SV Meppen – U17 Holstein Women 0:1 (0:1)

Carone und Teamgeist siegen trotz exorbitanten Ausfällen

Die Vorzeichen waren denkbar schlecht beim Auswärtsspiel der U17-Juniorinnen gegen den Tabellendritten SV Meppen. Nachdem durch Urlaub und Verletzungen bereits 9 Spielerinnen nicht zur Verfügung standen, mussten kurzfristig auch Selina Amrein und U17-Nationalspielerin Michaela Brandenburg passen, so dass eine komplette Elf ersetzt werden musste.

Folgerichtig hatte die Elf, die auf dem Platz stand und bei der die etatmäßige Torhüterin Lena Kloock 80 Minuten als Sturmspitze agierte, nichts zu verlieren. Und so gingen sie auch ins Spiel. Voll motiviert und aggressives Pressing spielend, versuchte man Meppen nicht zur Entfaltung kommen zulassen. Dass dies schwierig werden würde, wusste man bereits in der 6. Minute, als Meppen sich über links durchsetzen konnte und zum Abschluss kam, aber die insgesamt starke Rieke Simson für die bereits geschlagene Torhüterin Nadine Nilges auf der Linie klärte. In der Folgezeit bekam Kiel die Meppener Angriffsversuche besser in den Griff und gerade im Mittelfeld zu guten Ballgewinnen, die allerdings aufgrund ungenauer Pässe in die Spitze nicht gewinnbringend waren. So war die gefährlichere Mannschaft weiterhin Meppen. Doch eine gut aufgelegte Nadine Nilges und aggressive Deckung verhinderten die Führung der Heimelf in der 19., 32. und 33. Minute. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld in der 35. Minute war es Samanta Carone, die Anna Peters lang bedienen wollte. Der Pass war zu lang und die Meppener Torhüterin Anna-Maria Hermanns nahm den Ball auf. Alles geklärt dachten alle Beteiligten, ließen sich zurück fallen und waren überrascht, als die Schiedsrichterin auf indirekten Freistoß im Meppener Strafraum entschied. Was war passiert? Der Torhüterin war der Ball aus der Hand geglitten und sie hatte ihn, anstatt dann mit dem Fuß weiterzuspielen, wieder aufgenommen. Holstein Kiel nahm die unerwartete Chance dankend an: Levke Walczak tippte den Ball an und Samanta Carone verwandelt eiskalt unten ins lange Eck. Eine vollkommen überraschende Führung für die Gäste mit dem ersten Torschuss mit der es in die Halbzeitpause ging.

Die zweite Hälfte war ein Spiegelbild der ersten. Holstein kämpfte um jeden Ball, versuchte Meppen nicht ins Spiel kommen zulassen und die „Zermüdetaktik“ sollte aufgehen. Meppen wurde nach und nach frustrierter und verzweifelte vor allem an der vielbeinigen Abwehr und Torhüterin Nadine Nilges. Holstein kam seinerseits zu einigen Kontern, wovon jedoch nur einer zum Torabschluss durch Janne Wensien führte, der knapp am Tor vorbei strich.

„Ein ganz wichtiger Sieg für uns, den uns unter diesen Umständen denke ich niemand zugetraut hätte. Man muss sagen, dass Meppen fußballerisch heute die klar bessere Mannschaft war. Doch das ahnten wir unter den Voraussetzungen vorher und wollten aggressiv und um jeden Ball kämpfend die sich uns bietenden Möglichkeiten nutzen. Dies hat optimal geklappt, auch weil alle Spielerinnen heute, anders als gegen Magdeburg, richtig Vollgas gegeben haben. Am Ende kommt natürlich eine Portion Glück dazu, aber die haben sich die Spielerinnen heute durch ihren Einsatz und taktische Disziplin absolut verdient“, so Sabrina Eckhoff erleichtert nach dem Spiel.

Somit konnte man sich mit dem überraschenden Sieg wieder auf 6 Punkte von den Abstiegsrängen absetzen und hat gleichzeitig ein Zeichen an die Konkurrenz gesendet: Mit dieser Mannschaft muss man, wie die Vorzeichen auch sein mögen, immer rechnen!

U17 Holstein Women: Nilges – Kern, Hintz, Simson, M. Peters – Wensien, Walczak – Frydrych, Carone, A. Peters – Kloock

Tore: 0:1 Carone (35.)

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