Strand 08 gewinnt LOTTO-Masters

KSV Holstein scheidet nach einem spektakulären Spiel gegen den TSV Bordesholm in der Gruppenphase aus

Mehr als 8000 Zuschauer verwandelten den Handballtempel des THW Kiel am Sonnabend in eine gigantische, farbenfrohe Fußballarena: Nach rund fünf Stunden stand mit dem NTSV Strand 08 um 22.52 Uhr der Sieger des 21. SHFV-LOTTO-Masters fest. Eine Veranstaltung, die wieder einmal eindrucksvoll bestätigte, dass sie bundesweit einmalig ist. Im Wettbewerb der acht besten Teams Schleswig-Holsteins schied die KSV Holstein nach einem dramatischen Gruppenspiel gegen den Turnierneuling TSV Bordesholm (2:2) in der Vorrunde aus.

Das junge Team von Ole Werner startete mit einem 1:1 gegen den Heider SV, unterlag dem von rund 1000 Zuschauern unterstützten SV Todesfelde trotz einer 2:1-Führung noch in einer dramatischen Schlussphase mit 2:3. Im letzten Gruppenspiel hätten die Störche einen Sieg gegen den TSV Bordesholm benötigt, um das Halbfinale zu erreichen. Der Turnierneuling sah nach einer 2:0-Führung schon wie der sichere Sieger aus, doch U23-Trainer Ole Werner griff noch einmal in die Trickkiste, wechselte für Schlussmann Stefan Rakocevic mit Timo Barendt einen fünften Feldspieler ein. Und die Störche glichen durch Grady Zinkondo und eben Barendt noch zum 2:2 aus, doch Bordesholm rettete sich über die Zeit – und somit ins Halbfinale.

Da die Ligamannschaft der Störche bereits seit Freitag im Trainingslager an der spanischen Mittelmeerküste weilt, hatte der Fußball-Zweitligist seinen Talentschuppen aufgeschlossen und ein Team aufgestellt, das die KSV mit gutem Fußball würdig vertrat. Letztlich fehlte dem von Ole Werner betreuten Team das nötige Quäntchen Glück, um das Halbfinale zu erreichen. „Wir sind sehr enttäuscht darüber, dass wir die Gruppenphase nicht überstanden haben“, sagte Werner. „Wir waren zwar in keinem der drei Spiele die schlechtere Mannschaft, aber wer kein Spiel gewinnt, der hat es letztlich auch nicht verdient.“ Lobende Worte fand Werner für die Stimmung in der Halle. „Die war einfach großartig, es hat großen Spaß gemacht, hier zu spielen. Aber enttäuscht sind wir trotzdem.“

Vor den Augen von Reinhard Grindel, dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hatte das Masters mit einer eindrucksvollen Lasershow begonnen. Die Schleswig-Holstein-Hymne, von Susan Albers intoniert, wurde im weiten Rund der Sparkassen-Arena mit voller Inbrunst mitgesungen – schon vor der Auftaktpartie zwischen dem TSB Flensburg und dem VfB Lübeck hatte sich Gänsehaut-Atmosphäre in der Halle breitgemacht.

Jeweils 12:30 Minuten kickten die acht Vereine gegeneinander, unterstützt von ihren jeweiligen Fankurven, unter denen der Anhang des Oberligisten SV Todesfelde den eindrucksvollsten Auftritt hinlegte. Sie schwenkten nicht nur zahlreiche Fahnen, sondern zogen auch ein gewaltiges Banner über den gesamten Block. Eine Unterstützung, die das Team ganz offensichtlich beflügelte. Meike Bahnsen, einer von rund 1000 Anhängern des SVT, brachte die Atmosphäre mit einer schönen Alliteration auf den Punkt: „Stimmung, Spaß und Show.“ Todesfelde scheiterte in einem dramatischen Halbfinale schließlich am Titelverteidiger SC Weiche (6:7). Aber auch dem erfolgsverwöhnten Team von Daniel Jurgeleit blieb der vierte Streich in Serie versagt, der NTSV Strand machte in einem rassigen Finale (4:3) im fünften Anlauf zum ersten Mal den Turniersieg perfekt.

Für Hans-Ludwig Meyer („Um diese Veranstaltung beneidet uns die gesamte Republik“), Präsident des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes (SHFV), war es die letzte Veranstaltung in seiner Funktion. „Es wird Zeit, dass Jüngere die Verantwortung übernehmen“, sagte Meyer, der sich darüber freuen konnte, dass die Veranstaltung unter der Regie des erfahrenen Turnierchefs Klaus Kuhn auch nach dem offiziellen Ende kurz vor Mitternachtreibungslos verlief. Mit dem Abbau begann zeitgleich der Umbau, spielt doch schon am Sonntag die deutsche Handball-Nationalmannschaft in der Sparkassen-Arena. Und die erzielt ihre Tore in der Regel nicht auf Kunstrasen…

Die Ergebnisse im Überblick: Gruppe A: TSB Flensburg – VfB Lübeck 1:1; SC Weiche Flensburg 08 – NTSV Strand 0:1; TSB Flensburg – SC Weiche Flensburg 08 0:4; NTSV Strand – VfB Lübeck 1:1; VfB Lübeck – SC Weiche Flensburg 08 2:2; NTSV Strand – TSB Flensburg 7:5; Tabelle: 1. Strand 7 Punkte; 2. SC Weiche 4; 3. VfB Lübeck 3; 4. TSB Flensburg 1;

Gruppe B: SV Todesfelde – TSV Bordesholm 2:1; Holstein Kiel – Heider SV 1:1; SV Todesfelde – Holstein Kiel 3:2; Heider SV – TSV Bordesholm 1:4; TSV Bordesholm – Holstein Kiel 2:2; Heider SV – SV Todesfelde 1:4; Tabelle: 1. Todesfelde 9 Punkte; 2. Bordesholm 4; 3. Holstein Kiel 2; 4. Heider SV 1.

Halbfinale: SV Todesfelde – SC Weiche Flensburg 7:6; Strand 08 – TSV Bordesholm 3:0

Finale: Strand 08 – Weiche Flensburg 4:3.

Impressionen vom 21. SHFV-LOTTO-Masters gibt’s hier!

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