Tabellenführer blieb ruhig und nutzte die erste Unachtsamkeit in der Kieler Defensive sofort aus: Marvin Stefaniak eilte davon und ließ Robin Zentner im Kieler Gehäuse keine Chance (12.). Die KSV gewann mehr Zweikämpfe, hatte mehr Ballbesitz, die Tore schoss aber die SGD: Justin Eilers traf trocken aus 16 Metern zum 0:2 ins kurze Eck (35.).

An der Kieler Marschroute änderte sich auch im zweiten Abschnitt nichts. Die Gelb-Schwarzen wurden eifrigst angelaufen, um schnellstmöglich in Ballbesitz zu kommen. Patrick Herrmann konnte das Leder nach einer Flanke von Patrick Kohlmann nicht platzieren (48.). Auf der anderen Seite scheiterte Stefaniak am Pfosten (53.). Maik Kegel jagte die „Torfabrik“ um Zentimeter am Ziel vorbei. Tim Siedschlag machte es schließlich besser, der auf Vorlage von Herrmann aus kurzer Distanz zum 1:2 unter die Latte zimmerte (75.). Die KSV warf noch einmal alles nach vorne, am Ende gelang der Ausgleich jedoch nicht mehr.

Stimmen nach dem Spiel

Tim Siedschlag: „Wir haben die ganze zweite Halbzeit Wind gemacht, konnten uns aber wieder nicht belohnen. Es ist schade, dass wir nicht mal einen Punkt mitgenommen haben. Hier hat heue nicht die bessere Mannschaft gewonnen.“

Dominik Schmidt: „ Wir haben es über weite Strecken gut gemacht. Wir sind relativ früh 0:2 in Rückstand geraten, haben uns in der Halbzeit noch einmal besprochen und dann haben die Jungs es in der zweiten Hälfte überragend gemacht. Einen Punkt hätten wir mitnehmen können.“

Patrick Kohlmann: „Ärgerlich! Am Ende des Tages verlieren wir das Spiel wieder. Die Leistung war mit der von letzter Woche überhaupt nicht zu vergleichen. Wir haben dem Tabellenführer Paroli geboten, nur am Ende zählt, dass wir verloren und uns nicht belohnt haben.“

SGD-Trainer Uwe Neuhaus: „In der ersten Halbzeit waren wir sehr effektiv. Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird und wir einem enormen Druck standhalten müssen. Das ist sehr gut aufgegangen. In der zweiten Hälfte haben wir die Anfangsphase gut überstanden und müssen dann das 3:0 machen. Mit dem Anschlusstreffer waren alle Dämme gebrochen. Wichtig war, dass wir dann kein Gegentor mehr kassiert haben. Mit ein bisschen Glück haben wir es über die Zeit gerettet.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Wir sind vernünftig ins Spiel gekommen und haben dann mit der ersten Dresdner Chance den Rückstand kassiert. Ab diesem Zeitpunkt war für eine gewisse Phase eine Verunsicherung in der Mannschaft zu spüren. Die zweite Chance war auch gleich wieder ein Tor. Wir haben dann nach der Pause offensiv gewechselt. Wir hatten dann so viele Situationen am und im Sechzehner, dass man einfach mehr als ein Tor erzielen muss. Die Situation ist sehr unangenehm für uns. Wir dürfen jetzt nicht über die falschen Baustellen diskutieren und schauen, dass wir schleunigst ergebnismäßig die Kurve bekommen.“

Holstein Kiel: Zentner – Herrmann, Schmidt (46. Lewerenz), Czichos, Kohlmann (85. Sané) – Kegel, Schnellhardt – Weidlich, Siedschlag, Schäffler – Heider. Trainer: Neitzel.
Dynamo Dresden: Blaswich – Tekerci (87. Aldrich), Modica, Hefele, F. Müller – Moll – Kreuzer, Aosman (78. J. Müller), Lambertz, Stefaniak (73. J.-P. Müller) – Eilers. Trainer: Neuhaus.
Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück)
Tore: 0:1 Stefaniak (12.), 0:2 Ehlers (35.), 1:2 Siedschlag (75.)
Zuschauer: 6.639

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