T. Potsdam II – H. Woman 4:1 (3:1)

2. Frauen-Bundesliga Nord

Beim Gastspiel bei der zweiten Mannschaft von Turbine Potsdam gab es für Holstein Kiel nichts zu holen. Die Zweitvertretung des Deutschen Meisters gewann verdient mit 4:1.

„Wir haben in der ersten Halbzeit gar nicht so gut gespielt. Holstein hat gut dagegen gehalten“, sah Turbinen-Coach Thomas Kandler eine bessere zweite Hälfte seiner Mannschaft. Doch mit Hilfe von Schiedsrichterin Lohmeyer, die in der ersten Halbzeit bei vielen Entscheidungen völlig daneben lag, führte der Tabellenzweite mit 3:1. Beim ersten Gegentor gab es zu unrecht einen Eckball für den FFC. Eine Unaufmerksamkeit beim Abwehrversuch des anschließenden Eckstosses donnerte Schlanke aus zehn Metern zur 1:0-Führung unter die Latte. Dem 2:0 ging ein Foulspiel von Schliewe an Holsteins Leugers im Torraum voraus. Den Eckball köpfte eine von Potsdams Besten freigefoult zum 2:0 ein. Beim 3:1 hatte der Ball Sekunden zuvor an der Mittellinie die Seitenlinie überschritten. Holstein – in 3:2-Überzahl in der Abwehr und auf Ausball spekulierend – verteidigte beim schnell und klasse vorgetragen FFC-Angriff zu halbherzig. Starke traf im Zentrum aus zehn Metern flach rechts unten. Just in einer Phase, wo die Mannschaft von Gudio Gehrke etwas Oberwasser bekam. Nach einem Foulspiel von Keeperin Eichmann an Leugers im Strafraum – hier gab es von Schiedsrichterin Lohmeyer die vorgeschriebene gelbe Karte nicht – verwandelte Krause mit ihrem siebenten Saisontor zum Anschlusstreffer. Glück hatte auch Holsteins Schildt, die nach einem an ihr zuvor begangenem Foulspiel zu heftig gegen die Turbinen-Spielerin reagierte und kurz vor dem Platzverweis stand. Insgesamt zeigte das Holstein-Team im ersten Abschnitt eine kämpferisch gute Partie, war aber in den entscheidenden Situationen nicht voll im Bilde. Dabei hatte Trainer Gehrke seine Spielerin vorgewarnt. „In den nächsten drei Spielen möchte ich sehen, dass wir etwas zustande bringen. Wir müssen die individuellen Fehler abstellen. Da müssen wir top konzentriert sein“, hob Holsteins Coach bei seiner Spielansprache den Finger. Doch erneut bei Standards zeigten die Kielerinnen zu wenig Spannung und Aggressivität. Mit der Folge von zwei Gegentreffer zum 1:3-Pausenstand.

Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Gäste. Nach einem Zuspiel von Pank in die Nahtstelle der Abwehrkette lief Leugers alleine aufs FFC-Gehäuse zu. Doch beim Schussversuch aus zehn Metern wurde sie von einer Turbinen-Spielerin in den Rücken gestossen, so dass Leugers aus dem Gleichgewicht gebracht ihren Schuss neben dem Tor platzierte (50.). Einen fälligen Elfmeterpfiff gab es nicht! In der Folgezeit zeigte die Kandler-Elf gefälliges und schnelles Kombinationsspiel in die Spitze. Holstein reagierte in dieser Phase anstatt zu agieren. Den Potsdamerinnen wurde viel zu viel Raum bei ihren Aktionen gewährt. Zudem wurden die Zweikämpfe zu brav geführt. Das deutliche Plus in der Zweikampfbilanz spiegelte sich in der FFC-Dominanz wider. Vereinzelte Angriffsversuche von Holstein liessen die Spielkontrolle nicht aus den Händen der Brandenburgerinnen gleiten. Die Schleswig-Holsteinerinnen verloren zu viele leichte Bälle beim eigenen Spielaufbau, so dass der Druck des Tabellenzweiten stets aufrecht erhalten blieb.

Fazit: Eine ersatzgeschwächte und aktuell im Rahmen ihrer Möglichkeiten spielende Kieler Elf – ohne die Leistungsträgerinnen Bannas, Weigel, Güldenzoph und Pérez Traulsen – darf sich ungerecht behandelt fühlen. Es bleibt die Frage offen, ob andererseits gegen ein sehr spielstarkes FFC-Team dann mehr möglich gewesen wäre.

Turbine Potsdam II: Eichmann – Wiegand, Ulbrich, Schlanke, Brosius – Demann (79. Bast), Schiewe, Cramer, Heinze – Starke (71. Dalaf), Klemme (71. Timme)

Holstein Kiel: Bendt (46. Borreck) – Rinast, Schrum, Schildt (32. Wölki), Pulkis – Kranz, Pashley (71. Fuhrmann), Pank, Krohn, Leugers – Krause

Schiedsrichter: Lohmeyer (Holtland)

Zuschauer: 101

Gelb: Starke, Brosius – Schildt

Tore: 1:0 Schlanke (7.), 2:0 Schiewe (21.), 2:1 Krause (35. Foulelfmeter), 3:1 Starke (43.), 4:1 Schiewe (60.)

Foto: Jana Leugers (li.) und Kati Krohn (re.) stellen Laura Brosius.

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