SV Babelsberg 03 – Holstein Kiel 0:2 (0:2)

Regionalliga Nord (27. Spieltag)

Ein goldener Sonnabend für die Kieler Störche. Durch einen hochverdienten 2:0-Auswärtssieg beim heimstarken SV Babelsberg 03 baute die Mannschaft von Trainer Falko Götz ihren Vorsprung auf Verfolger Halle auf fünf Zähler aus. Für die beiden Tore zeichneten Tim Siedschlag (22.) und der Kroate Velimir Grgic (61.) verantwortlich. Am kommenden Sonntag um 13.30 Uhr kann die Mannschaft von Falko Götz gegen den Tabellenzweiten aus Halle eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen herbeiführen.

Holstein war von Trainer Falko Götz gut auf die robuste Spielweise der Platzherren eingestellt worden und hielt von Beginn an mit großem kämpferischen Einsatz dagegen. Fußballerische Finesse spielte im Gipfeltreffen nur eine untergeordnete Rolle. Die Kieler Störche standen vor den 2285 Zuschauern sehr gut in der Defensive. Wie schon in Chemnitz, so agierte Holstein auch im Karl-Liebknecht-Stadion mit einer Dreierkette. Erstmals in der Rückrunde stand Matthias Hummel in der Startformation, Mohammed Lartey musste im Mittelfeld für den auf die Außenposition vorgerückten Tim Siedschlag weichen. Durch den zusätzlichen Spieler in der Zentrale ergaben sich für die KSV in der Vorwärtsbewegung immer wieder Überzahlsituationen. Auch über die Außenbahnen gingen die Störche äußerst aggressiv zu Werke.

Nachdem sich die beiden kompakten Mannschaften in der Anfangsphase weitestgehend neutralisiert hatten, fiel die Kieler Führung in der 22. Minute wie aus heiterem Himmel. Nach einem schnell vorgetragenen Konter über die linke Außenbahn bediente der Kroate Velimir Grgic den ins Sturmzentrum vorgestoßenen Siedschlag, der das Leder aus sieben Metern zur Kieler Führung in die Maschen drückte. Die wütende Antwort der Demuth-Elf ließ nicht lange auf sich warten. In der 28. Minute zwang Kapitän Almedin Civa den an diesem Tag erneut bärenstarken KSV-Keeper Michael Frech mit einem verdeckten Drehschuss aus elf Metern zur einer Rettungsaktion. Frech lenkte die Kugel in höchster Not mit dem langen Arm um den linken Pfosten. Die anschließend von Daniel Frahn hereingetretene Ecke erwischte Sven Hartwig mit dem Kopf, doch erneut war Frech im Kieler Tor auf dem Posten. Babelsberg drückte weiter und hatte in der 33. Minute erneut die Chance zum Ausgleich, doch Holstein-Schlussmann Frech wischte das Leder bei einer Rudolph-Hereingabe vor dem heraneilenden Clemens Lange mit den Fingern aus der Gefahrenzone. Die größte Tat des Kieler Torhüters dann kurz vor der Pause. Nach einem Foul von Alexander Nouri an Daniel Frahn nahe der Strafraumgrenze entschied Schiedsrichter Kircher auf Freistoß. Patrick Moritz wuchtete die Kugel gefährlich auf das KSV-Tor, Frech lenkte den Ball mit einem tollen Reflex gegen die Unterkante der Latte und rettete seinem Team damit die Pausenführung.

Nach dem Wechsel öffnete Babelsberg noch weiter und drängte auf den Ausgleich. Einen Moritz-Schuss aus 14 Metern sicherte Frech erst im Nachfassen (48.). Dann war es auf der Gegenseite Holsteins Marco Stier, der es nach Vorarbeit von Hauke Brückner aus zwölf Metern mit der Pike versuchte und an 03-Keeper Marian Unger scheiterte (50.). In der 59. Minute klärte Peter Schyrba nach einem Schuss des kurz zuvor eingewechselten Stefan Kutschke kurz vor der Linie. In der 61. Minute dann die Vorentscheidung im Karl-Liebknecht-Stadion. Stier schob das Leder von der rechten Seite in den 5-Meter-Raum, dort lauerte Velimir Grgic am kurzen Pfosten und lenkte den Ball mit der Pike in die Maschen. Riesenjubel bei den rund 400 mitgereisten Holstein-Anhängern. Kevin Schulz aus 25 Metern (72.) und Tim Siedschlag freistehend von der Strafraumgrenze (83.) hatten sogar noch den dritten Kieler Treffer auf dem Fuß, doch SV-Schlussmann Unger konnte beide Situationen bereinigen. Fünf Minuten vor dem Ende ein letztes Aufbäumen der Demuth-Elf. Erst wehrte Frech einen 25-Meter-Schuss von Björn Laars ab, dann warf sich Hauke Brückner in höchster Not in einen Ball von Clemens Lange. Und dann beendete Bundesliga-Schiedsrichter Knut Richter das zu jeder Zeit interessante Regionalliga-Spitzenspiel.

„Wir hatten uns vorgenommen, von Beginn an aktiv zu sein und auf uns selbst zu schauen“, kommentierte Holstein-Kapitän Sven Boy den 11. Auswärtssieg der Störche. „Wir haben uns alle gegenseitig heiß gemacht, wir wollen schließlich an das ganz Große ran“, so Boy nach dem Schlusspfiff. „Nun können wir vor heimischer Kulisse im wichtigen Spiel gegen Halle eine Menge klarmachen“, blickte Götz bereits mit Vorfreude auf das Regionalliga-Gipfeltreffen gegen Halle am kommenden Sonntag im Holstein-Stadion. (Patrick Nawe)

SV Babelsberg 03: Unger – Surma, Civa, Laars, Rudolph, Müller (75. Oumari), Moritz, Prochnow, Hartwig (56. Kutschke), Lange (65. Ergirdi), Frahn. Trainer: Demuth

Holstein Kiel: Frech – Hummel, Boy, Schyrba – Brückner, Großöhmichen (72. Vujcic) – Siedschlag (87. Lartey), Nouri, Stier (65. Guscinas), Schulz – Grgic. Trainer: Götz

Tore: 0:1 Siedschlag (22.); 0:2 Grgic (61.)

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)

Zuschauer; 2285

Foto: Falko Götz ballt die Siegerfaust – Holstein sicherte sich im Karl-Liebknecht-Stadion drei big points im Aufstiegsrennen.

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter